23«Leere Worte sind auch ein Versprechen

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"Kann ich dich was fragen?" vorsichtig drehe ich mich auf die Seite und stütze mich an seiner nackten Brust ab. Sein Blick reicht aus, um mich dazu aufzufordern meine Frage zu stellen. "Was ist das für ein Abkommen, über das alle reden und worum geht es in dem Friedensvertrag?" seine Finger halten auf meinem Rücken inne und zweifelnd streicht er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Lavea, ich bin mir nicht-" mein Gesicht verzerrt sich, als ich bereits bemerke, wie er versucht abzublocken. "Bitte, ich will wenigstens eine meiner Fragen beantwortet bekommen." durch seine Haare fahrend, richtet er sich mit mir in seinen Arm auf. "Das abkommen bestimmt hauptsächlich unseren Frieden, nur zu Alec, während der Friedensvertrag gegenüber jedem Rudel ist. Aber mit Alec als Alpha von dem Alpha Rudel, gab es schon immer Probleme. Er hat schon das stärkste Rudel, aber wir sind ihm zu nah, auch wenn wir es gar nicht beabsichtigen besser zu sein als er. Und naja dann kamst du und hast noch ein bisschen mehr durcheinander gebracht." berichtet er mir. Dankend nicke ich und lasse mich in seine Arme ziehen. "Aber keine Sorge, jeder hier sorgt dafür, dass dir nichts passiert." dankend gebe ich ihm ein Kuss auf seine Wange, bevor ich mich aus seinen Armen schlängle und meine Kleidung zusammen suche. "Ohne hast du mir besser gefallen." schmierig grinst er mich an, was ich mit einem grinsenden Augenrollen quittiere und aus dem Zimmer gehe, leider direkt in Ophelia rein, die mich mit ihren Mörder Blick versucht umzubringen. "Pass auf Dumbo." knurrend geht sie an mir vorbei. "Pass auf Dumbo!" keifend und mit einem kleinem grinsen äffe ich sie nach, was ihr noch ein weiteres knurren entfährt.

Erschöpft lasse ich mich auf einen der Stühle nieder und strecke meine beine fort, damit das Blut auch wieder dahin gelangt

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Erschöpft lasse ich mich auf einen der Stühle nieder und strecke meine beine fort, damit das Blut auch wieder dahin gelangt. "Lavea!" Adam lässt den Pinsel in den Topf fallen und schaut mich durch zusammengepresste Augen an. "Ich habe keine Lust mehr." jammernd werfe ich meinen Kopf in den Nacken und höre ihn leise lachen. "Jetzt stelle dich mal nicht so an." grinsend und unter der Augen unseres Aufpassers setzt er sich neben mich hin und nimmt die gestrichene Wand in Augenschein. 

Mein Bruder hatte uns die Aufgabe im Namen der schule gegeben, die Cafeteria wieder zu Modernisieren. Der Schimmel soll von den Wänden, die Fenster, sollen von den schmierigen Schleim befreit werden und allgemein, sollen wir eine Aufgabe bekommen, die uns absolut keinen Spaß macht. Denn das ist Adam's und meine Bestrafung, für unseren unüberlegten Freigang nach Ellensburgh. 

"Gib mir eine andere Aufgabe, aber lass mich nicht weiter Streichen." abgesehen davon das sich mein Nacken verspannt und meine arme vom hochhalten einschlafen, bin ich wirklich unmotiviert irgendetwas zu tun. "Du könntest den Staubsauger holen, in der Zeit kann ich mich schonmal um die Theke kümmern." Erleichterung durchflutet mich und mit einem kleinem nicken verlasse ich den Klassenraum und steure die kleine Abstellkammer an. Das Licht ist nur spärlich und bringt mich eher dazu zu erraten, welches Objekt einem Staubsauger ähnelt, jedoch schaffe ich es das kleine Ding hinaus zu ziehen und mich damit umzudrehen.

Jedoch gefriert mir das Blut in den Adern, als ich mich umdrehe und in gelbliche Augen schaue, die mich lüstern Mustern. Alles in mir beginnt zu schreien und bereits zu rennen, doch letztendlich bewege ich mich kein Stück, nicht einmal den vergessenen Staubsauger, habe ich losgelassen. Ein schmieriges grinsen ziert seine Lippen, als er meine Unsicherheit und sogar Angst mitbekommt. "Was willst du hier?" Panisch unterdrücke ich ein Stottern oder ein wimmern, das sich meine Kehle hoch schleicht. Dunkle Haar Strähnen fallen in sein amüsiertes Gesicht. "Dich sehen, dich entführen, knebeln, gefangen halten und letztendlich wie ein kleines hilfloses Reh zur Strecke bringen." jegliche Farbe weicht mir aus meinem Gesicht, als sich seine schneidenden Worte in mein Gedächtnis prägen. Gänsehaut übernimmt mich.

Sein grinsen wird breiter und seine Augen beginnen aus purer Freude und Provokation zu leuchten. "Wie ist es so, von jedem angelogen zu werden? Zu wissen, das alle mehr über einen wissen, als man selber? Oder das man Tag täglich verarscht wird?" irritiert runzle ich meine Stirn. Er schreitet einen Schritt auf mich zu, ich einen nach hinten, wodurch er sogleich stehen bleibt und seinen Kopf schief legt. "Christian hat dir scheinbar nichts über unser letztes Gespräch gesagt, sonst hättest du bei meinem Witz anders reagieren müssen." erneut kommt er einen Schritt zu mir, doch anders wie vorher bleibe ich stehen. "Was sollte Christian mir erzählen?" er schnalzt seine Zunge, wodurch das kleine Geräusch durch die Schulgänge geht und darin untergeht. "Meine Pläne, deine Zukunft." Blut rauscht durch meine Ohren und macht es mir unmöglich diese Gelben Augen weiter anzuschauen. "Vielleicht sollte ich den Part übernehmen, den dein Bruder- oder deine Freunde- hätten übernehmen sollen." harsch funkle ich ihn an. "Wenn du etwas weist, dann um Gotte Willen erzähle es mir!" fauchend balle ich meine Hände, was er sich belustigt anschaut und seine Hände abwehrend in die Luft hebt.

"Soll ich damit anfangen, dass du immer bekannter wirst? Das dich manche als ein Wunder der Rebellion sehen? Das du mein Schlüssel bist, um hier raus zu kommen? Oder soll ich dir erzählen das ich absolut jeden deiner Freunde töten werde, bis du mir gehörst und ich endlich meine Pläne umsetzen kann. Das ich endlich meinem Rudel gerecht werde und das ich absolut alles dafür tun werde, der Menschheit Rache auszuüben, dafür das sie uns verbannt haben." brodelnde Wut entflammt in ihm auf, wie das Feuer eines Waldes. Seine Worte nehmen einen bebenden Unterton an und ich erkenne wie sich seine Augenform zu verändern scheint. Instinktiv und mit panischem Herzen gehe ich weiter zurück. "Also Lavea, was von dem soll ich dir erzählen?" knurrend stemmt er mich gegen die Wand, wodurch mein Kopf unsanft daran aufknallt und ich schwarze Punkte vor meinem Auge erkenne.

"Du wirst den Platz der Luna meines Rudels einnehmen und du wirst mir und allen anderen Wölfen, allen verbannten dazu verhelfen, die Menschen leiden zu lassen. Und wenn du dich weigerst, wenn Christian dich nicht mir gibt, dann werde ich jeden; absolut jeden deiner liebsten brutal und wiederwertig abschlachten. Du hast die Wahl, ob du dich für die Tode deiner Freunde verantwortlich machen musst. Denn das wirst du, wenn du dich gegen mich entscheidest." seine Worte stocken in meinem Kopf. Lange möchte ich nicht begreifen welche Ignoranz er aller Rechte der Menschen hat, welche Wut er auf diese ausübt. Meine Sicht klärt sich langsam und doch beginnt mein Herz nur panisch zu schlagen. "W-was ist noch passiert? Was hat man dir angetan, das du solch ein Hass hast?" ich presse meine Zähne aufeinander, um nicht laut auf zu zischen, denn mein Kopf pocht und schmerzt noch immer kläglich. "Lass das mal nicht dein Problem sein, kleines." seine gelben Augen nehmen einen dunklen Ton an. Ich spüre den stechenden Schmerz den er damit bei mir ausübt, den er damit erreicht. "Bald schon." hechelnd ringe ich nach Luft, als sich seine Hand um meinen Hals legt und er unbarmherzig beginnt mir die Luft abzuschnüren. Meine Kehle brennt und steht in Flammen, sodass sich die ersten Tränen aus meinen Augen wagen.

"Und was ist wenn ich dir sage, dass ich mit dir den Plan verfolge?" Hektisch greife ich um seine Hand, doch zugleich spüre ich das zerreißende Gefühl auf meiner Haut, als ich mit seiner in Berührung komme. "Lange hälst du das nicht mehr aus." keift er mich an. Doch das schlimmste ist, ich bin mir dem Bewusst. Ich weis das ich lange nicht mehr gegen die Schmerzen ankämpfen kann, ich weis das ich darunter unter gehen werde. Doch wiedereinmal ist es nur ein Beweis dafür, das ich dem Tod nahe stehe. Und das es mir nicht einmal viel ausmacht. Ich weis selber nicht einmal mehr, was ich hier mache, warum ich das mit mir machen lasse.

"Ich wurde ebenfalls ausgeschlossen, zertrampelt und geformt wie Dreck. A-alec ich weis wie es sich anfühlt, gehasst oder ignoriert zu werden. Und auch wenn ich selbst ein Mensch bin... ich hasse sie." ein grinsen schleicht sich auf seine Lippen, doch es ähnelt nicht annähernd dem eines echten. "Auch leere Worte sind ein Versprechen Lavea." wie ein knurren haucht er die Worte gegen mein Ohr, ehe er mich auf den Boden stößt und pfeifend den Gang entlang geht.

Lavea •Feuer des Herzens•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt