In Jims Hotelzimmer ist massig Platz, er hat sogar ein Doppelbett in dem Schlafzimmer stehen, sowie eine bequeme Couch im Wohnraum. Nach einer kurzen Diskussion kann ich ihn dazu bringen, mich auf der Couch schlafen zu lassen, auch wenn er das missbilligt. Der Gedanke, in einem Bett mit Jim zu schlafen, behagt mir nicht so ganz, und als er den Grund erstmal verstanden hat lässt er mich in Ruhe. So kommt es dass wir getrennt Zähneputzen damit jeder sich ungestört umziehen kann und uns danach im Wohnraum noch einmal sehen. Ein Glück dass ich Jim schon öfter in Schlafsachen gesehen habe, ansonsten wäre ich wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen weil er gleichzeitig niedlich und attraktiv aussieht, in seiner Jogginghose und dem weißen T-shirt.
"Gute Nacht."
"Gute Nacht. Bist du sicher dass ich nicht auf der Couch schlafen soll?", fragt Jim nochmal nach, doch ich schaue ihn böse an.
"Ja, bin ich. Schlaf gut."
Damit gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und gehe dann in den Wohnraum zurück. Jim hat mir eine Decke und ein Kissen gegeben, in denen ich es mir nun gemütlich mache. Kurz höre ich Jim noch die Tür zu seinem Schlafzimmer anlehnen, dann schlafe ich auch schon ein.~~~
Mitten in der Nacht schrecke ich keuchend aus einem Albtraum auf. Ich habe keine Erinnerung daran, aber ich weiß dass es ein Albtraum war, denn meine Hände zittern und Tränen laufen mir über die Wangen. Für einen Moment bin ich froh dass ich mich nicht erinnern kann, doch dann fällt mir wieder ein wo ich bin. Bei Jim im Hotelzimmer.
Es ist stockdunkel, nur ganz schwach kommt Licht durch ein Fenster herein. Leise lasse ich mich zurück in mein Kissen sinken, doch einschlafen kann ich nicht mehr. Mein Herz rast und ich habe Angst wieder einen Albtraum zu haben.
Plötzlich verspüre ich den Wunsch jemanden bei mir zu haben, jemanden der mich tröstet, der auf mich aufpasst während ich schlafe. Eine beruhigende Gegenwart neben mir und die Wärme eines anderen Menschen. Eine Weile lang ringe ich mit mir, doch dann stehe ich leise auf und gehe langsam zu der angelehnten Tür, die zu Jim ins Zimmer führt. Die angelehnte Tür ist quasi eine Einladung zu ihm ins Zimmer zu kommen. Vorsichtig öffne ich sie weiter und meine Augen gewöhnen sich an die Lichtverhältnisse. Im Bett kann ich grob Jim ausmachen, er liegt auf dem Rücken, das Gesicht zu mir gedreht und schläft.
"Jim?", frage ich leise in den Raum hinein, nur ein Flüstern in der Stille. Doch augenblicklich wacht mein Freund auf und bewegt sich. Verschlafen stützt er sich auf einen Arm und blinzelt in meine Richtung, während ich versuche meine Überraschung zu verbergen.
"Mel?"
Seine Stimme ist rau und tief vom Schlaf und seine Haare sind ganz verwuschelt.
"Was ist los?"
"Ich kann nicht mehr schlafen", sage ich leise und beiße mir unsicher auf die Unterlippe. Es ist mir unangenehm ihn wegen so etwas zu wecken, aber ich weiß nicht was ich sonst hätte tun sollen. Außerdem ist es jetzt sowieso zu spät.
Ich sehe und höre wie Jim sich hinsetzt und sich mit beiden Händen übers Gesicht fährt.
"Hattest du... einen Albtraum?", fragt er schließlich und ich nicke.
"Ja."
Meine Antwort ist kaum zu hören, doch Jim hat mich wohl verstanden, denn er winkt mich zu sich. Ein wenig steif und unsicher komme ich zu ihm ans Bett und setze mich zu ihm auf die Matratze. Nun kann ich ihn besser erkennen und er mustert mich wacher. Behutsam nimmt er meine Hand und schaut mich im schwachen Dämmerlicht an.
"Was hast du geträumt?"
"Das weiß ich nicht mehr. Aber es war etwas schlimmes. Ich... ich habe Angst dass ich nochmal etwas träume", antworte ich und Jim nickt langsam.
"Soll ich bei dir bleiben?"
Ich nicke zaghaft und er lächelt kurz.
"Okay."
Er beugt sich vor und küsst mich sanft auf die Wange, dann legt er sich wieder hin und zieht mich vorsichtig mit sich. Ich drehe mich auf die Seite und Jim legt die Decke nun auch über mich, dann streicht er mir mit einer Hand über die Wange. Zögernd kuschele ich mich enger an seinen warmen Körper und er legt einen Arm um mich, dann atmet er tief durch und ich spüre wie er sich entspannt. Und obwohl ich gerade neben einem Mann liege und zuvor noch einen Albtraum hatte, schlafe ich ein, mit Jims angenehmen Geruch in der Nase.
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Moriarty In Love
Fanfiction"Jim, ich vertraue dir." "Ich weiß Honey." Das Leben der jungen Melody ist kein Zuckerschlecken. Eine miese Wohnung, fehlendes Geld und nur einen mickrigen Job in einem Schnell-Restaurant sind da noch nicht mal das Schlimmste. Ihre Angst vor Männern...