Chapter thirtynine

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"Das ist ein Scherz, oder?" frage ich, obwohl ich weiß, dass es kein Scherz ist und schaue ihn geistesabwesend an. "Nein" antwortet er mit fester Stimme und schüttelt seinen Kopf.

"Travis schön Sie zu sehen" grüßt Vater ihn und die Wut steigt in mir. "Vater, geh bevor ich mich vergesse" knurre ich und funkle ihn böse an.

"Schatz, sei nicht so unfreundlich vor unseren Gästen" lächelt er mich an und streicht mir mit seinem Handrücken über meine Wange.

Was zum Teufel?

Lächelnd weist er Travis hin, seine Tasche abzustellen und ihm zu folgen, während ich immer noch an der Tür stehe, den Griff in den Händen halte und dort hin schaue, wo Travis bis vor zehn Sekunden noch stand.

"Kommst du?" ruft Vater und ich komme wieder zurück in die Realität. "Aber sicher Vater" ich knalle die Tür mit einem Knall zu und begebe mich ebenfalls ins Esszimmer und setze mich auf meinen Platz.

"Travis sagen Sie mir, wie kam es dazu, dass Sie meine Tochter mit auf die Gala genommen haben?" kommt Vater gleich auf den Punkt.

"David" Onkel Jack schaut seinen Bruder an, aber der ignoriert ihn gekonnt, sein Blick haftet an Travis.

"Wieso nicht?" stellt er ihm eine Gegenfrage.

"Gab es nicht jemand anderes?" ich lache auf und Vater sieht mich nun an.

"Du meinst wohl besseres, nicht wahr Vater" sage ich und nehme mein Glas in die Hand, um daraus zu trinken, aber ich habe vorher das Wasser wieder zurück gespuckt, also lasse ich es lieber stehen.

"Alicia nicht vor Gästen" warnt mich nun Vater und ich zucke meine Schultern.

"Du musst dich nicht aufführen, als wärst du der tollste Vater auf der Welt, denn das bist du nicht" ich lege die Serviette – die auf meinen Oberschenkeln lag – auf den Tisch.

"Alicia, zügle deine Zunge" mischt sich Mutter ein.

"Ich schäme mich so für dich" mault jetzt Oma Ela.

"Ela pass auf wie du mit meiner Enkelin redest" warnt jetzt Oma Gerda sie.

"Ihr hört jetzt alle auf" ruft Alec durch den Raum und um dem Tisch herum verstummt jeder.

Es ist eine lange Stille wo keiner wirklich weiß, was er sagen soll, aber Vater weiß es anscheinend wieder und öffnet seinen Mund: "was ist nur mit dir passiert?"

"Ihr seid mir passiert Vater. Das ist passiert. Ihr habt mich zerstört, fallen gelassen, und nicht mehr als Tochter gesehen. Du sagtest doch selbst, du hast keine Tochter mehr. Glückwunsch, ich sage es dir nun auch. Du hast keine Tochter mehr Vater. Und du genauso wenig Mutter." ich stehe von meinem Stuhl auf und will gehen, als sich eine Hand um mein Handgelenk legt.

Ich schaue in Travis Gesicht, und er schüttelt seinen Kopf.

"Ich habe mir das jetzt lang genug angehört" Grace steht von ihrem Stuhl auf und stemmt ihre Hände am Tisch ab.

"Ich habe mir angehört, wie Ela sich über ihre Klamotten beschwert. Ich habe mir euer Gerede angehört. Ich habe alles gehört und denkt ihr" sie macht eine Pause. "Denkt ihr wirklich ich höre mir das weiter hin an? Würde ich Alec nicht über alles lieben, würde ich mir das mit euch nicht antun" Oma Ela setzt schon an, etwas zu sagen.

"Du hältst die Klappe Ela. Jeder an diesem Tisch hat die Schnauze voll von dir. Alicia ist wegen unserer Hochzeit gekommen. Sie wusste, dass es die Hölle sein wird, wieder hier zu sein, aber sie hat es trotzdem in Kauf genommen und ist her gekommen. Ihr beschwert euch was für Klamotten sie an hat? Sie braucht kein Gucci oder Louis Vuitton um gut auszusehen. Noch braucht sie Eltern, die sie nicht lieben und versuchen, ihren Aufenthalt noch schlimmer zu machen, als er es eh schon ist. Sie ist nicht das Böse in Person. Sie ist das Gute. Also haltet endlich eure Klappen, und hört auf, auf ihr rum zu trampeln, weil sie nicht in das Bild der perfekten Tochter passt. Ihr seid schließlich auch keine perfekten Eltern, schaut erstmal selbst in den Spiegel" sie setzt sich wieder hin und alle sind stumm. Keiner sagt etwas. Travis Hand liegt immer noch um meinem Handgelenk, Alec hat seine Hand auf Grace ihre gelegt und Oma Ela sieht Grace geschockt an.

Ich ziehe meine Hand langsam aus Travis Griff und verlasse das Esszimmer. In der Eingangshalle ziehe ich meine Schuhe an und öffne die Tür. Einen weiteren Abend überlebe ich hier nicht.

Ich schließe die Tür hinter mir und bleibe mitten in der Einfahrt stehen. Mit geschlossenen Augen atme ich tief ein und aus, und versuche nicht meine Gefühle freien Lauf zu lassen, ich bin besser als das.

Plötzlich legt mir jemand eine Jacke über meine Schultern und ich drehe mein Kopf um. "Wieso sind Sie hier?" frage ich Travis und halte seinen Blick stand.

"Ich halte das, was ich auf der Gala gesagt habe"


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Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt