So sanft und liebevoll ich heute Nacht in das Land der Träume geschickt wurde, so grob wurde ich auch wieder aus meinem friedlichen Schlaf gerissen. Ein plötzliches Gewicht, das auf mir landete und mir für einen Moment die Luft aus der Lunge drückte, ließ mich hochschrecken und im Affekt stieß ich die arme Person, die in dem Chaos leider auf der Couch gelandet war - wobei ich mich im Nachhinein fragte, wie ich bei dem Lärm überhaupt hatte schlafen können - von mir runter. Darauf folgte ein Wimmern vom Boden und Gelächter von den anderen.
"Au!", kam dann auch gleich der schmerzvolle Ausruf von - wie ich jetzt, nachdem ich mich aufgesetzt und kurz mit einem schweifenden Blick orientiert hatte - Taehyung, der, sich seine Hüfte reibend, von unten mit vorgeschobener Unterlippe und Hundeaugen zu mir hochblickte. Ich starrte nur eiskalt zurück.
"Das passiert, wenn man mich in meinem wohlverdienten Schlaf stört", erwiderte ich nur knapp, drehte mich auf die andere Seite von ihnen weg und schloss wieder die Augen. Egal wie sehr ich die Jungs mochte, morgens war mit mir einfach nichts anzufangen und das mussten auch sie auf die harte Tour lernen.
"So langsam bekomme ich Angst, Hyung. Das war genau das Gleiche, das Yoongi-hyung gestern zu mir gesagt hat, als ich ihn geweckt habe", konnte ich Jungkooks Stimme von irgendwo links von mir hören.
"Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend." Das war Jin. Ich verdrehte einfach nur meine geschlossenen Augen und kuschelte mich näher an das warme Kissen vor mir. Das unterdrückte Kichern und Flüstern ignorierte ich geflissentlich, ich wollte einfach nur noch fünf Minuten, vielleicht zehn, einfach länger, schlafen, bis das Kissen auf einmal Arme bekam, die sich um mich schlungen und mich näher zogen.
Das vielstimmige "Aww~" der Jungs ließ mich die Augen aufschlagen und ich blickte direkt in Jimins schlafendes Gesicht. Mein Blick fiel unwillkürlich auf seine leicht geöffneten Lippen und in dem Moment kam die vage Erinnerung an die Nacht wieder. Der Gedanke daran ließ mich lächeln und ich musste mich zurückhalten, ihm nicht einzelne Haarsträhnen aus der Stirn zu streichen.
Ein viel zu zu hohes Quietschen hinter mir führte dazu, dass Jimins Augenlider flatterten und er missgünstig den Mund verzog.
"Tae, sei leise. Geh und nerv Hoseok-hyung", murmelte er mit vom Schlaf schwerer Stimme und machte eine schwerfällige Handbewegung in Taehyungs Richtung. Leider saß der ja hinter mir mit, wie ich nach einem kurzen Blick über die Schulter feststellen musste, seinen Armen auf der Couch aufgestützt und seinem Gesicht etwa zehn Zentimeter von meinem entfernt. Also erwischte er nicht Taehyung, sondern hatte unabsichtlicherweise seine Hand in meinen Haaren vergraben.
Er hielt inne. Dann fuhr er mit den Fingerspitzen meine Kopfhaut entlang, bevor seine Hand erneut stoppte.
"Tae, seit wann hast du lange Haare?" Diesmal klang seine Stimme schon klarer, aber offenbar wurden seine Augenlider immer noch vom Schlaf heruntergedrückt und er runzelte nur irritiert die Augenbrauen.
Taehyung kicherte. "Das bin ich nicht", meinte er fröhlich. Jimin machte ein verwirrtes Geräusch, hob seine andere Hand und rieb sich die Augen, bevor er sie blinzelnd öffnete.
"Morgen, Chimchim", sagte ich leise und sofort zog er seine Hand aus meinen Haaren. Wäre hinter ihm nicht die Rückenlehne gewesen, ich hätte schwören können, dass er mindestens auch noch einen halben Meter von mir weggerutscht wäre. Langsam breitete sich eine eindeutige Röte auf seinen Wangen aus und er versuchte, meinem Blick auszuweichen. Für die anderen sah es vielleicht so aus, als wäre ihm die jetzige Situation peinlich, aber ich wusste, woran er dachte, auch wenn er nicht wusste, dass ich es mitbekommen hatte.
"Morgen", murmelte Jimin, setzte sich auf und starrte angestrengt auf seine Hände.
"Ist heute Nacht irgendwas passiert, was wir wissen sollten?", stichelte Taehyung jetzt und sah uns, und vor allem Jimin, mit einem neugierigen Funkeln in den Augen an. Augenblicklich wurde Jimin noch röter, bevor er ein nicht sehr überzeugendes "Nein" herausbrachte, was Hoseok kichern ließ.
"Sicher?", fragte dieser mit neckender Stimme nach und Jimin stöhnte frustriert auf, während er sein Gesicht hinter seinen Händen versteckte.
Ich hatte mich nun ebenfalls aufgesetzt und verfolgte amüsiert, wie Jimin anscheinend immer verzweifelter nach einem Ausweg aus dieser unangenehmen Situation suchte. Vielleicht sollte ich ihm helfen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, beugte ich mich vor, wisperte ein "Chimchim?" und als er aufschaute und sich unsere Blicke begegneten, drückte ich ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Jimins Augen weiteten sich und er starrte mich kurz fassungslos an, bevor er sein Gesicht wieder in seinen Händen vergrub. Diesmal allerdings mit einem kleinen Lächeln, was mir nicht entging.
"Süß", murmelte ich grinsend, lehnte mich wieder zurück und warf dann einen schnellen Blick zu den anderen, die mich entweder mit einem wissendem Grinsen - Jin und Hoseok - oder mit offenem Mund - Jungkook und Namjoon - anschauten.
Taehyung gab ein weiteres Quietschen von sich, bevor er mich von hinten umarmte und mich aufgeregt hin und her schwang.
"Was-?" Namjoon stand neben Jin, starrte uns mit großen Augen an und machte komische Schnappbewegungen mit seinem Mund.
"Ernsthaft, Joonie? Du hast das nicht mitbekommen?" Jin blickte ihn ungläubig an und lachte dann über den dummen Ausdruck auf Namjoons Gesicht.
"Das war ja wohl offensichtlich, so auffällig wie Jimin sich benommen hat", grinste Hoseok, woraufhin ein gequältes Wimmern von Jimin kam.
"Hyung, hör auf", jammerte er, hob jetzt seinen Kopf und blickte, mit immer noch leicht geröteten Wangen zu Hoseok, bevor er sich verwirrt umschaute.
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Can this be my new life? [ BTS/Suga - FF ]
Фанфик[ " Jetzt fängt unser neues Leben an, was?", sagte meine Mutter leise und ich sah sie unsicher an. Sie schloss die Tür auf und ich betrat das erste mal mein neues zu Hause. ] Yunas Leben wird komplett auf den Kopf gestellt duch die Entscheidung ihre...