Kapitel 12

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Am Abend saßen Jimmy, Leanne und ich wieder in unserem Zimmer und redeten. Ich wollte Leanne die ganze Zeit die Wahrheit sagen, und irgendwann erschien mir der richtige Zeitpunkt.

"Hey Leanne. Ich...Wir müssen dir was sagen", fing ich an.
"Ja was denn?", fragte Leanne und schaute uns beide an.
"Jimmy sag du es ihr", sagte ich.
"Nein, es war deine Idee", erwiderte Jimmy. Ich seufzte.
"Ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll", sagte ich zu Leanne.
"Wie du erklären sollst, dass Jimmy und du euch heute nachmittag geküsst habt?", fragte Leanne.
Mein Mund stand offen.
"Wo...woher weißt du das? Wer hat es dir gesagt?", fragte ich.
"Niemand", antwortete Leanne,"Ich hab es selbst gesehen."
"Leanne, tut mir unglaublich leid. Und bitte sei jetzt nicht sauer. Ich...", fing ich an.
"Ist schon gut", beruhigte mich Leanne,"Es war schon ein wenig auffällig dass du ganz plötzlich verschwinden musstest. Da du nach einer Stunde immer noch nicht da warst, bin ich dich suchen gegangen. Du warst nicht in der Schule, also ging ich in den Park, um mich eigentlich zu entspannen. Stattdessen sah ich zwei bekannte Leute auf einer Bank sitzen, die sich plötzlich küssten. Ich schleichte mich langsam näher, bis zum Gebüsch hinter der Bank. Als ich ankam, habt ihr euch schon wieder gelöst. Ich wollte gerade gehen, als Josi dann sagte, sie könne mir das nicht antun. Josi, natürlich war es nicht in Ordnung dass du Jimmy geküsst hast, aber ich finde es wiederum toll, dass du mich als deine beste Freundin bezeichnest, dir eingestehst dass es falsch war und mich im Verzeihung bittest. Das ist was zählt. Jimmy, du bist mein bester Freund, und das soll für immer so bleiben. Nicht mehr, nicht weniger. Ich bin froh euch beide zu haben. Und jetzt kommt die Nachricht, dass die beiden Menschen, die mir am wichtigsten sind, zusammen sind. Und solange ihr mich nicht außen vorlässt, ist alles okay."

Jimmy und ich waren sprachlos. Sekundenlang war es totenstill, bis ich dann die Stille unterbrach.

"Oha, also ich bin echt überrascht", sagte ich,"Aber warte, wer hat denn bitteschön gesagt, dass wir zusammen sind? Wir sind nicht zusammen."
"Ach komm Josi. Ich sehe dir doch an, dass du auch auf Jimmy stehst", versuchte es Leanne.
"Das hab ich nie behauptet. Dieser Kuss war ein Ausrutscher, mehr nicht. Hier wird keine Beziehung geführt, wir sind doch alle beste Freunde", sagte ich.
Jimmy nickte und gab mir Recht.
"Okay dann lass uns mal rausgehen. Im Zimmer ist es langweilig", schlug Leanne vor.

Wir drei gingen auf den Schulhof und spazierten ein wenig, dabei genossen wir den Vollmond.
"Es ist so schön hier", sagte ich.
"Ja, ist es", gab Leanne mir Recht.
"Jiiiimmmmyyyyy!", rief eine schrille Stimme und jemand kam auf uns zugelaufen. Dieser Jemand umarmte Jimmy und küsste ihn auf die Wange.
"Huch." Jimmy war überrascht.
Als sich die Person löste, fragte Jimmy:"Jill, was machst du denn hier?"
"Ich hab dich hier gesehen und wollte Hallo sagen", antwortete diese Jill.
"Jill?" Ich lachte.
Jill schaute mich böse und hochnäsig an und ab dann dachte ich nur:'Was für 'ne Bitch.'
"Jill ist die Tochter es Schuldirektors", flüsterte Leanne mir zu,"Sie ist eine große Petze also reiz sie nicht zu sehr."
"Okay", sagte ich nur.
Jill trat zu mir. Im Mondschein sah ich, dass sie sehr doll geschminkt war.
"Du bist...?", fing sie an.
"...Josette", beendete ich ihren Satz.
"Josette. Hör zu Josette. Ich kenne dich nicht, aber mir gefällt dein Gesicht nicht, also halt dich fern von Jimmy!", drohte sie mir.
"Was hab ich denn gemacht?", rief ich.
"Deine bloße Anwesenheit macht mich zu schaffen", antwortete sie. Damit drehte sie sich um und stöckelte mit ihren High Heels davon.

"Na toll, noch eine Bitch am Hals", stöhnte ich.
"Ach lass sie. Komm schon, wir gehen in einen Club", schlug Leanne vor.
"Ich bin aber noch nicht volljährig", sagte ich.
"Kein Problem. Ich hab Connections", grinste sie und schob mich vorwärts.
Ich wollte erst nicht weil ich noch nicht volljährig war, gab aber nach, da meine zwei besten Freunde mitkamen.

Der Club war wirklich nicht weit. 200, vielleicht 300 Meter von der Schule entfernt befand sich ein Club. Das Schild leuchtete in Neonfarben und von innen dröhnte laute Musik heraus.

Vor der Tür stand ein ziemlich breiter Mann.

"Hey Ryan", begrüßte Leanne den Mann, woraufhin der Mann freundlich zurückgrüßte:"Ach hallo Leanne. Na? Willst du heute wieder ein wenig feiern?"
"Ja. Das sind meine Freunde. Jimmy kennst du ja. Das ist meine neue Freundin Josi", stellte Leanne mich vor.
Ryan grinste mich an und gab mir einen Klaps auf die Schulter.
"Hey. Willkommen im Club, Kleine. Wie alt bist du?", wollte er wissen.
"17", sagte ich leise.
"17? Mhh...naja okay. 1 Jahr macht nichts. Kommt rein." Er machte eine einladende Geste und wir traten ein.

Im Club war es laut, stickig und voll. Leanne zog mich und Jimmy sofort zur Bar und bestellte sich einen Champagner und Jimmy einen Schnaps.

Beide guckten mich jetzt an.
"Ähh...ich möchte nichts danke", winkte ich ab,"Leanne, darfst su schon Alkohol trinken?"
"Na klaro. Ein wenig schadet ja nichts", antwortete sie.

Leannes und Jimmys Getränke wurden serviert und sie fingen an zu trinken. Danach sagte Leanne:"Ich geh jetzt tanzen. Kommt jemand mit?"
Jimmy willigte ein und beide sahen mich dann wieder an.
"Ach tanzt ihr nur. Ich bleib hier", sagte ich.
"Schade. Aber wenn du meinst", sagte Leanne und zog Jimmy mit auf die Tanzfläche.

Ich saß nun da. Alleine an der Theke. Und es war mein allererstes Mal, dass ich in einem Club war. Ich war noch nie feiern.

Ich saß da und schaute wie der letzte Vollidiot zu, wie sich meine beste Freundin und mein bester Freund amüsierten. Ich hatte ein ziemlich unwohles Gefühl und wollte gehen. Ich hatte einige Bücher gelesen, dass es in Clubs nicht selten gut zuging.

Ich merkte, wie ich schwitzte, nicht nur weil ich nervös war, sondern auch weil die Luft ziemlich schlecht war.

"Ein Wasser bitte", bestellte ich dann beim Barkeeper.
Als er mir mein Wasser gab, fragte er:"Na? Keine Lust zu tanzen?"
"Ne irgendwie nicht", antwortete ich und nahm einen Schluck. Tat das gut.
"Warum bist du dann hier?", wollte der Barkeeper wissen.
"Wegen meinen beiden Freunden", erwiderte ich.
"Aha. Ich bin übrigends Connor", stellte er sich vor und gab mir die Hand.
"Josi", sagte ich und schlug ein.
"Abkürzung?"
"Ja, für Josette."
"Okay."

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