Chapter ten

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Ich drücke auf den Knopf des Aufzuges und höre die leise Musik mit. Jeder kennt doch aus Filmen die Aufzüge, in denen irgendeine Musik gespielt wird, ich fühle mich gerade wirklich wie in einem Film.

Die Aufzugstüren waren so weit voneinander entfernt, dass da nur noch eine Hand reinpassen würde.

Gestern wurde es spät, bis Tante Rosie und Onkel Jack gegangen sind. Daher bin ich auch erst spät ins Bett gegangen und dementsprechend auch müde.

Auf einmal streckt sich eine Hand durch die Lücke und die Aufzugstüren öffnen sich, nur um kurz darauf Travis eintreten zu lassen und ich mich verfluche, zu früh gekommen zu sein.

Ich wollte schon den Aufzug verlassen und die Treppen nehmen, oder den anderen Aufzug, aber eine Hand umschließt meine und seine andere drückt auf den Knopf, kurz darauf schließen sich die Türen.

Als sich der Aufzug in Bewegung setzt, hat er meine Hand immer noch nicht los gelassen. Das ist zu viel Nähe für unsere 'Beziehung'.

"Sie ignorieren mich. Wieso?" sagt er, und drückt auf den roten Knopf, wo 'stopp' drauf steht.

"Tu ich nicht" er lacht.

"Nein Sie doch nicht" im Augenwinkel sehe ich, wie er seine Augen verdreht und sich dann zu mir dreht.

"Habe ich etwas getan, dass Sie mich ignorieren?" seine braunen Augen suchen in meinen Augen eine Antwort auf seine Frage.

"Wann ist der Gerichtstermin?" Wechsel ich das Thema, worauf er meine Hand loslässt, auf den Stoppknopf drückt und sich von mir abwendet.

"Heute" seine Stimme hat sich verändert.

"Sie werden nicht mitkommen" fügt er hinzu und ich drehe mein Kopf zu ihm. "Was?" ich sollte dabei sein.

"Sie haben mich verstanden. Sie werden nicht mitkommen, und wenn Sie sich schon so verhalten, dann können Sie zu Ed gehen. Er gehört auch zu dieser Sorte Mensch" die Türen öffnen sich, er schaut mich abweisend an und lässt mich empört und gekränkt stehen.

Selbst schuld Alicia. Du warst abweisend zu ihm, jetzt ist er es zu dir. Hast du dir selbst zu zuschreiben, sagt mein Unterbewusstsein.

...

"Wieso ist Travis ohne dich gegangen?" eine sichtlich überraschte Ashley steht vor meinem Schreibtisch, welcher in einer kleinen Box eingegrenzt ist.

"Er hat mich zu Ed geschickt, weil Ed und ich gut zueinander passen, im Sinne von unserem doch so gemeinsamen Verhalten" sage ich, und richte meinen Blick wieder der Mappe zu, die vor mir liegt.

"WAS" ruft sie laut raus und meine Boxnachbarn, die nebenbei Dreiviertel männlich sind, schauen sie komisch an.

"Habt ihr etwa noch nie eine Frau laut rufen gehört? Geht an eure Arbeit" motzt sie die anderen an und sieht mich wieder an.

"Nimm deine Tasche" befiehlt sie mir. "Wieso?" Ich seufze, ich habe noch ein Haufen Arbeit vor mir, da wie Travis gesagt hat, ich zu Ed gehen soll, der mir mehr Arbeit gegeben hat, als Travis.

"Du fährst zum Gericht" sie meint das wirklich ernst.

"Was soll ich da? Travis will mich dort nicht sehen" plötzlich tauchen vor meinen Augen Hände auf, die meine derzeitige Mappe schließt und mich böse anfunkelt.

"Wenn du nicht sofort runter gehst, dich zu Josh ins Auto setzt, und ins Gericht gehst und Travis sein Arsch rettest, dann schwöre ich dir, du wirst wirklich die weibliche Version von Lucifer vor dir haben" sie funkelt mich böse an und ich würde glatt meinen, die Finsternis in ihren Augen zu sehen, ich habe auf jeden Fall zu viel Lucifer gesehen.

"Ich war noch nie im Gericht. Geschweige weiß ich, was ich sagen soll wenn ich da plötzlich reinstürze" sie hält mir meine Tasche und eine blaue Mappe hin.

"Du hast das auf seinem Sofa liegen gelassen. Du wirst schon wissen, wie du es machen wirst" sie zwinkert mir aufmunternd zu und schiebt mich Richtung Aufzüge.

...

Endlich am Gericht angekommen, suche ich nach dem Gerichtssaal, welchen mir die freundliche Frau vom Eingang mitgeteilt hat und stehe nun vor den großen Gerichtstüren.

Ich atme tief ein und öffne die Türen.

Alle Blicke, der des Richters, der Gegenanwältin und der von Travis haften an mir. Sein Blick sagt mehr als Worte.

Er ist angepisst.

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt