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Kurz darauf gingen wir los zum Stadtfest. Matty wollte laufen, da er sich sicher war, dass er etwas trinken würde. Zwar konnte auch noch Steven fahren, aber das wollte er anscheinend nicht.
Ich hatte das Fest größer in Erinnerung, aber wahrscheinlich einfach nur, weil ich da noch kleiner war. Da wirkt doch alles größer.
"Willst du was fahren, Ava?", fragt mich Steven, aber ich verneine seine Frage.
Momentan habe ich auf nichts Lust, aber das verschweige ich ihnen. Es bringt mir sowieso nichts, das zu sagen.
"Dann ab ins Bierzelt!", ruft Matty begeistert und Steven und ich stöhnen gleichzeitig auf.
Wir werden nicht gefragt, wie alt wir sind, da das so früh noch niemand interessiert. Erst ab 9- 10 wirds dann interessant.
Erstaunlicherweise finden wir einen Platz. Neben uns ist eine Gruppe von Jungs, sie wirken ziemlich angeheitert. Einer von ihnen sitzt allerdings nur da, er trinkt nicht, lacht nicht, er macht eigentlich gar nichts.
"Keine Lust auf feiern?", spreche ich ihn an und erschrecke ihn deutlich damit.
Er hat nicht damit gerechnet, dass ihn jemand anspricht.
"Nicht wirklich, nein.", gibt er ehrlich zu und lächelt dann ein wenig.
"Was machst du dann hier?"
Während wir uns unterhalten bestellen sich die Jungs beide irgendein Bier. Matty bestellt mir eine Cola mit, guter Junge.
"Meine Freunde haben mich gezwungen mitzukommen. Sie sagen, ich soll mehr unter Leute gehen."
Er sieht jetzt nicht wirklich wie einer aus, der nur zuhause rumhockt und sich selbst bemitleidet. Vorallem sieht er auch wirklich gut aus. Er hat braune, etwas längere Haare, die er zu einem unordentlichen Dutt zusammengebunden hat. Wieso krieg ich meinen Messybun nie so gut hin? Dazu hat er blaue Augen, schöne Kombination.
"Bin auch nur hier, weil mein Bruder das so wollte."
Mit den Worten zeige ich auf Matty, der uns breit angrinst. Wie ich diesen Vollpfosten doch liebe.
"Ich bin Conor.", stellt er sich vor und ich sage ihm meinen Namen.
"Schön dich kennenzulernen, Ava."
Wir unterhalten uns eine Weile und ich erfahre einige Dinge über ihn. Er ist zwanzig, studiert an einer Kunsthochschule und hat vor die Welt zu bereisen. Der Typ ist einfach nur der Hammer.
"Warum trinkst du nichts?", fragt er mich nach einer Weile.
Seine Freunde sind mittlerweile zur Ruhe gekommen und gucken ab und zu neugierig zu uns rüber.
"Ich trinke eigentlich keinen Alkohol."
Immerhin lüge ich nicht, wenn ich das sage. Er muss ja nicht gleich wissen, was für eine Versagerin ich bin.
"Find ich gut. Ich auch nicht."
Wird mir immer sympatischer, der Kleine.
"Con, magst du uns nicht mal deine Perle vorstellen?", fragt einer seiner Freunde ihn.
Hat der mich gerade ernsthaft Perle genannt?
"Das ist Ava, Benny. Und nenn sie doch nicht so."
Vielen Dank. Es scheint mir, als wäre Conor einer der reifsten seiner kleinen Boyband.
"Du hast echt geile Hupen.", meint der andere plötzlich.
Conor haut seine Hand gegen die Stirn, er schämt sich für seine Freunde.
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Clean
Roman pour Adolescents"Du bist clean, Ava." "Ich hab' schon bessere Witze gehört." Diese Geschichte widme ich meinem Lieblingsbuch meiner Lieblingsautorin: Schnauze Alien.