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Kälte stach in meine Lungen als ich plötzlich Luft holte. Ich keuchte und schlug vor Angst die Augen auf. Weißes Licht war überall nur einige schwarze Flecke verdunkelten den Ort an dem ich war. "Scheiße" keuchte ich und setze ich auf um meinen Kopf auf meine Knie zu legen und meinen Herzschlag zu beruhigen.
Tief ein und tief aus Atmen ...
Schwachsinn wenn die Luft um einen rum unter null Grad ist und einem die Lunge zerschneidet. Ich kniff die Augen zusammen um den plötzlich aufkommenden Schwindel los zu werden.
Scheißkerl ...
Die Erinnerungen an den Engel kamen bruchstückhaft zurück.
Blau Schwarze Augen
Silber Schwarze Schwingen ...
Ich stöhnte und hob frustriert meinen Kopf und blickte mich um. Das helle Licht was ich gesehen hatte kam von dem ganzen Eis im Raum dass das Licht aus den Fenstern hinter dem Bett in dem ich saß reflektierte. Die Möbel im Raum waren aus schwarzen Holz oder schwarzen Stein. Das Bett in dem ich saß war in tief roter Seide bezogen und die Decke hatte sich um meine Beine gewickelt.
Ich knurrte als ich mir die Decke von den Beinen riss und sah das man mit bis auf das dünne schwarze Unterkleid meine ganze Rüstung geklaut hatte.
"Ich bring dich um ..." Fauchte ich und schaute mich im Raum um.
Wenn ich Nur die anderen erreichen könnte um Ihnen zu sagen das es doch nicht so leicht werden würde ... Andererseits würden sie sich dann ja nur noch mehr sorgen machen und das durften sie einfach nicht. Sie mussten auf sich aufpassen und herausfinden wie wir den König vom Thron bekamen.
Einer musste sich ja endlich trauen gegen diesen König mit seinem Perversen Sohn anzugehen.
Das Zimmer scheint bewohnt zu sein. Auf den Schreibtisch türmten sich Pergamentrollen und angebrannte Wachskerzen um Briefe zu versiegeln. Am einzigen Schrank im Raum hing ein Ledermantel. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und berührte vorsichtig mit den Zehen den Boden.
Ein kalter schmerz schoss mir die Beine hoch. Der Boden war aus Eis und Spiegel glatt. Ich biss die Zähne zusammen und stellte meine Füße auf den Boden und lief schnell rüber zum Schrank und riss ihn auf.
Darin befanden sich rein nach Größe Die Sachen eines Jungen Mannes.
Oh nein ... Was war passiert als ich bewusstlos war ?!?
Mein Gesicht fing an zu brennen und ich riss schnell eines der mir zu großen Wams, eine Hose und einen Gürtel aus dem Schrank. Damit lief ich schnell zurück zum Bett und zog meine Füße darauf die blau angelaufen waren an den Zehen.
Ich zog mir das Wams über und band es mit dem Gürtel um meine Taille zusammen. Die Hose war mir zum Glück nicht viel zu groß. Ich band den Gürtel der in den Schlaufen der Hose steckte fest zusammen und krempelte die Beine nur drei mal um damit ich nicht übermäßig drüber stolpern konnte.
Ich zog die Decke wieder hoch bis Unters Kinn und schaute mich nochmal im Raum um.
Wer auch immer hier wohnte musste weit oben in der Hierarchie stehen ... Der Prinz ?
Nein. Eisengel konnten nicht mit Magie umgehen wenn nicht ein Elternteil eine Hexe oder ein Hexer war ... auf jeden Fall erzählten das die Lehrer in den Schule bei uns im Land.
Nach denen waren Eisengel :

Zwar sehr stark und Kampferfahren aber geistig so unterentwickelt das sie Magie noch nicht Mals ansatzweise verstehen könnten.

Jetzt bin ich mir da aber auch nicht mehr so sicher ... und immerhin hat unser König den Lehrern gesagt was sie uns Schülern bei bringen sollen.
Die Tür knarrte und ging langsam auf. Ich warf die Decke von mir und setzte mich an die Kante. Meine Füße nur Zentimeter von Boden entfernt.
"Endlich wach, kleine?"
Die gleiche Stimme wie im Wald.
Der Eisengel kam langsam rein und stellte sich ans Fußende des Bettes.
"Wie gefällt dir mein Zimmer? Ich hab mir gedacht das es für dich deutlich angenehmer ist hier aufzuwachen als in einer Zelle unten im Kerker" erklärte er und betrachtete mich von oben bis unten. Sofort brannten  meine Wangen und ich musst zu Boden blicken.
Wieso war es mir peinlich das er mich so betrachtete und noch schlimmer war gefiel es mir auch noch ?!?!
"Was willst du von mir ?" Frag ich und blicke ihn wieder an.
Er hatte tief schwarzes Haar was ihm wirr von Kopf abstand. Seine Haut war hell. Fast wie Schnee und seine Augen ... das dunkle Blau mit dem Schwarz glitzerte wie der Grund eines dunklen Sees im Winter. Er grinste breit. "Was grinst du so doof?" Frag ich ihn verwirrt. Sein grinsen wird breiter.
"Irgendwie gefällt mir es das du meine Sachen trägst"
Ja suuuper
"Das müsste ich nicht wenn ich meine Eigenen Sachen hier hätte" brummte ich. Er hob spöttisch eine Augenbraue. "Die musste ich leider verbrennen. Es soll ja keiner wissen das eine Kleine Hexe hier ist" erklärte er und drehte sich um zum Schrank und holte etwas daraus. "Willst du mich dann nicht töten ?" Fragte ich aus einer puren Laune heraus. Er runzelte die Stirn und reichte mir eine Decke.
Hä? Warum?
Ich nahm sie und legte sie neben mich, was ihn ein grinsen entlockte.
"Wollte ich. Hab ich versucht ... aber ich konnte es nicht" sagte er und zuckte mit den Schultern als ob es was ganz normales wäre jemanden zu sagen das man versucht hätte ihn umzubringen.
Ich schaute verwirrt zu ihm hin. Er war näher gekommen und stand jetzt vor mir. Seine Flügel waren auf seinem Rücken gefaltet.
Seine Federn sahen so unglaublich weich und zart aus ...
"Das versteh ich nicht ..."
"Aber mich würde eher interessieren was du hier willst?" Fragte er und nahm die Decke um sie zu entfalten. "Man du erfrierst hier fast und ich geb dir ne Decke. Aber anstatt sie zu nutzen legst du sie neben dich!" Knurrte er und legte sie mir um die Schultern. Seine Hand streifte meine Wange und ein warmer Schauer lief mir über den Rücken. Ich verschluckte mich beim Atmen.
Er lachte dunkel.
"Das geht dich gar nichts an wieso ich hier bin" keuchte ich und schlug seine Hand weg die er nach meinem Gesicht ausstreckte.
Er ließ sich neben mir aufs Bett fallen.
Ich zog die Decke fester um meine Schultern.
Sie roch noch frisch gefallenen Schnee und Wald ... sein Geruch wie ich bemerkte.
"Wie heißt du?" Fragte er und lehnte sich auf seine Unterarme zurück.
Ich rutschte mit dem Rücken ans Kopfende.
Mein Blick sagte ihm genug das er seufzte.
"Hast du mich vorhin nicht verstanden ? Ich tu dir nichts! Ich will nur wissen wieso" sagte er ärgerlich.
"Vielleicht solltest du zuerst mal sch vorstellen bevor ich überhaupt in Erwägung ziehe dir meinen Namen zu sagen" schlug ich vor.
Er lachte humorlos.
"Mein Name ? Arian. Ich bin der Sohn der Königin" erklärte er ohne zu stocken.
Nein ...
Nicht er!
Der Gedanke ihn zu töten brachte mich um dabei kannte ich ihn noch nicht Mals. Doch trotzdem musste ich ihn umbringen sonst wäre meine Freunde. Meine Familie ....
"Nein" keuchte ich und starrte ihn aus großen Augen an.
Er kniff die Augenbrauen zusammen und setzte sich auf. "Wie nein? Doch ich bin der Sohn vom König und Königin des Eislandes" sagte er verletzt in seinem stolz.
Ich schüttelte den Kopf.
Ich könnte es nie über mich bringen ihn zu töten dafür war er irgendwie zu ... Gut
"Du bist ganz anders als das man den Prinzen des Eises beschreibt" stottere ich um die wahren Gründe meines Ausbruchs zu vertuschen.
Er lachte sichtlich belustigt darüber.
"Was sagt man den über mich? Warte lass mich raten. Ich bin nach den Hexen ein wildes Tier! Schände Frauen und Mädchen wie ich will und töte aus Spaß ?" Ihm schien das ganze Spaß zu machen. "So in etwa" sagte ich trocken und zog die Knie an meine Brust. "Dann ist heute dein Glückstag denn ich darf dir verraten ich bin ganz und gar nicht so" sagte er mit einem wilden grinsen. Seine Augen blitzen.
"Das macht es nicht besser ..."

Silberne Feder : Feuer und WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt