Ein Schweißfilm ist über meine Handfläche gelegt. Immer wieder versuche ich die blonden Strähnen der Perücke auf meinem Kopf zu richten. Immer wieder schaue ich, ob meine schwarzen Haare hervorlugen und damit sichtbar gemacht werden. Doch es ist wohl meine Paranoia, die mich dort zu überraschen versucht.
Meine Augen erfassen eine Station, welche mich gar wütend macht. Mir ist bewusst, dass die National Parks abgesperrt sind. Keine Menschen kommen mehr rein, lediglich raus, falls man diesen noch während der Zeit in der man ihn besuchen konnte besucht hat. Doch nun, ist es jedem untersagt über die Grenze zu treten. Und die Metallzäune, die mit großen gelben warn Schildern bestückt sind, lassen mich erahnen, dass das komplette Gebiet eingekesselt ist.
"Auf dem Zaun ist Strom drauf, welchen Mensch und Wolf tötet." erklärt mit Matthew leise, als er meinen fassungslosen Blick erkennt. "Ich kann verstehen, dass sie wütend sind, weil Alec sie angegriffen hat, doch damit ziehen sie nur noch mehr Rage auf sich." gebe ich mühsam von mir. "Sie werden gleich eine Blutprobe machen, nur damit du das weißt." Er fährt das Auto zur äußersten Stelle, wovor Männer mit geladenen Gewähren stehen. Ihre Mienen eisig und Süchtig danach, alle Wölfe zu finden und zu töten. Ihm entkommt ein tiefes seufzen, bevor er langsam das Fenster hinunter lässt und die Sommerliche Abendluft hinein lässt, die mich tiefe Züge nehmen lässt.
"Ihr seid spät dran, Matt." mühselig versucht der Mann seine Lippen zum verstummen zu bringen, während seine Augen über den Rand seiner Brille gleiten und mich erfassen. "Ich brauche eure Pässe." seine Stimme ist schneidend, gar Kalt und doch erkennt man den Familiären Umgang mit Matthew, welcher ihm unsere Pässe überreicht, die er sogleich einscannt. "Und nun zum wichtigeren Teil, das Blut." erneut beobachten mich seine Augen, während ich zu Matthew blicke. Ihm entkommt ein kritisches nicken, sobald er seinen Finger hinhält und ihm ein tropfen seines Blutes entnommen wird, dass über seinen Daumen verläuft. Sein Finger wird auf die Glasplatte gedrückt, wo nun der blutige Abdruck drauf ist. "Ich bin gleich wieder da."
Matthew lässt das Fenster wieder hoch fahren, während sein Blick zu mir gleitet. "Ich habe etwas Blut von einer alten Freundin mitgenommen, wir werden deinen Finger darin eintunken. Im übrigen meide es nach rechts oben zu schauen, dort ist eine Kamera." ich nicke auf seinen Tipp hin, während ich mir auf meine Lippe beiße und meine Augen über die restlichen Männer gleiten lasse, die schwer bewaffnet vor uns stehen. "Matthew, als ich in meiner Verwandlungs-Phase war, wurde mir Blut abgenommen, doch es sah Menschlich aus. Es könnte sein, dass mein Blut eben zu normalen Zuständen Menschlich ist, während es zu meinen Kräften das von meiner Gestalt annimmt." überrascht zucken seine Brauen nach oben. "Es ist beides ein Risiko, weil wir beim ersten schnell erwischt werden und beim zweiten nicht sicher sind."
Nickend blicke ich über ihn hinweg und betrachte wie der Mann zurück kommt. Mein Herz schlägt gegen meine Rippen, als würde es jeden Moment meine Knochen brechen wollen. "Beruhige dich." murmelt der dunkelhaarige noch knapp, bevor er das Fenster wieder hinunterlässt. "Ich hoffe ihr wisst was ihr tut." ich überreiche ihm mein Daumen, spüre den sanften Stich und wie sich das Blut in meine Rillen füllt, bevor das Glas meinen Abdruck aufnimmt. "Setz eine Sonnenbrille auf, deine Augen werden blau." flüstert er knirschend, wodurch sich meine Augen aufreißen. Matthews Hand legt sich auf mein Knie, wodurch ich ruhelos durchatme. Erneut verschwindet der Mann in dem kleinen Container, ehe Matthew mir eine Sonnenbrille überreicht, welche ich aufsetzte. "Öffnen sie bitte den Kofferraum." Seufzend beobachte ich wie Matthew einen Knopf drückt und der Kofferraum aufspringt, wodurch sich einer der Männer das Auto von allen Seiten, sowie von unten anschaut. "Sie nehmen ihren Job ziemlich genau." murre ich leise, verstumme aber, als Matthew's Kumpel wiederkommt und uns leicht zunickt, wodurch sich mein Herz auszuruhen scheint.
"Bereit?" fragend blickt er zu mir, bedenkt mich eines besorgten Blickes, während die Männer das Tor öffnen und uns durch winken.
"Ich muss."
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Müde lehne ich meinen Kopf gegen die Glasscheibe, betrachte wie sich meine blauen Augen immer mehr gegen die grauen wehren. Betrachte wie der Schimmer durchdringt und sich mein altes Ich gegen meine neue Identität wehrt.
"Wohin fahren wir nun eigentlich?" fragend richte ich mich auf und mustere Matthew, welcher uns bereits seit einigen Stunden aus Montana gebracht hat. "Wir werden drei Tage nach Alabama brauchen. Unser Ziel ist Birmingham. In der Zeit, werden wir Umwege fahren und uns zwei Mal andere Autos besorgen, welche bereits platziert sind." seufzend rutsche ich tiefer in den Sitz hinein und betrachte die vorbei ziehende Landschaft.
"Matthew, lass uns eine Pause machen, ich kann mir deine Augenringe kaum mehr mit ansehen." besorgt betrachte ich seine blasse Haut und lausche seinem erschöpften Herzschlag, dass sich nach Entspannung sehnt, doch er ringt sich um ein lächeln und schüttelt seinen Kopf. "Math-"
"Ich brauche nichts Lavea." seine Stimme beginnt zu leiern, sie zeigt mir auf wie träge er ist. "Ich bin dir unglaublich dankbar das du mir mein Leben rettest und zur Flucht verhilfst, aber dafür werde ich dich nicht bis zur Erschöpfung fahren lassen." der Nebel beginnt das innere des Autos zu beschatten. Er nimmt ihm die Sehkraft, die Hörkraft, gar den Tastsinn. "Lavea, hör auf mit dem Scheiß!" Der Wagen hält mit einem Ruck inne, wodurch sich der Nebel wieder in sanften Zügen aus dem Auto bahnt.
"Was soll der Scheiß Lavea?" fassungslos blickt er zu mir, doch noch immer funkle ich ihn wütend an. "Was das soll? Du musstest bereits über 24 Stunden wach sein und das ganz ohne Pause. Wir sind weit genug von der Grenze weg und außerdem" ich breche ab, als sich sein Gesichtsausdruck entspannt und er endlich merkt, dass er nicht mehr fahren sollte. "brauchst nicht nur du eine Pause." mein Blick gleitet über die Wüsten Berge, die in der prallen Sonne zu glühen scheinen. "Was meinst du?" neugierig erkenne ich den Funken in seinen Augen, während sich sein Kopf gegen den Sitz lehnt und seine Augen immer weiter zu gleiten. "Mein wahres Ich, deswegen warum ich für Alec so reizend war, war weil ich einer Legende entspringe. Im kurzen Sinn, ich bin kein Wolf, sondern eine Gestaltenwandlerin. Ein Lebewesen, dessen Wesen gespalten ist. Und meines beklagt sich innerlich über die Wüstensonne." schmunzelnd schnalle ich mich ab und öffne die Tür, wodurch mich eine widerliche Hitze erwischt, die es einer Faust gleich tun würde.
"Was soll das für ein Wesen sein?" fassungslos tut es mir Matthew gleich, während ich darauf warte, dass Blacky bei mir ankommt. "Seine Ursprungsgestalt ist ein Panther. Deswegen erschöpft ihn jede andere Gestalt die er annimmt." meine Mundwinkel beginnen zu zucken, als ich den schwarzen Fleck am Himmel erkenne, welcher auf uns zu geflogen kommt. Schon von weiten schimmern seine blauen Augen, die meinen so gleich sind. "Ich fasse das alles nicht." flüsternd tritt Matthew neben mich, während Blacky vor uns landet. Während sich das schwarze, glänzende und schimmernde Gefieder von seiner Haut löst, sich wie ein Schleier um ihn legt und jede Faser einer Feder in das Haar eines Fells wandelt, wodurch er mich mit seinen blauen Augen betrachtet. "Kleiner Panther." murmelt der Dunkelhaarige neben mir, wodurch ich schmunzelnd den Kopf schüttle. "Das ist eine Katze Matthew. Das Auto könnte niemals sein Gewicht stemmen." grinsend reiße ich die Tür auf und sorge dafür, dass Blacky in den Wagen kommt, wo er sich mit bedachten Blick nieder lässt. "Matthew, lass bitte mich fahren. Es ist ein Automatik Wagen und bis zur nächsten Kleinstadt kann es auch nicht mehr weit sein." flehend betrachte ich ihn, erkenne das klägliche nicken, ehe er auf der Beifahrerseite einsteigt und ich beruhigend fahren kann.
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Lavea •Feuer des Herzens•
Hombres Lobo[Beinhaltet den ersten und zweiten Teil] Teil 1 - Abgeschlossen Teil 2 - Pausiert Nach dem Tod ihrer Mutter muss Lavea wieder den Kontakt zu ihrem Bruder aufnehmen. Nach sieben Jahren Trennung nimmt er sie bei sich, im abgelegenen Naturschutzgebiet...