Chapter fortyseven

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Kommentare im Laufe des Kapitels würden mich freuen.:)

Ich hasse dieses Kapitel ..


Ashley

"Mama wann kommt Onkel Travis wieder?" Cara sieht mich mit ihren Teddybäraugen an und ich knie mich zu ihr runter auf den Boden.

"Er kommt sicher bald" versuche ich sie zu überzeugen und nehme sie auf den Arm. "Solltest du nicht längst im Bett sein?" sehe ich sie mit diesem Blick an, und sie nickt. "Ich leg sie ins Bett" Josh steht vom Sofa auf und nimmt sie mir ab. "Danke" forme ich mit meinem Mund und lehne mich an den Tresen.

Seitdem Travis wieder zurück ist, höre ich kaum etwas von ihm. Es war, als wäre er als Travis nach Atlanta geflogen und als ein total anderer Travis zurück gekommen. Ich habe ihn drauf angesprochen, wie es auf der Hochzeit war und was er dort die zwei Wochen gemacht hat, aber er sah mich nur mit einer Leere in seinen Augen an, und hat mich stehen gelassen. Derzeitig versuchte ich auch Alicia zu erreichen, aber sie hatte ihr Handy auf stumm und das jetzt seit zwei Monaten. Es kann doch nicht sein, dass sich beide so verhalten.

"An was denkst du?" Josh lehnt sich an den Herd gegenüber mir an und sieht mich an. "Travis" seufze ich.

"Hast du Alicia auch nicht erreicht?" ich schüttle meinen Kopf.

"Es kann doch nicht sein, dass er kein Wort redet und dass sie wie vom Erdboden verschwunden ist. Das macht keinen Sinn"

"Vielleicht ist etwa-" an der Tür klingelt es und wir schauen uns gegenseitig an. "Erwartest du jemanden?" ich schüttle meinen Kopf. "Du?"

"Nein" er stoßt sich vom Herd ab und geht in Richtung Tür, welche er aufmacht und ein betrunkener Travis sich am Türrahmen festhält.

Er droht zu fallen, hätte Josh ihn nicht gepackt und seinen Arm auf seine Schulter gelegt. "Kumpel, was hast du gemacht?" Travis lacht.

"Ich habe meinen Kummer ertränkt" sagt er und schaut mich an. "Wo ist Cara? Ich will sie sehen" sagt er laut und ich lege meinen Finger auf die Lippen. "Sie schläft. Bring ihn ins Wohnzimmer" weise ich Josh an und gehe ins Badezimmer, hole einen Eimer – falls er sich übergeben muss – und gehe ins Wohnzimmer, wo sich Travis halb sitzend und halb liegend auf dem Sofa befindet.

"Welchen Kummer hast du ertränkt?" Ich knie mich vor ihn und lege meine Hand auf sein Knie.

"Das wollt ihr nicht wissen" meint er und schließt seine Augen.

"Das wollen wir" mischt sich Josh ein und setzt sich neben ihn.

Travis öffnet seine Augen und sieht mich an. Mit dem selben leeren Blick wie damals, als er zurück gekommen ist.

"Alicia ist tot"

Meine Hand rutscht von seinem Knie und mit geöffneten Mund starre ich ihn an. "Was redest du da?" findet Josh als erster von uns beiden die Wörter.

"Sie ist tot" sagt er erneut ernst und sieht an mir vorbei ins Leere.



...

Alicia

Vorgehabt hatte ich eigentlich zu Travis nachhause zu fahren, um mit ihm zu reden, aber dann dachte ich an Amara und Jelena, die vielleicht dort sein könnten und entschied mich dazu, erst zu Ashley zu fahren und mit ihr zu reden. Vielleicht hat Travis ihr davon erzählt. Alec sagte vorher am Handy, dass er Travis nicht erreichen konnte, als ich aufgewacht bin, also weiß er nicht, dass ich lebe. Dass ich nicht mehr im Koma liege, sondern längst in New York bin.

Ich bezahle den Taxifahrer und steige aus. Wenn Ashley nichts weiß, muss ich es ihr erzählen. Ich gehe die letzten Stufen hoch und bleibe an ihrer Tür stehen. Da es schon kurz vor zehn Uhr abends ist, und Cara bestimmt schon schläft, klopfe ich leise gegen die Tür und warte. Die Tür wird geöffnet und ich schaue in das schläfrige Gesicht von Cara.

"Süße wieso öffnest du mir denn die Tür? Solltest du nicht längst im Bett sein?" ich knie mich vor sie und streiche ihr über ihren Oberarm.

"Mama hat das Klopfen nicht gehört" schüttelt sie ihren kleinen Kopf. "Aber wieso schläfst du denn nicht?" frage ich wieder.

"Onkel Travis hat mich aufgeweckt, weil er zu viel Kaffee getrunken hat" sie reibt sich ihre Augen und ich nehme sie auf den Arm, wobei ein kleines Ziehen durch meinen Bauch fährt. Ich sollte nichts schweres aufheben, und noch gar nicht kleine Kinder, da es die vollständige Heilung von innen verzögern könnte.

"Zu viel Kaffee?" frage ich sie und sie nickt.

"Das sagt Mama immer. Kaffee ist doch braun" ich schließe die Tür leise mit meinem Fuß. "Ja Kaffee ist braun" stimme ich ihr zu.

"Wie verhält sich Onkel Travis denn immer, wenn er Kaffee getrunken hat?"

"Er läuft wie eine Schlange, die schlängelt" ich runzle meine Stirn. Sie kennt aber Wörter.

"Schlangenlinien?" Sie nickt und gähnt.

Kaffee ist also Alkohol.

"Wo ist deine Mama und Onkel Travis?" frage ich jetzt. "Sie sind im Wohnzimmer mit Josh" Josh ist also auch hier.

Mit ihr auf dem Arm gehe ich ins Wohnzimmer und bleibe zwei Schritte im Wohnzimmer von der Tür entfernt stehen.

"Mama, Alicia ist da" ruft Cara und alle drei Gesichter blicken zu mir. Ashley hat Tränen in den Augen und einige dieser haben schon ihren Weg gefunden und Josh hat seinen Mund geöffnet. Mein Blick fällt sofort auf Travis, der sich aufrappelt und beinahe umgefallen wäre, hätte Josh nicht rechtzeitig reagiert und ihn fest gehalten.

Als er allein stehen kann, lässt Josh ihn los und kommt auf mich zu und nimmt mir die Kleine ab. "Du musst morgen in den Kindergarten Kleine" sagt er, aber schaut weiterhin mich an, als er an mir vorbei geht.

"Das kann nicht sein" sagt Travis und ich bekomme Gänsehaut beim hören seiner Stimme.

"Das ist nicht wahr" sagt er jetzt lauter und bewegt sich weiterhin nicht vom Fleck. "Travis beruhig dich" versucht Ashley ihn zu sänftigen und legt ihre Hand auf seine Schulter.

"Du stehst da nicht. Du bist Tot" Ashley wischt sich ihre Tränen weg.

"Ich stehe hier" finde ich meine zurück gezogene Zunge wieder und schlucke.

"Ich bin nicht ..." Ich stoppe als er mit schnellen Schritten auf mich zu kommt und ich ein Schritt nach hinten mache.

Er legt seine Hand auf meinen Bauch und ich zucke stark zusammen und schlage seine Hand weg. "Du bist -"

"Es reicht Travis. Ich fahr dich jetzt heim" Josh packt ihn an seinen Armen und zieht ihn von mir weg. Ich höre die Tür ins Schloss fallen und erst dann atme ich wieder. Ich habe die Luft angehalten. Er war mir schon lange nicht mehr so nah.

Tränen steigen mir in die Augen und ich sehe zu Ashley, die mich mit verweinten Gesicht ansieht. "Was meinte er damit?" flüstert sie.

"Das, was er gesagt hat" eine Träne rollt meine Wange runter und ich schüttle meinen Kopf, als sie einen Schritt auf mich zu geht.

"Alicia" ruft sie meinen Namen, aber ich war schon an der Tür und verlasse ihre Wohnung.

Der Therapeut meinte, ich könnte mich vielleicht nicht an alles von dem Tag erinnern, aber das tu ich. An jede einzelne Sekunde erinnere ich mich. Und das der Mann, der mir gesagt hat, dass er mich liebt, während ich blutend in seinen Armen lag, denkt, ich sei gestorben, bricht mir das Herz in tausend Stücke.

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt