Kapitel 20

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Als ich einige Minuten spaziert bin, hörte ich jemanden nach mir rufen.

"Josette!"

Ich drehte mich um und sah Nick auf mich zukommen.

Als er bei mir ankam, fragte er:"Na? Gut geschlafen?"
"Ja und du?"
"Ja auch danke."
"Nick, kann es sein, dass wir im Kindergarten beste Freunde waren?", fragte ich. Ich wollte es einfach wissen.
Nick schaute mich an und lächelte.
"Na endlich hast du es bemerkt. Ich hab dich am ersten Tag gleich erkannt, aber du kanntest mich wohl nicht mehr. Aber deine Erinnerungen haben dich ja jetzt anscheinend wieder eingeholt."

Ich lachte verlegen auf.
"Ja also...dein Gesicht kam mir schon total bekannt vor. Du hast dich ja total verändert! Und du warst immer nett zu mir. Du hast mich nie fertig gemacht", stellte ich fest.

Wir sind bereits stehen geblieben und standen uns gegenüber.

"Ich wollte dich beschützen. Erinnerst du dich, als du mich im Kindergarten immer vor den drei Schlägertypen gerettet hast?"
Ich dachte kurz nach und hellte auf.
"Ach stimmt! Ja da waren so Leute", lachte ich.
Nick lächelte.
"Ja. Du hast mich damals beschützt. Jetzt gebe ich es dir zurück."
"Wir waren damals die besten Freunde. Wie wär's, wenn wir unsere Freunschaft jetzt fortsetzen?", fragte ich.
Nick seufzte.

"Also ich gehöre jetzt zu Hannes' Clique. Und er und Beverly sind ziemlich beliebt. Und sie sehen es glaube ich nicht gern, wenn..."
Er stockte.
"...wenn du mit anderen befreundet bist?", beendete ich seinen Satz.
"Es tut mir leid", entschuldigte sich Nick.

Ich verdrehte die Augen und seufzte genervt.
"Tut mir leid, wenn ich nicht gut genug bin. Im Kindergarten war es dir egal", murmelte ich.
"Josi...", begann Nick.
"Lass es, Nick", unterbrach ich ihn,"Anscheinend haben wir uns auseinandergelebt. Du bist jetzt beliebt und brauchst ja keine Kindergartenfreundin mehr."

Damit ließ ich ihn stehen und lief weg. Ich wusste es, wenn man beliebt war, war man arrogant, egal was passiert.

Nach einer Stunde ging ich wieder zurück ins Zimmer, wo Leanne sich bereits fertig machte.

Ich stöhnte und ließ mich aufs Bett fallen.

Leanne verstand meine Laune und ging nicht darauf ein.

In den nächsten zwei Wochen stellte sich heraus, dass ein Schulball stattfinden wird, der in anderthalb Wochen war.

Deswegen war dieser Ball die ganze Zeit Gesprächsthema Nummer 1.

Leanne und Jimmy hatten bereits abgemacht, zusammen hinzugehen.

Es ging das Gerücht rum, dass dieses Jahr Hannes und Beverly NICHT zusammen hingingen.

In der Mittagspause 2 Tage vor dem Ball sollten Nick, Hannes und Beverly öffentlich ihren Begleiter bzw. Begleiterin aussuchen und fragen. Warum auch immer.

Als es endlich soweit war und Jimmy, Leanne und ich in der Mensa zu Mittag aßen, kamen Beverly, Hannes und Nick in die Mensa. Alle Schüler standen auf und standen im Kreis um die drei.
Mir fiel auf, dass sie sich total aufgebrezelt haben. Wie kitschig.

"Wollen wir uns dazugesellen?", fragte Leanne.
"Schadet nichts", antwortete Jimmy. Die beiden standen auf und sahen mich auffordernd an.
Ich verdrehte die Augen, seufzte und stand widerwillig ein.
Sowas war doch öde, und unnötig.

Was fanden Jimmy und Leanne daran so interessant? Die beiden wollten doch sowieso zusammen hingehen.
Ich hörte von ganz hinten schon die männliche und leicht raue Stimme von Hannes.

"Okay", begann er,"Wenn ihr mal leise sein würdet, würden meine Freunde und ich unsere Begleitung für den Schulball übermorgen verkünden."
Sofort wurde es still.
"Gut", sagte Hannes,"Ladies first. Beverly fängt an."

Alle Blicke zu Beverly. Da ich ganz hinten stand, konnte ich sie nicht sehen, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie den Ruhm genoss.

Minuten redete sie um den heißen Brei herum und wählte David, einen Blondschopf aus der Parallelklasse. Ich hatte mal gesehen, wie die beiden im Flur rumgeknutscht haben.
Nun war Nick dran. Nach einer gefühlt langen Rede wählte er Romy, ein Mädchen aus meiner Klasse.
Ich war nicht sauer, auch nicht enttäuscht. Ich hatte beschlossen, für ihn nichts zu empfinden. Er wollte nichts mit mir zu tun haben, soll mir Recht sein.

Am Ende war nun Hannes dran.
Die Schülerinnen zupften an ihren Haaren und Klamotten, denn Hannes war angeblich der Boss der Schule. Pff...was hatten sie nur?

Hannees begann zu reden und ich merkte die Anspannung zwischen den Schülern.

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