Chapter fortyone

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Ich freue mich auf eure Kommentare :)



Schmerzerfüllt öffne ich langsam meine Augen und sehe nichts. Vor meinen Augen ist es schwarz, von irgendwo brennt schwaches Licht hier rein, wo auch immer ich bin. Was ist passiert und wo bin ich? Ich drehe meinen Kopf und merke, wie dumm das ist. Es ist dunkel. Kein Anzeichen auf ein Hinweis wo ich mich befinde. Tolle Arbeit Alicia.

"Dornröschen ist erwacht" ich zucke beim Klang dieser tiefen Stimme zusammen und schaue in die Richtung.

Das Licht wird plötzlich angemacht und das erste was mir auffällt, ist meine Umgebung. Wir befinden uns bei Onkel Jack und Tante Rosie im Haus. Als ich das realisiert habe, schaue ich auf den Mann, der auf der anderen Seite des Wohnzimmers steht.

"Hast dir richtig lang Zeit gelassen, aufzuwachen" murrt er und grinst mich an. "Wer sind Sie?" erstaunlicherweise ist meine Stimme fest und zittert nicht. Ich versuche meine Hände vom Klebeband zu befreien, aber er hat mich so fest an die Armlehnen geklebt, dass ich sie nicht aufbekomme und auf dem Stuhl sitzen bleiben muss. In seiner linken Hand hält er eine Waffe und das ist kein Spiel mehr.

"Der Spruch, dass ich der bin, der dich entführt hat, ist schon so oft durchgekaut worden. Also sage ich das jetzt so. Ich bin der, der dich umbringen wird, wenn dein Onkel nicht schleunigst seinem Arsch hier her bewegt" ich ziehe meine Augenbrauen hoch. "Da können Sie lange drauf warten, dass er kommt"

"Bist du dir da ganz sicher?" er kommt mir bedrohlich nah und stemmt sich an den Armlehnen ab. "Wenn er erst erfährt, dass ich seine Nichte in meinen Händen habe, wird er kommen" sein Atem riecht nach Zigaretten und ich verziehe leicht mein Gesicht. "Er würde nicht kommen" er würde definitiv kommen, wenn er es erfährt.

"Wenn er nicht kommt, muss er damit leben, dass er seine Nichte auf dem Gewissen hat" er stellt sich wieder hin und verlässt das Wohnzimmer.

Ich schaue mich um und denke nach. Was hat Onkel Jack so schlimmes gemacht? Er hat zwar viele Feinde, aber ist es wirklich so schlimm? Ich muss irgendwie von hier los kommen.

Tolle Idee Alicia, aber wie willst du das machen, taucht mein Unterbewusstsein wieder auf und ich schließe genervt die Augen.

Ich bewege erneut meine Hände stark und versuche irgendwie das graue Klebeband zu bewegen, aber ich tu mir mehr weh als dem Klebeband selbst. Was würde Onkel Jack machen? Was weißt du, was er machen würde, ruft mein Kopf und ich ignoriere ihn.

"Hey" rufe ich und warte. Nach nur wenigen Sekunden höre ich Schritte mir näher kommen und ich schlucke meine Spucke runter.

"Was"

"Ich muss aufs Klo"

"Was interessiert mich das?" er dreht mir den Rücken zu und will gehen.

"Was hat mein Onkel Ihnen angetan das sie mich entführt haben?" er bleibt stehen und hält in seiner Bewegung inne.

"Indem du mich ausfragst, kannst du dir keine Zeit schinden um einen Plan dir auszudenken, um zu entkommen" sagt er seelenruhig und dreht sich wieder zu mir um.

"Schauen Sie mich an. Sehe ich so aus, als könnte ich an Ihnen vorbei kommen? Auch wenn ich mich anstrengen würde?" er weiß das ich recht habe.

"Er hat meinen Bruder erst eingebuchtet und dann nach seiner Entlassung ermordet. Dafür wird er mit seinem oder mit dem Tod seiner Nichte bezahlen. Und jetzt seien Sie still" knurrt er genervt.

"Wieso hat er ihn umgebracht?" er stöhnt genervt und kommt auf mich zu.

"Hältst du endlich dein Maul?" schreit er mich an und ich zucke leicht zusammen.

"Wenn Sie mich schon entführt und vor haben, mich umzubringen, dann können Sie doch gefälligst mir sagen, was er gemacht hat"

"Dein vorlautes Maul wird dich irgendwann in Schwierigkeiten bringen"

"Ich stecke schon in Schwierigkeiten" ich setze mich aufrecht hin, so weit es das Klebeband an meinen Armen und Beinen zulässt.

"Special Agent Harmon hat meinen Bruder vor sieben Jahren eingebuchtet, weil er mit Drogen gehandelt hat. Er hat seine Strafe abgesessen und kaum wurde er entlassen, hat dein Onkel ihn erschossen"

"Er tötet niemand ohne Grund" verteidige ich ihn. "Ihr Bruder hat etwas gemacht, dass er sterben musste" ein Schlag gegen meine rechte Gesichtsseite lässt mich auf keuchen und der Schmerz ist höllisch. "Mein Bruder hat sich nur verteidigt" brüllt er mich an.

"Wobei?" frage ich immer noch mit ruhiger Stimme. Ihn genauso anschreien würde ihn nur noch wütender machen.

"Ihr Onkel hat ihn in seiner Wohnung erschossen" brüllt er weiterhin und schlägt gegen die Wand.

"Er sagte, mein Bruder hätte wieder mit Drogen gehandelt. Er hatte sich verändert und hatte mir geschworen, dass er nie mehr mit Drogen handeln würde"

"Menschen die wir lieben lügen uns immer an. Sie versuchen uns dadurch zu schützen und wollen uns glauben lassen, dass sie sich gebessert haben, aber das haben sie nicht" wieder spüre ich seine Faust in meinem Gesicht nur diesmal an meiner Lippe und das Blut – welches aus meiner Lippe kommt – fließt mein Kinn entlang runter.

"Halt dein Maul"

"Hören Sie dann gefälligst auf mich zu schlagen" schreie ich ihn an und er zieht seine Augen zu Schlitzen.

"Du musst aufs Klo? Dann kannst du für kleine Mädchen gehen" er steckt seine Waffe hinten in seine Hose und zieht ein Messer aus seiner Vordertasche seiner Hose und kommt auf mich zu. Er durchschneidet das Klebeband an meinen Füßen und dann an meinem Armen.

"Ein Versuch zu entkommen und du bist tot" knurrt er und ich nicke. Er umfasst fest meinen Oberarm mit seiner großen Hand und zieht mich mit sich auf die Treppen nach oben.

Vor dem Bad bleibt er stehen und sagt: "versuchst du zu fliehen, ist deine Chance zu überleben gleich null" er öffnet die Tür und ich gehe langsam rein. Ich schalte das Licht an und er schließt die Tür.

"Kann ich wenigstens abschließen?" frage ich zögernd nach und warte. "Ja" sofort schließe ich ab und gehe ein paar Schritte von der Tür.

Ich hebe laut den Toilettendeckel hoch und mache den Wasserhahn in so einer Stärke an, das er es nicht unterscheiden kann, ob ich jetzt wirklich pinkle oder der Wasserhahn läuft. Ich greife nach dem Bild über der Toilette und ziehe die versteckte 9mm Glock dahinter raus. Onkel Jack brachte mir als Kleinkind bei, wie welche Waffe heißt. Ich mochte es, ihm zu zuhören, und damals dachte ich nicht, dass ich das je gebrauchen könnte.

Bevor Onkel Jack zum FBI ging, war er bei den Special Forces, und bei der Definition, was das ist, ist mein Wissen nicht mehr auf dem neusten Stand. "Bist du fertig?" ruft er und ich zucke vor Schreck zusammen. "gleich" rufe ich zurück und hänge die Waffe wieder auf die Rückseite des Bildes hin. Ich könnte sie nirgends bei mir verstecken. Ich hänge das Bild wieder auf und drücke auf die Spülung.

Bei der Kommode unter dem Waschbecken knie ich mich auf den Boden und taste die Unterseite der Kommode ab, als ich bei einem Griff hängen bleibe und es greife.

Es ist das heilige Überlebensmesser von Onkel Jack. "Was machst du da so lange?" Er hämmert gegen die Tür. "Ich betrachte mein zerstörtes Gesicht dank DIR" schreie ich und er hört augenblicklich auf gegen die Tür zu Hämmern.

Ich öffne den Verschluss meiner Schuhe und schiebe das Messer in mein Schuh und schlüpfe mit meinem Fuß langsam rein, so, dass ich mich nicht am Messer schneide. Eigentlich dient dieser Verschluss gar nicht als Verschluss, er dient nur als Zusatz. Ich öffne auch den Verschluss meines anderen Schuhs, damit es nicht auffällig kommt.

Ich halte meine Hände unters kalte Wasser, trockne sie kurz ab und öffne dann die Tür.

"Siehst du was du meinem Gesicht angetan hast?" Ich zeige wütend auf mein Gesicht, ich weiß nicht wie mein Gesicht aussieht, ich habe es vermieden in den Spiegel zu schauen.

"Hättest du nicht dumm geantwortet, wäre dein Gesicht makellos geblieben" und wieder zerrt er mich an meinem Arm mit nach unten.






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