12. Mein Herz flatterte

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Ich rannte also so schnell ich konnte in meinen Klassenraum. Vergaß leider anzuklopfen und stürmte in die sich konzentrierende Klasse. Alle Blicke waren plötzlich auf mich gerichtet. Der Lehrer sah mich verdutzt an. Sofort schoss Blut in meiner Wange. Ich merkte wie ich Tomaten rot wurde.

Ich entschuldige mich schnell für das zu spät kommen und setzte mich flink auf meinen Platz. Trotzdem waren noch alle Blick auf mich gerichtet. Was etwa wegen gestern? Weil ich plötzlich weg gerannt bin.

Oder hat ihnen Nath etwas erzählt. Ich kramte meine Schulsachen aus meiner Tasche und schaute dann  zu meinem Lehrer. Konnte er nicht einfach weitermachen?

Gedacht getan. Der Lehrer schüttelte sich kurz und machte dann mit seinem Vortrag weiter. Die Blicke lösten sich von mir, und ich konnte aufatmen. Ich hasse es so viel Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Vor allem diese verhassten Blicke, mancher Neid, oder auch manche Verachtung. Vieles bildete ich mir ein, aber manches war wahr.

Endlich klingelte es zur Pause, ich sammelte meine Sachen vom Tisch auf, packte sie in meine Tasche und flüchtete aus dem Raum. Ich muss  jetzt einfach zu meinen Freunden, zu meinen besten Freunden. Nur sie, können mich auf andere Gedanken bringen.

In der Cafeteria angekommen suchten meine Blicke nach Max und Alice. Meine Blicke schweifte über die Menschenmengen. Doch ich erblickte sie nicht, sie waren einfach nicht da. Wo waren Sie? Wir trafen uns sonst immer hier. Als ich noch einmal durch die Cafeteria blickte, trafen meine Blicke die von Nath. 

Ich schaute schnell wieder weg und sauste aus der Cafeteria, denn mit ihm wollte ich gerade überhaupt gar nichts zu tun haben. Ich konnte ihn solange meiden, bis wir uns heute Nachmittag in der AG sehen mussten. Ich ging also auf dem Pausenhof und suchte weiter nach meinen Freunden.

Es dongte. Was war mit diesem verfluchten Tag los? Erst komme ich zu spät, dann töten mich fast die Blicke anderer, ich bin Nath begegnet und finde meine Freunde nicht.

Also schlenderte ich geknickt wieder in den Klassenraum. Wo waren meine besten bloß? Hatte ich Ihnen irgendwas getan? Ich bin doch mit Max gekommen. Ich wusste doch dass er da war.

Nach weiteren sieben Stunden und drei weiteren Pausen, wusste ich das jetzt die Hölle auf mich wartete. Denn jetzt, musste ich zur AG. Ich hatte den ganzen Tag Max und Alice nicht gesehen. Sie waren wie vom Erdboden verschluckt.

Ich holte meine Sporttasche aus meinem Spind und trottete zur Sporthalle. Ich hatte überhaupt keine Lust, gar keine Motivation. Ich liebte den Sport, aber nicht mit diesem Typen. Mit jedem anderen würde ich in einem Team sein, aber nicht mit ihm.

An der Sporthalle angekommen kletterte ich wie immer auf meine Mauer. Ich wartete so lange bis alle da waren. Nach fünf oder zehn Minuten sah ich wie Nath mit Leo um die Ecke bog. Er hatte wie immer sein Grinsen aufgesetzt. Ich hasste dieses Grinsen. Dieses verstohlene, selbstsichere grinsen. Und jetzt, wo er meine Aufmerksamkeit hatte trafen mich seine Augen. Sie treffen mich genau da, wo es weh tat. Man sah , in seinen Augen dass ihm überhaupt gar nichts leid tat.

Meine Augen wurden zu Schlitzen. Er würde von mir heute gar nichts bekommen, außer Verachtung. Ich war an diesem Tag so geladen. Als dann fröhlich unsere Lehrerin um die Ecke bog, sprang ich von der Mauer.

Sie schloss die Turnhalle auf und die Jungen und Mädchen gingen in ihre Umkleiden. Wie immer wurde nicht viel geredet, außer ein Mädchen sie traute sich etwas zu fragen. Etwas was mich beunruhigte.

"Du Hanna?" fing das rothaarige Mädchen an. " ich habe gehört du hattest letztens was mit Nath!" sagte sie und alle sahen mich an. Das Blut schoss in meinem Wangen. Das hatte er also rumerzählt. Ich war wieder eine Trophäe. Eine Trophäe wie alle anderen. Obwohl ich überhaupt gar nichts gemacht hatte.

" nein, das stimmt nicht. Ich habe ihn nicht ran gelassen." Sagte ich grinsend und sah alle an. Wir Mädchen kicherten, und das rothaarige Mädchen nickte nur verständnisvoll. " also hast du nichts mit ihm?" Sagte sie schüchtern. Und mir schwahnte Böses. Sie stand auf ihn. Sie wollte etwas von ihm.

" nein habe ich nicht. Versuche ruhig dein Glück, aber pass auf dich auf." riet ich ihr und sie verdrehte nur die Augen. Als alle fertig waren, gingen wir gemeinsam in die Turnhalle. Die Jungs waren schon da, und spieltn sich mit einer Runde Basketball warm. Wir Mädchen sahen zu und setzen uns auf eine Bank. Liebend gerne würde ich mitspielen und es den selbstsicheren Arschlöchern zeigen.

Als dann ein blonder Junge keine Lust mehr hatte, fragten die Jungs wer noch Lust hatte. Alle Mädchen waren zu schüchtern, doch ich bekam nur einen Grinsen auf meine Lippen. Den würde ich es zeigen.

Also stand ich auf und ging zu Ihnen. "Ich machs!" Sagte ich mutig und sah alle selbstsicher an. Ich hörte ein Lachen hinter mir. Und ich wusste wer es war. Doch ich würde ihm keinen Blick. "Also in welchem Team bin ich?" Fragte ich und sah mich fragend um. Die Jungs besprachen sich und Nath sah mich siegessicher an.

Leo meldet sich zu Wort. "Du bist bei mir  Nils, Luca, Jeremy und Niklas." Erklärte er und ich nickte. "Wir werden gewinnen, ihr habt ihr ein Mädchen. Und das ist gar nicht mal so gut." Hörte ich eine mir bekannte Stimme siegessicher hinter mir. Ich drehte mich langsam um. "Das werden wir ja sehen!" Sagte ich Nath selbstbewusst ins Gesicht.

Die Typen um uns rum lachten alle. Und ich drehte mich zu meinem Team um. Wir verteilten uns alle und ein Mädchen, die sich erklärt hatte Schiedsrichter zu spielen, pfiff zum Start. Der Ball wurde hochgeworfen und Leo schnappte sich den Ball.  Die Jungs spielten sich gekonnt zu. Doch niemand spielte zu mir. "Hey! Ich bin frei." schrie ich aus vollem Halse und der Junge der den Ball hatte warf ihn jetzt zu mir.

Ich dribbelte gekonnt um die Jungs herum, setzt zum Sprung an und warf den Ball direkt auf den Kopf zu. Alle Blicke waren auf den Ball gerichtet. Mein Herz flatterte. Und ich traf. Der Ball flutschte direkt durch den Kopf.

Ich jubelte lachend. Und meine Mannschaft mit mir. Ich sah zu ihm. Und seine Blicke wollten mich töten. Doch das macht mich nur noch fröhlicher. Ihm hatte ich es gezeigt.

Die Augen eines BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt