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So dumm.
So leichtsinnig.
Die Rebellen hatten nicht erwartet das eine Hexe sie angreifen würde.
Nicht für einen Eisengel.
Die letzte Wach auf dem Weg zum Kerker konnte gar nicht mal so schnell sein Schwert ziehen da hatte ich ihm den Griff meines Dolches gegen die Schläfe geschlagen.
"Arian!" rief ich und stürzte in den Zellen Trakt.
Es war kalt und modrig. Stank aber nicht so bestialisch wie die Zellen im Schloss.
Wachdienst dort zu schieben war die schlimmste Strafe die man bekommen konnte.
Die meisten Zellen waren leer und so viele gab es hier gar nicht mal.
Ein alter man mit einer komischen gespaltenen Zunge hing am Gitter seiner Zelle und fauchte mich an.
Ich hielt meinen Dolch zwischen mich und den Typen. Seine Zunge züngelte in der Luft. Zweigespalten und lange Fangzähnen wie bei einer Giftschlange ragten aus seinem Kiefer.
Dämon. Nicht mehr und nicht weniger.
Er fauchte wieder und seine Knöchel an den Händen traten hervor als er sich fester am Gitter festhielt und sein Gesicht an die Stangen drückte.
Er trug nur Lumpen.
"Mael?" Fragte ich die Luft.
Weiter hinten erklang ein wütender Schrei.
Gefunden.
Den Dämon schon vergessen rannte ich den Flur entlang. Spähte in jede Zelle doch für den Schrei, der so gedämpft geklungen hatte waren alle diese Zellen nicht richtig.
Der Zellentrakt endete in einer schwarzen Steinwand.
"Mael?" Rief ich wieder und schaute mich um.
Die hintersten Zellen waren alle belegt.
Dämonen in Menschengestalt. Nur daran zu erkennen das sie etwas An sich hatten was definitiv nicht dorthin gehört. Wie Fledermaus Flügel unter den Armen. Klauen anstelle von Füßen und Händen. Hörner und Stacheln. Hufe.
"Aura?" Rief Mael vorsichtig und mit nem Hauch Verwirrung in der Stimme.
Die Stimme klang als würde sie irgendwo hinter mir ihren Ursprung haben. Doch da war nur die Steinwand.
"Ja. Wo bist du?" Rief ich wohin auch immer.
Ich schaute mich wieder und wieder um.
Steinwand im Rücken.
Boden aus Stein.
Decke aus Stein.
Vor mir Luft.
An den Seiten zwei Zellen aus denen mich rote Augen anstarrten Hufe scharrten über den Boden.
"In einer Zelle mit nem elenden Dämon!" Rief Mael.
Hier gab es viele aber die Schienen mir alle alleine in einer Zelle zu sein. Geschweige den das sie sich für etwas anderes als mich interessierten.
"In welcher denn? Hier sind viele Zellen!" Rief ich langsam verzweifelt. Ich hätte ihn, oder Arian, nie hör übersehen können.
"Du bist im normalen. Wir sind in dem darunter!" Rief Mael wütend.
Es stachelte meine eigene Wut nur an ihn so zu hören.
"Tiefer geht es aber nicht!" Rief ich wütend dem Boden zu.
"Du bist ne verdammte Hexe! Setzt doch mal nen Zaubertrick ein!"
Ich hätte ihn dafür töten können, doch mir war Arian wichtiger. Er musste auch da unten liegen. Schwer verletzt.
"Noch am Leben"
Noch.
Magie flog auf. Funken stoben von meinen Kleidern und erhellten die Dunkelheit.
Die paar mickrigen Kerzen an den Wänden brachten nicht viel.
Die Dämonen zischten und kreischten als die Funken Ihnen zu Nahe kamen.
Ich hockte mich auf den Boden und legte ein Hand, Finger gespreizt, hinauf.
Funken stoben in einem plötzlichen Wind von meiner Hand auf und Flammen entfachten. Breiteten sich langsam wie Schlangen über den Boden aus und malten Muster.
Sie suchten unter meine Befehl einen Weg.
Die Dämonen Knurren und warfen mit heftigen Schimpfworten um sich.
Jeder davon würde eine normale Zunge in Flammen stecken.
Die Flammen zogen sich durch den Raum und bahnten sich schließlich alle gleichzeitig einen Weg zur Steinwand hinter mir.
Auf der Wand bildeten die Flammen einen Kreis mit einem Stern darin.
Ein Pentagram.
Super. Und wie kommt man jetzt durch einen Steinwand durch?
Ich bin eine Hexe! Kein Geist!
Das glühende Symbol leuchtete auf als ich die Wand genauer untersuchte.
Kühler, leicht feuchter, Stein.
Keine Vertiefung oder Erhebung hinter der sich ein Schalter oder Hebel verbarg.
Die Zeit läuft mir davon!
Nervös blicke ich mich um. Nirgends war auch nur eine Andeutung von irgendeinem Hinweis wie man durch diese verdammt Wand kommt!
Bald würden Wachen kommen. Und dann wäre meine Chance weg.
Es war schön schwer genug sich aus dem Raum zu schleichen. Gut das Lisa und Hayly genug Lärm gemacht haben und keiner auf mich geachtet hat.
Ich lege beide Hände auf die Wand und konzentriere mich.
Ich hab Zauber für den Kampf, für den Krieg gelernt.
Zauber für Verlangsamung der Gegner.
Zauber die Stahl in Blumen oder Blätter verwandeln.
Feuer konnte ich erschaffen.
Wirbelstürme.
Doch ich konnte durch keine bekloppt Wand laufen!
Meine Hände wurden heiß.
Flüssige Flammen fließen durch meine Adern. Meine Haut glüht rot golden da wo meine Adern unter der Haut zusehen waren.
Dampf stieg von der ganzen Wand auf.
Ich beherrschte das Feuer.
Stein konnte schmelzen.
Plötzlich wurde der Stein unter meinen Händen weich. Lief runter zum Boden wie schmelzendes Eis.
Das Gestein zischte als es auf den kalten Boden traf.
"Willst du mich verarschen?" Fragte Mael wütend.
"Was willst du denn jetzt?! Du hast doch erst gesagt benutz Magie! Jetzt sei mal lieber froh darüber das hier jemand ist der euch NICHT töten will" knurrte ich durch das größer werdende Loch.
Durch das Loch konnte ich sehen wie er in Ketten an eine Wand gefesselt dastand. Oder mehr hing.
Seine Flügel hingen in einem schrägen Winkel ab und zogen oh zu Boden. Seine Hände waren waren weit über seinem Kopf an die Wand gekettet.
"Irgendwie musst du es genießen an eine Wand angekettet zu werden. Denn meines Wissens ist es das zweite mal in nicht Mals einem Monat das man dich so findet" sag ich grinsend und nehme meine Hände von dem größer werdenden Loch.
Er verzog angewidert sein Gesicht.
"Vorsicht. Ich bin kurz davor jemanden in der Luft zu zerreißen. Vorzugsweise Hexen und Hexer!" Knurrte er und seine Augen blitzten zornig.
Ich zog mich durch das Loch und ließ mich auf der anderen Seite zu Boden fallen.
"Wo ist Arian?" Frag ich und schaue mich um. Der Raum war Kreis rund. Nur eine Fackel hing knapp neben Mael und erhellte nicht mal ansatzweise den ganzen Raum.
"Du solltest dir lieber um was anderes Sorgen machen" knurrte Male und nickte in die Finsternis links von ihm.
Gackerndes lachen ertönte und Eisen was übern Boden geschleift wurde erklang.
Ich wich mehrere Meter zurück.
Der Dämon der ins Licht trat war mehr als zwei Meter groß. Seine klauen bewährten Hände schleiften über den Boden weil seine Arme zu lang sind.
Seine Füße waren Hufe die gespalten waren und wie Eisen im Licht glänzten.
Seine Haut ist rot und spannte sich über seinen schmalen knochigen Körper.
Auf seinem Kopf thronten tief schwarze Hörner. Seine Augen sind tief schwarz und beim grinsen entblößte er weiße Reißzähne.
"Töten. Frisches Fleisch" gurrte er um kam näher.
Super. Ein ausgehungerter Dämon als Wachhund.
Es gibt nix gefügigeres.
Ich zog den Dolch aus seiner Scheide und hielt ihn hoch.
Die Rebellen hatten uns bis auf ein paar kleine Messer und Dolche alles abgenommen.
Jetzt stand ich hier. Mit einem Dolch. Und vier Messern die in meinen Stiefeln steckten.
"Super. Rettungskommando" fauchte Mael und Ries an seinen Ketten.
Der Dämon kam näher. Langsam.
Er spürte meine Angst.
Ich konnte nicht abhauen.
Plötzlich bewegte er sich so schnell das ich nur mit einem Seitensprung mich vor seinen klauen retten konnte.
Ich griff an.
Ich bin dafür ausgebildet zu töten. Warum also den Dämon Katz und Maus spielen lassen?
Ich duckte mich unter seinem nächsten Hieb hindurch und schlug ihm ein Messer tief in die Seite.
Er brülltet vor Wut und schlug mit de anderen Hand zu. Ich wollte mich zur Seite und sprang auf. Eine Klauenhand grub sich in meinen Oberarm und ich umklammerte meinen Dolch fester.
Es war mein Schwertarm mit dem ich auch den Dolch schwang.
Ich keuchte und wich zurück.
Täuschte an und griff ihn von hinten an. Rammte meinen Dolch in seinen Rücken. Sofort fuhr er brüllend herum und schlug mich mit seinem Arm zu Boden. Ein pochender Schmerz breitete sich in meinem Hinterkopf aus und nur benommen registriert ich wie der Dämon die Klinge in seinem Rücken ergriff und herauszog.
Ich zitterte am ganzen Körper. Magie breitete sich in meinem Inneren aus wie ein Waldbrand. Die Flammen züngelten über meine Haut und machten mich benommen. Heilung würde viel Energie beanspruchen.
Zu viel.
Ich versuchte den Nebel der meine Gedanken mitreißen wollte zu verdrängen und stand schwankend auf.
Es klirrte als der Dämon meinen Dolch zu Boden fallen ließ.
Wenn er mich töten würde, würde er es mit seinen eigenen Klauen tun.
Grimmig zog ich zwei Messer aus meinen Stiefeln und packte sie grimmig.
Ich griff an.
Ich zerschnitt ihm den Brustkorb und die Arme.
Trennte eine Klaue sogar zur Hälfte von seinem Arm.
Er brüllte wütend und fuhr mit seiner anderen Klaue über meine Schulter und zerriss mir meine Kleider.
Mael beachtete ich nicht.
Der Dämon heulte auf als ich ihm ein Messer in den Magen rammte.
Der Nebel war zurück und alle Bewegungen waren nur noch eine einzige Ahnung in meinem Hinterkopf.
Ich wich aus und rammte das zweite Messer in seinen Schädel als er nicht aufpasste. Schwarzes dickflüssiges Irgendwas Spritze aus der Wunde und lief zu Boden.
Schwarze Flammen schossen in die Höhe und legten sich um ihn.
Verschlangen ihn bis nur noch ein Häufchen Asche übrig blieb.
"Holst du mich jetzt mal hier raus?" Brummte Mael doch ich hörte ihn nicht mehr so richtig.
Ich wusste das ich Verletzungen hatte die dringend behandelt werden mussten.
Verletzungen die mich umbringen wenn ich mich nicht bald zu einem Heiler begebe.
Doch jetzt gerade war die Kälte die sich über mich legte mehr als nur einladend.
Sie legte sich um mich und nahm den Schmerz den ich haben musste.
Hätte haben sollen....
Haben müssen...
Ich hob den Kopf.
Ich lag auf dem Boden. Etwas glitschiges klebte an meinen Händen und in meinem Gesicht. Lief mir über die Augen. Färbte meine Sicht rot.
"Aura!" Flüsterte jemand.
"Aura"
Mein Herz setzte einmal aus um dann schneller zu schlagen.
Benommen nahm ich war wie etwas kaltes über mein Gesicht fuhr. Meine Adern brannten als wären sie mit flüssigem Feuer durchflutet in dem Messer schwammen.
Mein Blick klärte sich kurz.
Ich lehnte an einer lebenden Person. Schwarze Schwingen ragten hinter seinen Schultern hervor. Sterne glitzerten darin.
Ein eigener Nachthimmel in dieser Hölle.
"Aura" flüsterte wieder eine Stimme.
Die Stimme des Engels.
Die Kälte zog sich fester um mich. Die Flammen in meinen Adern verwandelten sich in Eis. Gefroren meine Haut und ließen mein Herz holpern.
Müdigkeit legte sich über mich.
"Alles wird gut" murmelte der Engel an meinem Ohr.
"Rwyf wrth fy modd i chi" flüsterte die Stimme.
Arians Worte.
Arian

Silberne Feder : Feuer und WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt