Chapter twentyeight

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Wir haben schon einiges an Alkohol in uns. Zu erst fingen wir an, über unnötiges zu reden, wieso die Banane krumm ist, ob Gott die Erde geschaffen hat oder ob sie durch den Urknall entstanden ist. Irgendwann entschied ich mich dann, Musik an zu machen, und das tat ich auch. Es war anfangs komisch, mit dem Boss zu trinken, aber die Stimmung wurde lockerer und ich wurde gesprächiger. Jetzt reden wir über Violet.

"Können Sie mir mal sagen, wieso Josh meine Freundin kennt?" ich nehme ein Schluck.

"Violet Parker. Studiert an der Columbia. Denken Sie, Ashley sucht nicht nach Information über Sie" lacht er und trinkt ebenfalls und kippt mir nebenbei wieder etwas ein.

"Was haben Sie denn über mich rausgefunden?"

"Nicht viel. Sie haben sich gut im Griff und halten sich im Hintergrund und auf keinen Social Medias auf" ich grinse ihn triumphierend an.

"Spielen wir ein Spiel" sage ich. "welches?" Fragt er.

"Wir stellen uns gegenseitig drei Fragen, die wir wahrheitsgemäß beantworten müssen" er zuckt die Schultern und nickt dann. Eigentlich spielt man es mit zehn, aber so viele Fragen würde ich nicht wissen.

"Ladys First"

"Wie alt sind Sie?" Belustigt zieht er seine Augenbrauen hoch. "Das ist also Ihre erste Frage" lacht er. "Das ist wichtig. Also?"

"31" er nimmt einen Schluck.

"Wieso wohnen Sie hier?"

"Es war die einzige Wohnung, die ich damals mit meinen Ersparnissen bezahlen und durch die Gelegenheitsjobs halten konnte. Ich habe mich eingelebt" und das ist sogar die Wahrheit. Es ist ein Stück Zuhause geworden.

"Wieso haben Sie mich eingestellt, obwohl ich nicht Jura studiert habe?" das will ich wissen, schon seit dem Tag, wo ich diesen Raum betreten habe.

"Ich habe Potential in Ihnen gesehen. Das sehe ich immer noch" er sieht mir tief in die Augen und mir wird augenblicklich heiß.

"Wieso haben Sie mir die Tür damals nicht aufgemacht?" die Röte steigt mir in den Kopf.

Bevor ich antworte, trinke ich einen Schluck aus meinem Glas. "Es war mir peinlich" ich richte mein Blick beschämt auf den Tisch.

"Wer ist Jelena?" ich weiß wer sie ist, nur will ich es von ihm hören. Seine Kiefermuskeln spannen sich an, sein Ausdruck wird mit Sekunde zu Sekunde kälter und ein kalter Schauer rutscht mir den Rücken runter. Wieso habe ich das nur gefragt.

"Wissen Sie was, vergessen Sie die Frage. Ich .. Ich frag etwas and-"

"Sie war meine Freundin" redet er mir dazwischen und sieht mich an. In seiner Stimme höre ich, dass er nicht darüber reden will, also belasse ich es dabei.

"Wieso haben Sie sich gegen ihre Familie gestellt?"

"Das hat Ihnen also mein Vater erzählt. Ich hätte denen den Rücken gezeigt" ich lache laut auf.

"Ich habe mich nicht gegen sie gestellt. Als ich von der Columbia geschmissen wurde stand ich auf deren Matte und bat um Hilfe. Ich habe mich elend gefühlt, wie ein Bettler der um Geld bettelt. Sie haben mir deutlich gemacht, dass sie mir nicht helfen werden. Dass ich den Namen Harmon beschmutzt habe, und ich dafür alleine grade stehen muss. Die Tür haben sie mir vor der Nase zu geknallt und haben mir klar und deutlich gezeigt, dass ich kein Teil mehr der Familie bin. Meine Konten wurden gesperrt und ich wurde aus dem Testament von Vater gestrichen. Wenn er könnte, hätte er mich auf der Stelle als Tochter gestrichen. Jetzt haben Sie einen Einblick in meine Familie bekommen. Wie skrupellos David Harmon ist, ich bin für ihn nicht mal mehr seine Tochter und wieso? Wegen einer Sache, die ich nicht gemacht habe" während meiner 'kleinen' Ausrasterrede habe ich nicht gemerkt, wie er sich vor mich hinkniete und seine gesunde Hand auf mein Knie legt und mit seinem Daumen meine Kniescheibe streichelt.

Die Stelle wird augenblicklich warm und kribbelt.

"Haben Sie Tequila?" ich nicke kaum merkbar und erkläre, wo er ihn finden kann, da er nicht auf dem Regal ist, wo der restliche Alkohol.

Er öffnet die Tür des Schrankes über dem Kühlschrank und wühlt in einer Box rum, wo ich den Tequila für den Ernstfall versteckt habe. Dabei reckt er sich und sein Shirt rutscht etwas nach oben und zeigt ein Streifen Haut.

Mit dem Tequila dreht er sich zu mir und stellt die Flasche auf dem Tisch ab. Fast selbstständig sucht er eine Limette und das Salz, aber bei der Limette – die sich auf dem Regal vor seiner Nase befindet – musste ich nachhelfen. Er nimmt das Messer – welches auf dem Küchentresen lag – mit sich und legt alles auf dem Tisch vor mir ab.

Die Limette nimmt er in seine Hand und das Messer in die andere und schneidet die Limette in Scheiben. Würde ich das machen, hätte ich mir bestimmt schon längst die Finger abgeschnitten, aber bei Travis, da sieht das so einfach aus, dass es mich fast neidisch macht.

Er öffnet die Flasche und gießt den Tequila in unsere schon benutzten Gläser, taucht seinen Finger in den Tequila und befeuchtet die Stelle zwischen seinem Daumen und Zeigefinger.

Das gleiche macht er bei meiner Hand und so wie an meinem Knie kribbelt jetzt auch meine Hand unter seiner Berührung. Kurz darauf gibt er etwas Salz auf meine befeuchtete Stelle und dann auf seine. Ich schaue ihm dabei zu, wie er sein Glas in die Hand nimmt und mich ansieht. Ich mache es ihm nach und hebe mein Glas auch hoch, gleichzeitig stelle ich mich neben ihn, da mein Hintern langsam vom sitzen weh tut.

Er leckt als erstes das Salz weg, legt seinen Kopf in den Nacken und kippt den Tequila runter. Er nimmt die Limette in den Mund und beißt von ihr ab.

Bevor er merkt, dass ich ihn anstarre tu ich es ihm gleich und mache das Ritual nach. Ich verziehe angewidert mein Gesicht – da ich kein Tequila mag – und Travis lacht mich aus. Gott ist sein Lächeln sexy.

Es folgten weitere vier Tequilas und beim sechsten hat sich meine Verletzlichkeit und mein Hass auf meine Familie in Lust verwandelt. Ich streue mir wieder Salz auf meine Hand und lecke es ab. Während ich in die Limette beiße, liegen meine Augen auf seinen.

Travis kippt den Tequila pur runter und lässt mich dabei nicht aus den Augen. Er stellt das Glas auf dem Tisch ab – seine Lippen noch feucht vom Tequila – und streckt seine Hand nach mir aus.

Er packt mich an meinem Nacken und zieht mich an seinen Mund.

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt