Why him? ✔️

Chapter thirtyfive

"Was machst du hier?" immer noch am Boden sitzend schaue ich zu ihm hoch, wie er näher zu mir kommt.

"Ich wollte dich sehen" ich runzle meine Stirn, als er sich neben mich auf den Bordstein setzt und seine Arme auf seine angewinkelten Knie legt.

"Vater hat dich geschickt oder?" er schüttelt den Kopf und schaut starr auf die andere Straßenseite.

"Wieso bist du wirklich hier?" in meiner Stimme hört man nicht mehr den Alkohol raus. Als wäre ich von der einen Sekunde auf die andere wieder nüchtern geworden, sehe ich ihn an, und mustere sein Profil.

Ich sehe meinen Eltern nicht sehr ähnlich, aber meinem Bruder umso mehr.

"Wie gesagt, ich wollte dich sehen" wiederholt er seine Wörter von vorher.

"Alec, ich habe getrunken und habe gerade keine Lust auf mehr Kopfzerbrechen, wieso du wirklich hier bist" seufze ich und lege mein Kopf in den Nacken und schaue durch die nebenanliegenden Bäumen nach oben und schaue die Sternen an, wobei mir die Kronen der Bäume die Sicht etwas nehmen.

"Wirst du zu meiner Hochzeit kommen?" fragt er nach einer langen Stille und sieht mich jetzt das erste Mal wieder an.

"Ich weiß es nicht. Ich denke nicht" antworte ich und seufze müde.

"Wieso?"

"Ich wusste nicht, dass du heiratest. Hätten es mir Tante und Onkel nicht gesagt, würde ich es nicht wissen. Schließlich habe ich keine Einladung bekommen oder sonst was" ich gähne. "Wenn ich kommen würde, wäre die ganze Aufmerksamkeit auf das schwarze Schaf der Harmon Familie und nicht auf den eigentlichen Engel gerichtet. Du weißt ja, ich bin nicht willkommen" ich lasse meine Schultern in sich sacken und ich ziehe meine Beine näher an mich.

"Du bist meine Schwester Alicia. Für mich wirst du immer willkommen sein" ich schaue zu ihm.

"Ich bitte dich, komm zu meiner Hochzeit. Ich werde in deiner Nähe sein, wenn was ist" ich lege mein Kinn auf meinen Knien ab.

"Ich komme" gebe ich nach und gähne erneut.

"Gut, wir fliegen morgen" ich hebe mein Kopf und schaue in das glückliche Gesicht meines Bruders. "Was?"

"Einen Rückzieher kannst du nicht mehr machen" lacht Alec und legt seinen Arm um meine Schulter und zieht mich an sich.

...

Nächster Tag

Nach dem zweieinhalbstündigen Flug sind wir in Atlanta angekommen und so recht klar damit kommen, wieder in meiner Heimatstadt zu sein, wird wohl noch eine Weile dauern.

"Wer holt uns eigentlich hier ab?" ein Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht und ich runzle die Stirn.

"Wieso grinst du so?" ich sitze auf meinem Koffer, da ich zu müde bin, um auf meinen Beinen zu stehen.

"Grace wird uns abholen" ich weite meine Augen.

"Grace hat einen Führerschein? Die Grace, die damals mit deinem Auto gegen unseren Zaun gefahren ist?" Alec hat die Schuld auf sich genommen und hat sowas von Ärger von unseren Eltern bekommen, dass ich mir Sorgen gemacht habe, sie schmeißen ihn jetzt raus.

"Ja damals hatte sie keinen Führerschein, jetzt schon" ich verziehe mein Gesicht zu einer Grimasse und schaue in den klaren Himmel.

"Jetzt sollte ich beten" theatralisch kreuze ich meine Finger miteinander und schließe die Augen.

"Zu spät" sagt er und ich öffne die Augen, und sehe, wie gerade ein schwarzes Auto direkt auf uns zu fährt und direkt vor uns hält.

"Wartet ihr schon lange?" ertönt ihre Stimme und sie drückt auf einen Knopf, worauf sich der Kofferraum öffnet.

"Hey bab-" "Alicia" kreischt sie und läuft an ihren baldigen Ehemann vorbei und springt mich förmlich an.

"Ich habe dich auch vermisst" sagt Alec gespielt beleidigt und greift nach meinem Koffer, von dem ich durch ihre stürmische Umarmung absteigen musste.

"Du bist da. Als euer Onkel gesagt hat, dass du es dir überlegst bin ich beinahe ausgeflippt. Wie war der Flug? Hat der dich genervt?" sprudeln ihr die Wörter aus dem Mund und sie zeigt mit dem Finger auf Alec.

"Ich war brav" verteidigt sich Alec und zieht sie in eine Umarmung.

"Hoffe ich, sonst schläfst du bei deinem Opa und deiner Oma im Zimmer" droht sie ihm und ich lächle.

Er lässt sie wieder los und geht auf die Fahrerseite zu. "He du hast gar nicht den Schlüssel" ruft sie ihm zu und er hebt seine Hand, in der er den Schlüssel baumeln lässt.

Geschockt greift sie in ihre Tasche, wo er bis gerade noch war und formt ihre Augen zu Schlitzen. "Na warte" knurrt sie ihn an und ich schüttle lachend den Kopf.

"Ihr passt perfekt zusammen" ich lege meinen Arm auf ihre Schulter und ziehe sie mit zum Auto.