23.

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Lisa trat aus den großen Schmiedeeisernen Türflügeln nach draußen. Die Alarmglocken dröhnen noch immer hoch in den Türmen.
Das Krankenhaus stand am äußersten Rande auf der Südlichen Seite und war weit von der Hauptgasse entfernt.
Kaum einer der nicht krank war kam hier her.
Tote verschreckten die Lebenden.
Das Eisen jaulte als die Türen zufielen.
Ein ungutes Gefühl das schon seid einigen Stunden in ihrem Magen lag breitete sich aus.
Ihr Arbeitszimmer war tief unter der Erde in einem Gewölbe wo man die Glocken nicht hörte. Doch jetzt wo sie laut in ihren Ohren Klangen breitete sich das Gefühl aus.
Sie hatte gehört das Mareen nicht zur Arbeit gekommen ist.
Es durfte sich nur nicht rumsprechen das sie womöglich entführt wurde. Das wäre nur zu viel extra Aufmerksamkeit die keiner brauchte.
Es stand nicht gut um sie.
Um sie alle.
Wie immer ging sie an der Mauer vorbei weit ab der großen Straßen.
Auf den Straßen trieben sich nur Diebe rum die bei diesem Lärm ihre Gelegenheit für einen schnellen Raub sahen.
Sie kam an dem Südtor vorbei.
Normalerweise standen hier vier Ritter ...
Doch jetzt sah man direkt den tiefen grünen Wald der neunzig Prozent des Landes bedeckte.
Der Magische Wald.
Er gehört zu einem der schönsten Orte mit seinen ganzen Wesen und Pflanzen die zu fast allem nur erdenklichen im Stande waren.
Doch keiner traute sich wegen der Gefahren in den Wald.
Drachen. Viepern. Riesen ...
Und das schlimmste.
Dämonen.
Ausgeburten der Hölle die nur daran interessiert waren frisch Fleisch zu bekommen.
Lisa trat näher an das Tor.
Kein Ritter war zu sehen.
Sie zog einen lang Dolch aus ihrem Gürtel und hielt ihn mit der Klinge nach unten in einer Hand.
"Hallo?" Rief sie und trat ins Tor.
Nichts.
Die Mauer über ihr schob sich vor die Sonne und sie stand im Schatten.
Eine unheimliche Stille lag über dem Wald.
Keine Insekten.
Kein Wind.
Scheiße!
Sie Ries den Dolch hoch und eine Lilane Flamme schluckte die Klinge.
Ein grunzen wie von einem viel zu großen Schwein ertönte.
Dann ein rascheln als würde sich etwas über den Boden schieben.
Lisa trat nah an die Kante des Tores und suchte den Wald ab.
Die Bäume schmiegten sich schon an die Mauersteine und verdunkelten mit ihren dichten Kronen den Boden.
Ein stöhnen und seufzen.
Der Gestank von Schwefel trat ihr in die Nase.
Lisa drückte sich fester an die Mauer.
Ihr Atem Stockte als ein Ast irgendwo knackte.
Vom Tor aus folgte ein dunkler einfacher Pfad in den Wald.
Das Südtor war nicht sehr beliebt da es hier nur tiefer in den Wald ging.
Es gab das Gerücht das genau dort deswegen auch das Versteck des Rebellen war aber so lebensmüde konnte keiner sein!
Der Pfad verdunkelte sich. Die Schatten wurden dicker als würde jemand oder etwas das ganze Licht aus dem Wald ziehen.
Er raschelte hinter ihr.
Lisa schreckte auf doch da legte sich schon eine Hand auf ihren Mund und erstickte jeden Schrei.
Panik flackerte in ihr auf.
"Sch. Er ist ganz nah. Der Dämon ist Blind. Ich hab ihn mit einem Schattenfluch belegt" eine weibliche Stimme drang an ihr Ohr.
Schattenfluch?
Schwarze Magie!
Die Hand war behandschuht und trug einen Brandflecks der gewollt aussah.
Ein Bild war darin zusehen.
Ein Auge. Ein schwarzes Auge.
Normalerweise hatte es einen Grünen Kreis um die Iris des Auges.
Das Siegel der Rebellen.
"Lass mich los!" Knurrte Lisa.
Das Mädchen ließ sie langsam los und duckte sich dann auf der anderen Seite des Tores in die Schatten und spähte raus in den Wald. Es wurde dunkler.
Rebell.
Das Rebellenmädchen war nur etwas größer als sie selbst und wirkte ziemlich schlank und zierlich.
Doch wenn man genauer hinsah bemerkte man das sie nicht schwach war.
Sie hielt den Kopf wachsam hoch. Die Schultern gespannt zum Angriff und die Füße fest am Boden.
Im Wald erklang das Geräusch einer riesigen Zunge die über Fell kratzte und schmatzte.
Das Rebellenmädchen war komplett in schwarz gekleidet und in den Schatten fast gar nicht zu erkennen.
Schwarze Magie.
Schwarze Magie war verboten.
Illegal.
Es war Magie der Toten und Knochen und des Blutes.
Sie selbst hatte auch mit Toten zutun aber mehr mit ihrer Vertreibung und Besänftigung. Sie kümmerte sich um die Seelen derjenigen die angeschlagen und noch am Leben waren.
Schwarze Magie stachelte Geister auf und machte sie zu tödlichen Sklaven gegen ihren Willen. Schwarze Hexer zauberten mit Blut und Knochen. Die Flüchten und Kämpften herzlos.
Das Mädchen strich ihre Kapuze aus schwarzem Leder zurück.
Der schwarze Mantel lag eng um ihre Schultern und wurde um die Hüfte weiter. Darunter blitzte der Griff eines Schwertes und vieler Dolche.
Herzlose Kriegerin.
Doch sie hatte sie nicht angegriffen sondern sie gewarnt.
Vor war?
Goldblondes Kinnlanges Haar kam zum vorscheinen.
Sie hatte ein rundliches Gesicht und ihre Augen blitzten hinter einer Brille freundlich und ruhig.
Der Schein konnte trügen.
Sie trug eine schwarze Uniform die Maß an ihren Körper angepasst war.
Dolche und Säckchen hingen an Lederbändern auf ihrer Brust.
Magische Waffen die Leben auslöschten.
"Ein Dämon der hässlichsten Sorte" flüsterte sie.
Sie hörte sich eher wie das freundliche Mädchen von nebenan an.
Lisa starrte sie an.
Sie hatte nichts bis auf die Uniform von einer schwarzen Hexe.
Etwas den Weg entlang brach plötzlich eine massige Gestalt aus einem Gebüsch.
Es hatte Ähnlichkeiten mit einem riesigen Beharrten Schwein mit der Schnauze eines Wolfes.
Sein Fell war rot schwarz.
Schwarzes Blut sickerte aus Stichwunden in seinem Rumpf.
Seine Zunge leckte gierig über seine Nase und Reißzähne.
Hörner Drehten sich auf seinem Kopf.
Und das Viech stank zum Himmel nach Tod!
Lisa schluckte.
Rebellenmädchen zog ihr Schwert.
Eine glänzende Silberne Klinge mit verschlungenen schwarzen Mustern auf dem Klingenblatt.
Der Dämon hob witternd seinen massigen Kopf.
Seine Ohren drehten sich in ihre Richtung.
Es hielt still.
Wurde zur Statur.
Die Lilane Flamme um ihre Klinge fachte auf wie ein wilder Angst Schrei.
Rebellenmädchen machte einen Satz vor, im gleichen Moment wo der Dämon seine Hufe in die Erde grub und vorwärts Stürzte.
Ein Wildes Grunzen und brüllen drang aus der Kehle des Monsters.
Lisa wartete ab. Sie war nicht gut in Kämpfen wo es auf Kraft ankam.
Sie wartete und stieß dann zu.
Schnell und sauber.
Die Klinge des Rebellenmädchens schlug kreischend gegen die schwarzen Hörner und schnitten sie vom Kopf des Dämons.
Dieser ließ sich davon nicht beirren und schlug mit seinen Fangzähnen nach ihr.
Dafür das er so groß wie ein Pferd und sehr Dick war konnte er sich sehr schnell und wendig bewegen.
Rebellenmädchen zog ihre Klinge durch sein gefräßiges Maul und schnitt ihm den Unterkiefer ein.
Er brüllte vor Schmerz und Wut.
Mit einer blitz schnellen Bewegung warf Lisa den Dolch.
Er traf sein Ziel.
Der Dolch steckte bis zum Griff in der Brust des Dämon.
Schwarzes Blut floss aus der Wunde.
Der Dämon ließ von Rebellenmädchen ab und blickte sie wutentbrannt an.
Dann setzten sich seine Massen in Bewegung.
Er musste Tonnen wiegen.
"Los Lauf!" Brüllte Rebellenmädchen und stürzte hinter dem Dämon her.
Lisas Finger fingen an zu glitzern und sie warf einen Lilanen Feuerball auf den Dämon.
Doch der bemerkte Brennenden Ball aus Energie nicht und stieß knapp neben ihr in die Wand. Lisa rettete sich mit einem hehsprung aus dem Tor und in den Wald.
Rebellenmädchen war sofort hinter dem Dämon und sprang auf seinen massieren buckligen Rücken und rammte ihm ihr Schwert zwischen die Schulterblätter.
Der Dämon bäumte sich auf und warf sie von sich runter.
In einem hohen Bogen flog sie mitten auf den Weg und rollte wie eine weggeworfene Puppe über den Boden.
Der Dämon brüllte schmerzerfüllt.
Schwarzes Blut floss wie ein Wasserfall aus ihm.
Plötzlich brach das Gebrüll ab und der massige Kopf drehte sich in ihre Richtung.
Rebellenmädchen hatte sich auf die Füße gezogen und hockte wie eine Katze im Sprung mitten auf dem Weg.
Lisa hob eine Hand und ließ einen weiteren Feuerball erscheinen.

"Rache!"

Sprach der Dämon und fiel nach Vorne.
Seine Schnauze grub sich in den Boden.
Lisa hielt den Atem an.
Ihr Herz raste.
Ein Dämon.
Dämon.
Dämonen solcher Art redeten nicht.
Niemals.
Sie brabbelten wie Papageien das nach was sie hören.
Aber das tuen nur die die menschliche gestallt beherrschten.
Nicht solche.
Und schon gar nicht sowas.
"Hast du dich verletzt?" Fragte sie und blickte zu Rebellenmädchen.
Doch sie war weg. Spurlos.
Ihr Schwert steckte noch in dem Dämon der langsam in Rauchschwaden verschwand.
Er würde zu Staub zerfallen.
Schwarze Magie.
Lisa rappelte sich auf und blickte sich um.
Von dem Mädchen fehlte jede Spur.
Nur noch das Schwert deutete darauf hin das sie da gewesen war.
Es kliertet als das Schwert und ihr Dolch auf den Boden auftragen.
Rufe kamen näher.
Ein Dämon und ein Rebellenmädchen.
Was war nur los mit ihnen das sie plötzlich so tief in allem drin steckten ?
Und das sie jetzt von gefährlichen Sachen regelrecht verfolgt wurden.

Silberne Feder : Feuer und WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt