6. Mein kleines Geheimnis

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Die Flasche zeigte auf Leo und er musste grinsend. "Wahrheit oder Pflicht?" fragte der Kerl, der die Flasche geext hatte.

"Pflicht!" wählte Leo und alle grinsten nur gespannt.

"Gehe da drüben zu der Frau und sage ihr das du dich angezogen fühlst!" befahl der Typ und alle lachten. Diese Frau war um die 60 Jahre und nicht gerade die Hübscheste hier.  Aber Leo nahm es gelassen und schlenderte zu der Dame.

Wir verfolgten das Geschehen, als Leo dann eine Ohrfeige bekam lachten alle laut auf und er kam grinsend zurück. "Die hatte nicht so Lust!" sagte Leo lachend. 

Als sich alle wieder eingekriegt hatten, drehte Leo die Flasche und sie zeigte auf ein anderes Mädchen, sie nahm Wahrheit, was nicht so spannend war.

Nach drei oder vier Runden entspannte ich mich, da ich noch nicht viel machen musste, außer einen Kuss auf die Wange zu bekommen.

Ich trank den letzten Schluck meines Bieres. Jeder hier war schon etwas angetrunken, was die Sache hier noch interessanter machte.

"Hanna!" riefen alle und ich schüttelte mich und sah zu ihnen. Ich hatte wohl etwas geträumt und die Flasche zeigte auf mich. "Also? Wahrheit oder Pflicht?" fragte es Junge grinsend. "Pflicht!" wählte ich selbstbewusst und sah ihm in die Augen. "Küsse den Jungen, den du am attraktivsten hier findest!" als der Junge das aussprach wurden meine Augen zu Schlitzen. 

Ich sah mich um. Mein Blick blieb bei Nath hingen, der schon siegessicher grinste. 

Nein.  Den Gefallen würde ich ihm nicht geben!

Dann sah ich zu Leo, er sah nicht schlecht aus, er war sogar ein wenig mein Typ.  Braune Haare, braune zutrauliche Augen.  Und einen guten Körper.  Ich entschied mich also für Leo. 

Ich krabelte zu Leo der große Augen machte und aus meinem Augenwinkel sah ich wie sich Nath Miene verdunkelte. Ja das gefiel ihm wohl nicht so. 

Bei Leo angekommen, setzte ich mich leicht auf seinen Schoß und sah ihm in die Augen. Dann nickte er nur sanft und ich setzte zum Kuss an, seine weichen Lippen trafen meine und umschlungen sich. 

Es fühlte sich gut an, nur nicht so richtig.  Als seine Zunge eintritt in meinen Mund gewähren wollte, unterbrach ich den Kuss und sah Leo dann an, der ganz überweltigt aussah.

Ich grinste nur und setzte mich wieder an meinen Platz.  Dann nahm ich die Flasche und drehte sie.  Zu meinem Pech, zeigte sie auf Nath.  Darauf war ich nicht vorbereitet. 

Er zog ein Grinsen auf.  "Pflicht!" platze es aus ihm und sein Grinsen verschwand nicht. 

In meinem Kopf ratterte es,  dann viel mir etwas ein und ich grinste. 

"Renne, jetzt! Mit Klamotten ins Meer und tauche ein mal unter!" ich grinste ihn an.

Erst zog sich eine kalte Miene über sein Gesicht, doch dann grinste er wieder. 

"Gerne doch!" sagte er und verlor sein Grinsen nicht.  Ich verstand nicht, aber OK.  Er stand auf und ging auf mich zu, in Richtung Wasser.  Doch dann packte er mich an der Hüfte und warf mich über seine Schulter. 

"Hey! Spinnst du!" schrie ich und die anderen lachten.  "Wäre doch schade, wenn für dich nichts dabei raus springt!" sagte er und ich konnte in seiner Stimme hören wie sein grinsen breiter wurde. 

"Lass mich runter!" schrie ich und schlug gegen seinen starken Rücken. "Ja Süße, gleich!" er lachte und nun wurde ich sauer. Ich war nicht seine Süße und das gab ich ihm auch zu verstehen. 

Als ich dann das Wasser unter seinen Füßen plätschern hörte, bekam ich Panik.  "Wir haben es gleich!" sagte er und in seinem Unterton konnte man hören, das er vor Schadenfreude gleich platzt. 

"Man Nath das ist nicht witzig!" schrie ich und ein Loch machte sich in meinem Bauch breit. Ich hasste Wasser. Bzw. Vor dem Meer. Ich hatte als ich noch klein war ein Erlebniss, wovon ich nicht gerne erzählte.

"Bitte Nath!" schrie ich und krallte mich nun in sein Shirt. "Was ist los Kleine? Hast du etwa Angst?" machte er sich witzig. Und ich kniff die Augen zusammen. "Ja! Hab ich! Jetzt bring mich wieder zurück, bitte!" sagte ich mit Panik in der Stimme. 

Er blieb stehen, das Wasser ging ihm schon bis zur Hüfte. Ich konnte das Meer schon riechen, da es von meiner Nase gerade mal eine Hand lange entfernt war. 

"Nath Bitte!" flehte ich und er drehte mich sanft zu ihm nach forne. 

Zum Schutz klammerte ich meine Beine um seine Hüft und hielt mich an ihm fest. So nah war ich ihm noch nie, was bewirkten diese Augen auf mich? 

"Du hast wirklich Angst!" stellte er fest und ich warf ihm einen Dankenden Blick zu.  "Aber wieso?" fragte er und ich schüttelte den Kopf.  Er lachte nur und legte seine Hände schützend an meinen Rücken, damit ich bloß nicht nach hinten fallen würde. 

"Bitte trag mich einfach wieder zurück!" flüsterte ich und mein Mut war wie weg geblasen.  "Erzähl mir was passiert ist!" sagte er leise und sanft.  Wieso wollte er das wissen? Wieso genau jetzt?

"Nath!" sagte ich strenger und er machte daraufhin einen großen Schitt nach vorne um mich zu provozieren.

"Bitte!" schrie ich und kammerte mich an ihn. "An die Nähe könnte ich mich glatt gewöhnen." meinte Nath plötzlich und ich sah ihn geschockt an. "Spinnst du?!" fragte ich verwirrt. 

"Was denn?" er schaute mich mit seinen wunderschönen Augen an.  "Jetzt erzähl es mir Hanna!" flüsterte er sanft und strich mir eine Haarsträne aus dem Gesicht.  Ich sah nach unten, meine Füße berührten schon das Wasser und ich bekam eine Gänsehaut. "Ist gut. Aber bring mich erst mal wieder zurück!" sagte ich kleinlaut und sah ihn bittend an. 

Er nickte zufrieden und machte Anstalten wieder zurück zu gehen.  Doch die anderen am Ufer pfiffen nur und schrien das die Aufgabe noch nicht erfüllt sei.  "Schon gut, ich klär das!" flüsterte Nath und ich sah ihm in die Augen.

Wieso war er plötzlich so zu mir?

Die Augen eines BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt