Chapter thirtyseven

14.6K 1K 58
                                    

Ich schließe die Tür hinter mir, als ich mit meinem Koffer die Treppen hoch gehe, bis zum Dachboden. Ihr wisst ja, ich habe den Prominentenstatus, da bekomme ich die Königssuite – der Dachboden.

Nach meinem grandiosen Auftritt bin ich gleich gegangen und finde mich jetzt auf dem Dachboden wieder. Außer dem Bett – welches aus zwei dicken Matratzen besteht – die auf dem Boden liegen, stehen hier nur noch unnötige Sachen. Die alten Möbel aus Alecs Zimmer, das alte Sofa, der alte Fernseher aus der Küche und noch dekoratives Zeug.

Der Boden knarrt ein kleines bisschen unter meinen Füßen und ich stelle meinen Koffer neben der alten Kommode von Alec ab.

Ich öffne die Fenster auf beiden Seiten und die Fenster auf der Dachschräge. Den Dachboden muss man erst mal richtig durchlüften.

Müde setze ich mich auf die Matratzen und wenigstens sind es bequeme und nicht solche mit Löchern an den Seiten oder wo die Federn rausspringen, kaum legt man sich hin. Bestimmt hat Alec drauf bestanden, Mutter hätte mir nie so einen Luxus gegeben.

Mein Handy klingelt und ich stehe wieder auf und gehe auf meine Tasche zu, die auf meinem Koffer liegt.

Ashleys Name erscheint auf meinem Display und ich seufze. "Hallo"

"Alicia hey wie geht es dir?"

"Gut und dir?" ich gehe zum Fenster, wo ich besser Empfang habe.

"Auch"

"Wieso rufst du an?" ich lehne mich mit meinem Bauch an das Fensterbrett und schaue raus.

"Ich habe gehört was du gemacht hast"

Was?

"Was habe ich gemacht?" frage ich nach und schaue auf unseren Pool, der sich hinterm Haus befindet.

"Travis Tochter" ich halte den Atem an.

"War eine Kleinigkeit" besänftige ich die Sache und lächle, damit sie hört, dass es mir nichts ausmacht.

"Das war keine Kleinigkeit Alicia" ich hätte was anderes sagen soll, denn jetzt beginnt sie erst.

"Du hast ihm ein Geschenk gemacht, indem du ihm seine Tochter gebracht hast-" ich unterbreche sie sofort.

"Ich habe ihm nicht seine Tochter gebracht Ashley. Ich habe nur beide zusammen in einen Raum gekriegt mehr nicht. Mach daraus keine große Sache. Wenn du meinst ich hätte ihm ein Geschenk gemacht, dann von mir aus" ich atme genervt aus. "Ich muss jetzt zurück in die Hölle. Bis dann" ich lege auf und schmeiße mein Handy auf die Matratze. Ich muss mich jetzt abreagieren. Ich gehe auf meinen Koffer zu und lege ihn auf den Boden. Kurzerhand öffne ich ihn und greife automatisch nach meinen Sportsachen und ziehe sie mir an. Meine Haare binde ich zu einem Zopf fest und mein Sportarmband binde ich um meinen Oberarm.

Ich schnappe mein Handy und meine Kopfhörer aus meiner Tasche und ziehe meine Sportschuhe an.

Unten angekommen verlasse ich das Haus und stecke mein Handy ins Armband und mache meine Musik an.

Diese Gegend ist ruhig. In dieser Straße wohnen nur die wohlhabendsten Familien. Meine Eltern passen perfekt hier rein, mit ihrem perfekten Auftreten. Bestimmt haben sie allen gesagt, ich hätte jemand gefunden, der mich heiraten will oder ich würde immer noch auf dem College sein. Alles Lügen.

Ich jogge an den Häusern vorbei und schaue nicht zu ihnen, nicht in die Einfahrten, nicht zu den Leuten, die im Garten stehen und mich entgeistert ansehen, ich laufe einfach weiter und lasse sie hinter mir.

...

Eine Stunde später betrete ich verschwitzt und mit dem Gefühl, neu geboren zu sein, das Haus und höre schon die schrille Stimme von Oma Ela, die über mich redet.

"So kann sie nicht mit mir reden. Ich bin um einige Jahre älter" ich gehe näher zu der Stimme und sehe schon von weiten, wie sie mit Mutter, Vater, Mr. Edwards, seiner Frau und Leo am Esstisch sitzt.

"Das ist respektlos. Und erst ihre Klamotten" ärgert sie sich weiter und ich lehne mich am Türrahmen an, der zur Küche führt. Die Küche und das Esszimmer sind hier gemeinsam, nur dass ein Küchentresen beides voneinander trennt. Keiner bemerkt mich bisher, also bleibe ich weiter stehen und verschränke meine Arme.

"Sie ist keine Harmon mehr. Eine Harmon würde sich nie so verhalten" ich verdrehe meine Augen und höre weiter.

"Alec verhält sich nicht so. Da seht ihr, wie anständig er ist. Er beschmutzt den Namen der Familie nicht" Leo schüttelt schwach den Kopf und wendet seinen Blick von ihr ab, und sieht Sekunden später in mein Gesicht, ich erwidere seinen Blick.

"Was hat sie dazu gebracht, so ein abscheulicher Mensch zu werden? Ist sie den von allen guten Geistern verlassen? Ich schäme mich abgrundtief für sie" sie schüttelt ihren Kopf und ich stoße mich vom Türrahmen ab und gehe näher an sie ran.

"Es ist so Ela" sie schreckt auf und sieht mich geschockt an. "Ich wurde zwar von den guten Geistern verlassen, aber ich habe die bösen Geister dafür bekommen, drei von ihnen sitzen gerade vor mir und lästern über mich ab. Aber darf ich dir einen Rat geben?" ich beuge mich zu ihr runter.

"Wenn du doch um einige Jahre älter bist, wieso trägst du dann tonnenweise Make-up im Gesicht? Deine Falten kannst du nicht mehr verstecken. Ich kann dir gerne meine Anti-Falten Augen Pads geben, damit du dich jünger fühlst" ich lächle sie aufmunternd an und stelle mich wieder gerade.

"Was fällt dir eigentlich ein, so mit mir zu reden, du respektloses Gör" schreit sie mich an, als ich ihr den Rücken zu wende und das Esszimmer verlassen wollte.

"Ich bin keine Harmon mehr, hast du gerade selbst gesagt. Schon vergessen?" ich drehe mich um und schaue ihr in die Augen. "Du solltest es doch am besten wissen Ela, schließlich bist du genauso wenig eine Harmon wie ich. Ich schenke dir mein Harmon, dann bin ich den Namen endlich los" ich werfe Vater einen Blick zu und drehe mich um.

Ich höre Oma Ela noch vor sich her reden, aber ich höre erst gar nicht drauf, da es sowieso nur Blödsinn ist. "Alicia" Alec zieht mich in ein Zimmer rein und schließt die Tür hinter mir.

"Dir auch hallo" ich runzle meine Stirn und atme genervt aus.

"Es war ein Fehler dich mit hier her zu nehmen, du musst dir das ständig anhören"

"Ich habe Oma Ela ganz gut im Griff" lache ich und kann ihn nicht besänftigen. "Alec ich komme klar. Wenn es zu viel wird, dann gehe ich einfach zu Onkel Jack und Tante Rosie. Mach dir keine Sorgen" ich gebe ihm ein Kuss auf die Wange und verlasse das Zimmer.

Auf den Treppen nach oben in meine Suite vibriert mein Handy an meinem Arm und ich ziehe es raus.

Travis.

Ich drücke auf ablehnen und schalte es auf stumm. Seinen Dank – wegen Amara – brauche ich nicht zu hören. Schließlich habe ich es nicht für ihn gemacht, sondern für Amara. Travis bedeutet mir nichts. Ein One-Night-Stand muss mich nicht dazu bringen, mich in ihn zu verlieben, richtig?

Why him? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt