Chapter thirtytwo

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[oh shit, killt mich am Ende bitte nicht :D]

"Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?" ich schaue aus dem Fenster von Violets Auto und schaue das große Wohngebäude an und schaue dann auf mein Handydisplay, wo die Nachricht von Josh zu sehen ist.

"Das ist die Adresse" bestätigte ich ihre Frage und schnalle mich ab.

"Versprich mir eins" ich runzle meine Stirn.

"Reiß ihm den Arsch auf" ich lächle und nicke zustimmend. "Ich werde es versuchen" ich steige aus und überquere die Straße.

Vor einer Woche habe ich es geschafft, Jelena zu überreden, sich Travis zu stellen und ihm zu sagen, dass er eine Tochter hat. Aber sie bat mich, vorzugehen und mit ihm zu reden, oder ihn zu erklären, was Sache ist. Ich würde es ihm erklären müssen, wieso ich das tat, wobei ich gar nicht weiß, was genau ich gemacht habe. Ich meine, ich habe ihn ja nicht hintergangen, oder?

"Soll ich auf dich warten?" fragt Violet mich durchs offene Fenster. "Das wird länger dauern, ich ruf mir ein Taxi" sie nickt und schenkt mir ein Luftkuss zum Abschied, als sie schon davon fährt und ich alleine hier stehe.

"Es könnte auch kurz ausfallen" murmle ich an mich selbst gerichtet und gehe auf das Gebäude zu. Zu meinem Glück brauche ich die Krücken nicht mehr.

An der großen Eingangstür angekommen schaue ich auf die Klingelschilder und finde nach kurzem suchen den Namen Carter. Ich drücke aber nicht auf diesen, sondern auf einen anderen, welchen Namen ich nicht aussprechen kann, so ein Zungenbrecher ist der.

"Ja?" ertönt eine weibliche Stimme. "Ja hallo. Post hier. Können Sie mir vielleicht aufmachen?" verstelle ich meine Stimme eine Stufe tiefer und höre noch ein murmeln und dann das Öffnen der Tür.

In welchem Stock ist eigentlich Travis seine Wohnung? Ja gut Alicia, daran hast du also nicht gedacht.

Ich steige in den Aufzug und drücke auf den Knopf der dritten Etage, auch wenn ich nicht weiß, ob sie richtig ist. Ich klingle einfach an einer Tür und frage nach, ich sei eine Cousine oder so.

Angekommen gehe ich auf die erste Tür zu, klingle und warte. Keine zehn Sekunden später wird mir die Tür geöffnet und ein Mann, um die dreißig steht vor mir.

"Hallo" grüßt er mich monoton. "Hallo, ich wollte fragen, in welchem Stock Travis Carter wohnt, ich bin .." Was sage ich jetzt? "ich bin eine alte Bekannte" eine alte Bekannte, okay, guter Einfall Alicia. Applaus für dich, muntert mich mein Unterbewusstsein auf.

"Im achten" beantwortet er meine Frage und schließt die Tür wieder, noch bevor ich mich bedanken kann.

...

Ich steige aus dem Aufzug und schaue mich im Flur um. Hier gibt es nur eine Tür. Und die ist schräg von den zwei Aufzügen. Näher an der Tür schaue ich auf das Schild und sein Name ist zu sehen.

Sag nicht, die ganze Etage gehört ihm, oder?

Ich drücke auf die Klingel und warte. Und warte. Und warte immer noch. Ist er nicht zuhause?

Als ich mich schon umdrehe, und auf den Aufzug zu gehe, wird die Tür geöffnet und ich drehe mich wieder um. "Was wollen Sie?" er sieht mich kalt an und genauso kalt ist seine Stimme. "Ich will mit Ihnen reden" sage ich selbstsicher, obwohl meine Knie vor Angst zittern.

"Es wurde alles gesagt" er will mir die Tür vor der Nase zu machen, aber ich stelle meinen gesunden Fuß dazwischen und fange die Tür ab.

Ich betrete seine Wohnung und schließe die Tür hinter mir. "Sie haben alles gesagt und haben mich nicht zu Wort gelassen"

"Sie haben ja nicht Ihren Mund aufbekommen" kontert er und verschränkt seine Arme vor sich.

"Stellen Sie sich mal vor wieso" verdrehe ich verärgert meine Augen und schaue mich kurz um. Also der verdient mal richtig gut.

"Ich habe nichts mehr zu sagen"

Ich schüttle meinen Kopf und sehe ihn wieder an. "Sagen Sie bloß. Hätte ich nach Ihren Wörtern auch nicht mehr gehabt. Wissen Sie, nur weil Sie Travis Carter heißen, und Anwalt sind, heißt das noch lange nicht, dass Sie mich so behandeln können. Ich bin kein Haufen Scheiße, sondern eine Frau, die zwar einige Probleme hat, aber dennoch so gut es geht versucht, ihr Leben auf die Reihe zu bringen. Und wenn Sie meinen, Sie müssen mit mir reden, als wäre ich niemand besonderes, fein. Dann reden Sie so mit mir. Aber nicht in meiner Wohnung, nicht in meinen vier Wänden" ich gehe ein Schritt auf ihn zu und funkle ihn böse an.

"Ihnen ist es vielleicht nicht bewusst, aber Ihre Wörter haben mich verletzt. Vielleicht ist es Ihnen sogar so egal, dass es Sie nicht kümmert wies mir geht oder was ich mit der Mappe gemacht habe, die gerade auf ihrem Küchentresen liegt" er dreht sein Kopf dahin und kontrolliert, ob ich richtig liege, und ja ich liege richtig. Ich sehe Details, auch sowas.

"Harold hat sie mir gegeben, nachdem wir den Scott Fall gewonnen haben. Ich sollte es Ihnen nicht sagen, da es mein Fall sei und nicht Ihrer. Wissen Sie eigentlich, wie schlecht ich mich gefühlt habe, es Ihnen nicht sagen zu können? Nein, stimmt ja, es war Ihnen egal. Sie haben mir ja nicht zugehört, Sie sind wie ein Gestörter aus meine Wohnung gegangen, ohne mich aussprechen zu lassen und -"

"Alicia" unterbricht er mich.

"Nein. Sie halten jetzt Ihre Klappe. Ich rede" Schnauze ich ihn an.

"Wollen Sie etwas wissen? Ich habe mich mit ihr getroffen. Ich habe mich mit Jelena getroffen. Sie können jetzt ruhig auf 180 gehen und mich anschreien was mir einfällt, sie getroffen zu haben, aber wissen Sie, Sie können mir nichts vorschreiben. Schließlich haben Sie mich gekündigt" erneut wollte er mich unterbrechen, aber ich schaue ihn mit dem versuchen-Sie-es-erst-gar-nicht-Blick an.

"Sie sollten mir danken, dass ich mit den Informationen – die ich rausbekommen habe – nicht gleich zu Harold gerannt bin, um ihm davon zu erzählen. Aber lassen Sie mich Ihnen eins sagen" ich hebe mein Finger und drücke gegen seine Brust damit.

"Ich habe das für Sie getan. Nicht für Harold. Für Sie, weil Sie mir etwas bedeuten und wir ein Team sind. Weil wir ein Team waren. Aber das hat sich jetzt auch erledigt. Behalten Sie die Mappe, Sie können damit sowieso nichts anfangen" ich nehme meinen Finger von seiner Brust und drehe mich um.

Eine große Last ist von meinem Herzen runter und ich kann endlich wieder normal nach Luft schnappen, ohne dieses erdrückende Gefühl.

Eine Hand legt sich auf meine Schulter und ich werde umgedreht. Die Tür – die ich geöffnet habe – wird mit der anderen zu geschmissen.

Und eine Sekunde später spüre ich seine Lippen auf meinen.

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt