Welcome To The Academy

Kapitel 34

"Was heißt das, du verlässt die Akademie?", fragte ich.
"Genau das was ich gesagt habe. Ich gehe. Ich sehe den Sinn hier nicht mehr. Was soll ich hier? Ich bin nicht mehr der beliebteste. Meine Beziehung ist eben in die Brüche gegangen, weil die Frau, die ich über alles liebe, meine Gefühle nicht mehr erwidert. Wenn ich hier bleibe, werde ich nur weiter zerstört."

Ich blieb stumm. Scheiße, was hab ich Hannes angetan? Ich wollte nicht, dass unsere Beziehung so endete. Ich fühlte mich so schuldig. Aber ich kann nichts für meine Gefühle. Meine Liebe zu ihm ist weg. Einfach futsch.

"Hannes, ich will nicht, dass das so endet", sagte ich.
"Du solltest dich doch eigentlich freuen, mich nicht mehr ertragen zu müssen."

"HANNES!", rief ich laut,"Denk nicht so etwas. Ja es stimmt, meine Gefühle für dich sind nicht mehr dieselben wie am ersten Tag, aber ich hab dich trotzdem noch gern."
"Jetzt willst du sagen, dass wir Freunde bleiben könnten oder? Nein! Ich kann nicht mit dir befreundet sein, ich ertrag es nicht. Ich will mit dir zusammen sein! Und wenn das nicht geht, dann können wir den Kontakt gleich komplett abbrechen", rief Hannes zurück.

Autsch. Diese Worte taten weh. Meine Tränen waren nicht mehr aufzuhalten. Nun standen wir beide auf dieser Brücke. Ich heulte und Hannes schaute traurig und verletzt zu mir runter. Er machte nichts. Umarmte mich nicht, sagte nichts. Wie konnte es nur so weit kommen?

"Ich wollte es nicht", schluchzte ich,"Ich wollte dich nicht verletzen."
"Hast du aber, undzwar sehr stark. Aber schon gut. Morgen bin ich eh weg."
Ich schaute erschrocken hoch.
"Morgen schon?"
"Ja, um 12 Uhr kommt mein Taxi und bringt mich zum Flughafen."
"Du fliegst weg?"
"Ich werde eine Zeit lang in Deutschland verbringen. Ich muss erstmal über mein ganzes Leben nachdenken."
"Du kannst aber nicht aus Miami raus! Ich...ich brauche dich doch."
"Das sehe ich nicht so. Ich muss jetzt meine Sachen packen. Gute Nacht."

Damit ließ er mich alleine stehen.
Nur nicht weinen, Josette!
Meine Trauer verwandelte sich in Wut. Wie konnte er nur so handeln? Nur weil ich ihn nicht mehr so liebe, heißt es doch nicht, das ganze Leben hier aufgeben!

Ich ging zurück in mein Zimmer. Leanne stand von ihrem Bett sofort auf und fragte was los ist.
"Hannes und ich haben Schluss gemacht."
"WAS?", schrie Leanne,"Das kann er nicht machen. Dieses miese Arschloch. Ich werd's ihm zeigen, welches Mädchen er hat gehen lassen."

Ich hielt meine Freundin auf.
"Alles ist gut, Leanne. Ich liebe ihn nicht mehr so und das hat er gemerkt. Wenn ich so drüber nachdenke, bin ich nicht mal richtig traurig über die Trennung. Ich hätte es gleich bemerken sollen, dass zwei so verschiedene Menschen wie wir beide nicht lange gut klarkommen können."
Leanne gab schließlich nach und auch ich war ziemlich müde. An diesem Abend schlief ich sogar total gut. Keine Ahnung woran es lag, aber ich leidete nicht unter der Trennung.

☆Hannes' Sicht☆
Scheiße, was hab ich getan?
Ich liebte Josette doch! Warum hab ich mich nur darauf eingelassen, das Land zu verlassen?

Es tat einfach so weh, an diesem Abend meine Traumfrau weinen zu sehen.
Sie sagte, sie bräuchte mich und ich dürfte sie nicht verlassen, aber ich sah darin keinen Sinn mehr. Seit mehreren Wochen war es zwischen uns nicht mehr toll. Die Beziehung verlief einseitig. Sie entfernte sich immer mehr von mir, seitdem sie in dieser komischen WG ihres Cousins gewohnt hatte.
Morgen werde ich fliegen, und ich hoffe, ich bedeute ihr noch so viel, dass ich sie auf dem Flughafen noch ein letztes Mal sehen kann.

Aber zuerst packte ich am Abend meine Sachen zusammen.
Von Nick bekam ich die ganze Nacht Anschiss, dass ich ein so tolles Mädchen hab gehen lassen.
Ich weiß es doch! Ich weiß wie wundervoll und perfekt Josette war, aber was hat es für einen Sinn, wenn sie mich nicht liebt, wie ich sie? Am Ende musste auch Nick gestehen, dass ich Recht hatte.

In dieser Nacht machte ich kein Auge zu. Ich zweifelte an meiner Entscheidung, dieses Land zu verlassen, aber redete mir jedoch wieder ein, dass es besser für mich ist.

Ich konnte nur hoffen, dass ich es nicht bereuen werde.