Am Nachmittag stiegen wir ins Auto und fuhren in die Stadt um ein paar Sachen für die Katze zu kaufen. Bis jetzt hatte ich es noch nicht geschafft Connor auf seine Reaktion auf Annas Bruder anzusprechen, ich wollte einen passenden Zeitpunkt wählen, denn ich merkte, dass mehr dahintersteckte.
In der Stadt angekommen, parkte Connor und wir liefen in die Eikaufstraße. Es hatte wieder begonnen in dicken Flocken zu schneien. Die Straßen waren weihnachtlich geschmückt und ich musste sofort an Weihnachten denken, dass schon in einer Woche war. Ich hatte es vollkommen vergessen, da wir nie wirklich Weihnachten feierten. Großmutter und ich schenkten uns gegenseitig nur etwas Kleines und einen Weihnachtsbaum hatten wir eigentlich auch nie wirklich.
„Was machst du eigentlich an Weihnachten?“ fragte Connor mich jetzt, als ob er Gedanken lesen könnte.
„Ich feier so wie jedes Jahr, alleine mit meiner Oma. Wir machen nichts Besonderes, so wie immer.“ Antwortete ich und Connor sah mich etwas seltsam an. Ich zuckte nur mit den Schultern und lief weiter.
Wir mussten nicht lange nach einer Zoo-Handlung suchen, denn die Stadt war wirklich klein. Es gab einen großen Marktplatz mit einem Brunnen und einem großen, weihnachtlich geschmückten Tannenbaum. Überall standen kleine Buden herum, an denen Glühwein, Lebkuchen und andere Sachen verkauft wurden. Connor wurde von vielen Leuten gegrüßt und freundlich angelächelt. Die Leute hier mussten echt offen gegenüber Fremden sein!
Wir betraten denn kleinen Laden und ich musste erstmal staunen. Überall standen Aquarien mit vielen, bunten Fischen herum. Ich sah in jedes Aquarium herein und schaute den Fischen zu, wie sie herumschwammen. Ich wurde von einem tiefen Lachen unterbrochen und als ich hochschaute, erblickte ich einen alten, bärtigen Mann, dessen Augen strahlten.
„Na dir scheinen die Fische wohl zu gefallen? Willst du welche?“ fragte er mich.
„Ähm nein danke ich brauche eigentlich was anderes!“ lächelte ich.
„Wir haben eine Katze gefunden und jetzt brauchen wir einen Katzenkorb, Futter und ein paar andere Sachen!“ Connor trat hinter mich.
„Hallo Connor, wie geht es dir?“ fragte der Mann erfreut.
„Hallo Robert! Lange nicht mehr gesehen, mir geht’s gut! Und selber?“ grinste Connor.
„Alles bestens! Na dann kommt mal mit nach Hinten, mal sehen was wir finden können für eure Katze!“ fragend sah ich zu Connor aber er sah mich nur mit einem Blick an der besagte: Später!
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir dann alles was wir benötigten. Robert machte uns einen Freundschaftspreis und Connor bezahlte. Dann verließen wir den Laden, nicht ohne vorher nochmal an den bunten Fischen vorbeizugehen.
Wir schleppten die Sachen zum Auto und verstauten sie dort, da wir noch einen Film in der Videothek ausleihen wollten. Auf dem Weg dorthin, stellte ich endlich die Frage, die mir schon ewig auf der Zunge brannte.
„Warum kannte dich Robert?“ Connor seufzte.
„Ich wusste, dass du das fragen würdest. Ich glaub ich hab dir einiges zu erklären.“ Er wirkte etwas nervös. Ich sagte nichts und ließ ihn einfach erzählen.
„Also das Haus wo wir wohnen, es gehört meinem Vater. Wir waren früher sehr oft hier, auch mit meiner Mutter. Und Robert kenne ich weil ich früher immer in seinem Laden gearbeitet habe.“ Jetzt wusste ich auch warum ihn alle Leute hier so freundlich begrüßten.
„Ich war immer sehr gern hier, ich hatte hier meine Freunde.“ Sehnsüchtig blickte er in die Ferne. Ich nahm seine Hand um sie kurz zu drücken. So standen wir eine Weile da, bis ich merkte, wie seine Muskeln sich plötzlich anspannten und mit einem Seitenblick merkte ich wie sein Blick sich verhärtete. Ich versuchte seinem Blick zu folgen, doch konnte nichts Außergewöhnliches entdecken.
„Connor, was ist los?“ flüsterte ich, doch sobald ich die Worte herausgebracht hatte, überspielte er seine Emotionen und legte seinen Arm um meine Schulter und küsste kurz meine Stirn.
„Komm wir holen uns jetzt einen Film. Auf was hast du Lust?“ Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Eigentlich wollte ich ihn noch über Annas Bruder befragen, aber er schien nicht so als hätte er gerade Lust über solche Dinge zu reden. Also ließ ich es und folgte ihm zur Videothek. Ich sah mich noch einmal um und sah einen großen Jungen in einer schwarzen Lederjacke, der irgendwie wie verloren auf der anderen Straßenseite stand und mit undefinierbaren Blick in unsere Richtung starrte. Er sah etwas unheimlich aus.
Später am Nachmittag bereitete ich alles für später vor. Ich hatte eine Stunde Zeit bis Anna und ihr Bruder kamen und ich musste noch duschen und mich fertig machen. Connor war irgendwo im Haus verschwunden, aber das kam mir ganz gelegen, weil ich mich so in Ruhe fertig machen konnte. Ich holte Flaschen und Schüsseln aus der Küche und stellte sie auf den Wohnzimmertisch. Zum Schluss holte ich noch ein paar Kissen und Decken, um sie auf dem Sofa zu verteilen. Es sah sehr gemütlich aus und ich war sehr zufrieden. Jetzt nur noch Duschen und umziehen, dann konnte es losgehen.
Unter der Dusche musste ich an das denken, was Connor mir erzählt hatte. Wenn er früher oft hier gewesen war, dann musste er doch eigentlich auch Anna kennen, oder? Ich hatte in der Küche nicht so darauf geachtet, ob sie sich kannten oder so, aber wenn er auf den Bruder schon so reagiert hatte, dann musste das doch eigentlich heißen, dass sie sich kannten. Vielleicht täuschte ich mich ja auch. Ich schob meine Gedanken bei Seite und stieg aus der Dusche. Gedankenverloren lief ich in mein Zimmer und schreckte zusammen als ich Connor auf dem Bett liegen sah.
„Hey Schatz!“ grinste ich und betrachtete mich von oben bis unten. Erst da bemerkte ich, dass ich komplett nackt vor ihm stand. Schnell bedeckte ich mich mit meinem Handtusch und errötete leicht.
„Kein Grund verlegen zu sein, nichts was ich nicht schon gesehen hätte.“ Sein Grinsen wurde immer breiter, und ich errötete nur noch mehr.
„Dreh dich um ich will mich anziehen!“ sagte ich leicht verärgert. Er drehte sich leicht weg und ich zog mich an. Doch ich merkte, dass er manchmal zu mir sah.
Als ich ganz fertig war, legte ich mich neben Connor auf das Bett. Sofort kam er zu mir und küsste mich. Langsam wanderte er meinen Hals hinab, sein warmer Atem streifte mich.
„Connor hör auf, du machst mich wahnsinnig damit.“ Wimmerte ich.
„Das ist meine Absicht.“ Sagte er nur und küsste immer weiter meinen Hals hinab. Kurz vor meinem Ausschnitt klingelte es an der Tür und Connor sah enttäuscht zu mir.
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-Kein Titel-
RomanceConnor ist der größte Idiot der ganzen Schule. Und Mary hasst ihn. Doch er sieht gut aus. Verdammt gut! Doch Mary hasst ihn trotzdem. Eigentlich...