Kapitel 11

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Das erste, was ich Samstagmorgen tat, war Kate anzurufen.

„Kate? Hier ist Mary! Ich muss dir was erzählen!“

„Endlich rufst du an, ich hab schon die ganze Zeit gewartet!“ tönte es aus dem Telefon.

„Er ist total anders als man denkt! Wirklich nie hätte ich das von ihm erwartet.“ Schnell erzählte ich ihr die ganze Geschichte. Dabei ließ ich jedoch den Teil mit dem Unfall aus. Ich hatte das Gefühl Kate würde das nicht wirklich verstehen. „Ist doch Wahnsinn, oder? Und er will mich wiedersehen! Aber eigentlich hat er eine Freundin und wahrscheinlich meint er es gar nicht ernst.“

„Ja da solltest du wirklich etwas vorsichtig sein. Du hättest es nicht verdient!“

„Danke, wie süß von dir!“ sagte ich lächelnd. „Naja vielleicht sollte ich ihn wirklich nicht mehr treffen. Ist vielleicht besser so.“ Ich wechselte das Thema und so sprachen wir noch eine Weile über dies und jenes bis Kate auflegen musste.

Ich beschloss auf den Weihnachtsmarkt in der Stadt zu gehen, vielleicht war da ja was los, was mich ablenkte. Also schnappte ich mir meine Jacke, mein Handy und etwas Geld und lief los.

Am Weihnachtsmarkt angekommen lief ich erstmal durch die langen Reihen der Buden. Alles sah so weihnachtlich aus und ein leichter Geruch von Glühwein, Zimt und Plätzchen lag in der Luft. Ich atmete tief ein und genoss die weihnachtliche Stimmung. Es war zwar ziemlich kalt und es schneite wieder, aber das machte mir nichts aus. Ich schaute mir in Ruhe alles an, und traf dann sogar noch per Zufall ein paar Leute, die ich aus der Schule kannte. Zusammen machten wir uns einen schönen Tag auf dem Weihnachtsmarkt, doch schon bald gingen alle nach Hause. Da ich noch keine Lust hatte zu gehen, blieb ich ein bisschen da. Als gerade gehen wollte, fiel mir eine Person auf, die mir bekannt vor

kam. Es war Connor. Und neben ihm das blonde Mädchen. Beide standen mit Glühwein in der Hand an einem Tisch und lachten. Das Mädchen legte sogar kurz ihre Hand auf seinen Arm.

Also doch: Connor hatte eine Freundin und ich hatte mir nur alles eingebildet. Er würde nie etwas mit mir anfangen. Wie hatte ich auch nur eine Sekunde daran denken können? Mit einem letzten Blick auf sein wunderschönes Gesicht und sein umwerfendes Grinsen, drehte ich mich um und lief nach Hause. Ich war so dumm. Eine einzelne Träne rollte meine Wange hinunter. Schnell wischte ich sie weg, ich würde doch nicht auch noch weinen wegen diesem Typen! Ich musste ihn vergessen und zwar schnell, wahrscheinlich hatte er unser Treffen gestern schon längst vergessen.

Plötzlich hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich um und sah wie Connor auf mich zugelaufen kam und winkte. Schnell ging ich weiter. Nein ich durfte jetzt nicht weich werden. Entweder ganz oder gar nicht.

„Mary, jetzt warte doch mal. Bleib doch stehen, wo willst du denn hin?“ rief Connor. Er hatte mich jetzt eingeholt und packte mich am Arm.

„Fass mich nicht an.“ Fauchte ich.

„Wow was ist denn jetzt los? Ich wollte nur mit dir Reden!“ Verwirrt blieb er stehen.

„Red doch mit deiner Freundin.“ Erwiderte ich bissig. Connor schaute mich erst kurz seltsam an und fing dann an zu Lachen.

„Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?“ Na super jetzt lachte er mich auch noch aus. Ganz der alte Connor. Wütend machte ich mich aus seinem Griff los und ging einfach weiter. Das würde ich mir jetzt nicht geben. Idiot!

„Hey Mary, jetzt warte doch ich erklär dir das!“

Aber ich wollte keine Erklärung, ich wollte einfach nur nach Hause in mein Bett und diesen Typen ganz schnell vergessen. Also beschleunigte ich meine Schritte und ließ Connor einfach stehen.

-Kein Titel-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt