Visit and Surprise

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Die Woche verging schneller, als ich mir erhofft hatte. Beide, meine Mum und der Job, hielten mich ganz schön auf Trab. Sie meinte, jetzt, da ich entschieden hatte, nicht mehr zur Schule zu gehen, sollte ich wenigstens ein paar Online Kurse nehmen, um so bald wie möglich mit einer Ausbildung anfangen zu können. Das war gar nicht so einfach, denn ich war mir noch immer nicht ganz sicher, was ich machen sollte. Natürlich etwas mit Psychologie, doch was genau? Bei allen möglichen Berufen in diese Richtung bräuchte man ein Studiumsabschluss. Und den hatte ich nicht. Ich hatte ja gerade so mein Abi geschafft, da würde es schwer sein, diese Richtung weiter zu verfolgen.

Ich seufzte einmal leise, als ich in Gedanken versunken meine Kopfhörer zurecht rückte und mich dann wieder dem Teig zuwandte. Ich hatte beschlossen, den Jungs ein paar Cupcakes mitzubringen.
Gerade war ich dabei, die letzten Förmchen für die neue Ladung zu füllen und wollte mich schon den fertigen zuwenden, um sie zu verzieren, da brummte mein Handy neben mir und eine neue Nachricht wurde auf dem Display angezeigt. Schnell wusch ich mir die Hände und trocknete sie, ehe ich nach dem Gerät griff und es entsperrte.

JM: Hey Yagi. Wann kommst du denn wieder? Wir vermissen dich alle.
Heute ist nicht viel los, das Training haben wir schon hinter uns und sonst steht nichts mehr an. Sozusagen ein freier Nachmittag, wenn wir denn freie Menschen wären *dramatischer Seufzer*
Wie ist es bei dir so?

Leicht grinsend las ich die Nachricht durch, bevor ich das Handy wieder ausmachte und es weglegte. Jimin hielt mich gerne auf dem Laufenden, was bei ihnen so geschah. Normalerweise antwortete ich ihm auch sobald ich konnte, doch der besagte freie Nachmittag spielte mir ganz gut in die Tasche. So beschloss ich, sie mit einem Besuch zu überraschen. Jimin würde das zwar nicht besonders mögen, dass ich ihn einfach ignorierte, doch er würde das schon verkraften, da machte ich mir keine Sorgen.

Keine zwei Stunden später befand ich mich auch schon, mit einem großen Korb bepackt, auf dem Weg zum Dorm der Jungs. Der Weg war nicht lang, davon ausgegangen, dass Taehyung rennend innerhalb von zehn Minuten bei mir war, brauchte ich normal vielleicht fünfzehn oder zwanzig.
Dann stand ich auch schon vor dem riesigen Gebäude und war wieder einmal überwältigt von dessen Größe und Architektur. Leise und mich aufmerksam umschauend betrat ich die Eingangshalle und zu meinem Glück war die Rezeption gerade nicht besetzt. Das hieß, ich kam unbemerkt bis zu ihrem Appartement und die Überraschung blieb auch eine. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich als Fan gehalten worden würde oder persönlich hoch begleitet hätte werden müssen.
Von letzten Mal wusste ich noch, dass sie im siebten Stock wohnten. Die Zimmernummer war da schon etwas schwerer, aber an sich unnütz, da es sich eh am Ende des Ganges befand. Mit leicht klopfenden Herzen, teils aus Aufregung der Überraschung, aber auch davor meinen Freund wiederzusehen, klopfte ich an die Tür und wartete darauf, dass sie sich öffnete. Es war ungewöhnlich still dahinter. Seltsam, so wie ich meine Jungs kannte, konnten die doch keine Minute ruhig bleiben.

Nach ein paar Minuten und zwei weiteren Klopfversuchen, hörte ich schließlich ein Schlurfen hinter der Tür und ein unverständliches Grummeln. Dann wurde die Tür aufgerissen und Yoongi stand davor, komplett verschlafen und ziemlich wütend.
"Was ist?! Hab ich mich vorhin nicht klar genug ausgedrückt? Ich brau-" Er stockte in seiner Schimpftirade, als er mich offenbar erkannte und endete in einem langsamen "Oh..."
Etwas verwirrt von dieser Begrüßung stand ich da und schaute ihn einfach nur an.
"Sorry. Ich dachte, du wärst...", fing er an, doch ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen.
"Ja, hab ich gemerkt." Ich legte den Kopf schief und wartete immer noch auf die Antwort darauf, warum er so aufgebracht war. Doch diese kam nicht, stattdessen trat er zur Seite und bat mich wortlos, einzutreten.
"Du willst wahrscheinlich zu Jimin, richtig?", stellte er ohne Regung in der Stimme fest.
"Ich wollte euch alle wiedersehen", korrigierte ich ihn und setzte mich, nach einer Handbewegung von Yoongi, auf einen der Küchenstühle.
"0h..." Schon wieder Stille.

Can this be my new life?  [ BTS/Suga - FF ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt