-Kein Titel-

Kapitel 3

Als wir endlich am Kino angekommen waren, und die Karten in der Hand hielten, holten wir uns erst mal Popcorn und eine riesen Cola.

„Wie ich das vermisst habe!“ seufzte Kate.

„Ja, wie lange ist es her, dass wir mal zusammen was unternommen haben… Eine halbe Ewigkeit bestimmt.“ erwiderte ich. Und das stimmte wirklich. Kate hatte kaum mehr Zeit für mich. Entweder hatte sie schon etwas vor oder sie musste lernen oder es war sonstwas los.

Auf jeden Fall freute ich mich endlich mal wieder was mit ihr unternehmen zu können. Fröhlich standen wir  dem Kinosaal und warteten bis wir endlich hereingelassen wurden. Kate erzählte mir irgendetwas über ihre Lieblingsband, während ich meinen Blick über die Menschen, die mit uns warteten, schweifen lies. Plötzlich entdeckte ich Connor unter den Menschen. Ich lies meinen Blick nur für zwei Sekunden auf ihm liegen, als er sich umdrehte und unsere Blicke uns trafen. Sofort lief mein Gesicht rot und an ich schaute schnell weg.

Wie peinlich dachte ich nur. Doch alleine Anwesenheit löste in mir ein komisches Gefühl aus, welches ich nicht ganz zuordnen konnte. Eigentlich sollte ich ihn hassen, schon alleine was er sich heute morgen wieder geleistet hatte, machte mir sofort wieder schlechte Laune. Doch aus irgendwelchen unergründlichen Gründen, konnte ich nicht mehr lange sauer sein. Was war bloß mit mir los? Mary reiß dich zusammen befahl ich mir und drehte mich entschlossen zu meiner Freundin, um mit ihr über einen Witz zu lachen, den sie gerade erzählt hatte. Sofort hob sich meine Laune wieder. Trotzdem entging mir der zweifelnde Blick meiner besten Freundin nicht.

Als wir endlich im Kino saßen lehnte ich mich mit einem zufriedenem Seufzer in den gemütlichen Kinosessel fallen. Mein Popcorn war wie immer schon zu Hälfte leer. Lächelnd lehnte ich mich zu Kate hinüber, um eine Handvoll Popcorn aus ihrer Tüte zu nehmen und schnell in meinen Mund zu stopfen. Kichernd schrie Kate: „Hey, das ist nicht fair!“

„Doch!“ erwiderte ich lachend. Als ich kurz aufschaute sah ich wie sich Connor in der Reihe vor uns auf einen Sessel fallen ließ. Mein Herz schlug einen Takt schneller. Neben ihn setzte sich ein blondes, und wie ich zugeben musste, sehr hübsches Mädchen. Er sagte etwas und sie kicherte. Er lachte daraufhin und legte kurz seinen Arm um das Mädchen.  

Wer war das denn? Seine Freundin etwa? Aber was dachte ich da. Dieser Connor war der größte Idiot der ganzen Schule! Was interessierte mich mit wem er ins Kino ging!

Schnell verdrängte ich die Gedanken und konzentrierte mich auf den Film, der gerade begonnen hatte.

Nach dem Film liefen Kate und ich durch das Kino auf den Ausgang zu. Wir unterhielten uns gerade über den Film, der wirklich sehr gut gewesen war, als ich Connor einige Meter vor uns entdeckte. Er sah echt heiß aus. Er trug dunkle Jeans, Sneakers und ein weißes T-shirt, das sich um sein breites Kreuz spannte, und die Muskeln erahnen ließ, die sich darunter verbargen. Seine braunen Haare waren lässig mit etwas Haargel nach oben gegelt. Ich musste ihn einfach anstarren. Plötzlich drehte er ich kurz um und unsere Blicke trafen sich nun schon zum zweiten mal an diesem Abend. Ich sah wie er eine Augenbraue hoch zog und grinste. Sofort schaute ich weg. Idiot! Es sah so eingebildet aus. Und süß, wie ich leider kurz darauf feststellen musste.

Doch ich kam nicht dazu noch länger darüber nachzudenken, denn Kate fragte mich gerade etwas.

„Was ist los?“ musste ich nachfragen.

„Ob wir noch zu Starbucks gehen wollen, hab ich gerade gefragt.“ Grinste Kate. „Sag mal was ist denn eigentlich mit dir heute los? Du wirkst so abwesend!“ bemerkte sie.

„Nichts!“ beeilte ich mich zu sagen. „Aber gegen einen Caffe hätte ich wirklich nichts einzuwenden!“

„Na dann los!“ rief Kate fröhlich, und zog mich hinter ihr her.

Zu Hause im Bett ließ ich die erlebten Dinge des Tages nochmal vor meinem inneren Auge ablaufen. Besonders an Connor musste ich denken. Was war bloß mit mir los? Sonst war ich immer diejenige die diesen Kerl am allerwenigsten ausstehen konnte. Aber ich an seine Augen dachte, musste ich leise seufzen. Es waren die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte. Sie waren blau, fast grau. Und sie strahlten immer. Wie Sterne.

Mary reiß dich zusammen, dieser Junge ist der größte Idiot überhaupt. Vielleicht mochte er gut aussehen, doch er ist und blieb ein Idiot.

Mit diesem Gedanken löschte ich meine Nachttischlampe und kuschelte mich in meine Kissen.