25. Kapitel

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Sie schwankte bereits. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Es war ihr eindeutig zu viel des Guten. Naja, eher Schlechten. Jedenfalls weiteten und schlossen sich ihre Pupillen viel zu stark und zu schnell. Plötzlich drehten sich ihre Augen leicht nach oben, ihre Lieder schlossen sich und sie fiel auf der Couch zur Seite. Hätte ich nicht sofort erkannt, dass sie gleich nicht auf der Couch landen würde, sondern auf dem Boden, und nicht aufgefangen, wäre sie jetzt mit 100%- er Sicherheit nicht nur leicht, sondern so ziemlich stark bewusstlos und hätte eine riesige Beule an ihrer Stirn gehabt.

Sie lag nun in meinen Armen, wieder so zierlich und unschuldig und wieder bewusstlos, leider. Ich trug sie wieder hoch in mein Bett und deckte sie bis unterhalb ihrer Brust zu. Sollte sie wirklich sterben? Was hatte Alfred noch gleich gesagt... "Sie sollte am Leben bleiben, wenn sie euch wirklich so wichtig ist, wie man es nur unschwer sehen kann. Lebend ist sie viel schöner...", am Leben ist sie so viel schöner... 'Am Leben... Am Leben... Sollte ich sie wirklich nicht töten, unter dem Risiko, dass sie es vielleicht doch schafft aus dieser unausbrechbaren Festung auszubrechen? Sollte ich das Risiko wirklich eingehen? Ich liebe sie wirklich, keine Frage, jedoch... Liebt sie mich auch oder tut sie das alles nur, damit sie mich austricksen kann?', dachte ich scharf nach. "Ich werde Alfred beauftragen, dies herauszufinden.", flüsterte ich leise, um sie nicht zu wecken.

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Kaum war ich unten, in der Küche, angekommen, kam mir auch schon ein breit lächelnder Alfred mit einem Tablett, welches mit Kartoffel Gratin und selbstgemachten Hähnchenschnitzeln belegt war, entgegen und kaum sah er mein mulmiges Gesicht, verschwand sein Lächeln und es tauchte ein besorgter Ausdruck auf. "Sir? Ist alles in Ordnung?" "Alfred... Mein Freund... Könntest du...", meine Stimme brach ab, da ich bisher noch nie, wirklich noch NIE, jemanden um Hilfe gebeten habe. "Könnte ich was, Sir?", hakte er nach. "Könntest du vielleicht rausfinden, ob Hayden mich wirklich liebt?", murmelte ich. "Wie bitte? Ich habe sie nicht verstanden. " "Mein Gott! Kannst du bitte herausfinden, ob sie mich auch liebt?!", schrie ich ihn diesmal an und schaute kurz darauf beschämt auf den Boden. "Aber natürlich, Sir.", sagte er als wäre es selbstverständlich. "Danke, Alfred.", mit einem Nicken verschwand er aus der Küche und dann stand ich wieder alleine da. Doch plötzlich öffnete sich sie Tür quietschend und aus Reflex nahm ich mir ein Messer aus dem Block, welcher gerade rechts von mir war, und wollte geradewegs auf die Person zu werfen, bis ich sah, dass es Ian mit seinen entschuldigenden grünen Augen war.

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Hayden P.o.V :

Ich merkte, wie mir immer wieder etwas eiskaltes in mein Gesicht geklatscht wurde. Ich fand dies nicht nervig, nein auch nicht störend, sondern eher angenehm und deshalb ließ ich meine Augen geschlossen und entspannte ich mich einfach. Kurz gesagt, ließ ich mich darauf einfach ein.

Ich hörte eine Stimme immer wieder sagen: "Miss... Miss..." , doch ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen und entspannte mich wieder. "Miss!", ertönte die Stimme wieder, doch dieses Mal lauter und besorgter. Genervt von dieser Welt öffnete ich meine Augen und sah in das besorgte Gesicht von Alfred, welches aber mit jedem meiner Wimpernschläge weicher und entspannter wurde. "Miss, sie sind ja endlich wach.", die Erleichterung hörte man ihm deutlich an. "Ja das bin ich, Alfred. Wie lange war ich schon weg?", fragte ich murmelnd und rieb mir müde meine Augen. "Glücklicherweise nur die Nacht über.", nur die Nacht? Wie spät ist es denn?!

Als hätte er meine Gedanken gehört, antwortete er mit: "13:36 Uhr, Miss Black." Verwundert sah ich ihn an, da ich eigentlich nie so lange schlafe und vor allem, wieso bin ich so spät erst eingeschlafen, wenn er schon von Nacht redet?!

Und da fiel mir alles wieder ein. Elias und ich hatten gleich zwei unglaubliche Male miteinander geschlafen. Und das hintereinander. Am Nachmittag hatten wir vor shoppen zu gehen, dann hatte ich einen kurzen Filmriss und dann der Abend. Der Abend! Ian war da! Wir hatten über meinen Tag geredet! Den Tag an dem ich sterben sollte. 'ER IST SCHON MORGEN!!!!!!!', fiel es mir dramatisch in den Sinn. "A-Alfred! I-ich muss hier sofort raus! Ich will noch nicht sterben!", kaum hatte ich das Wort sterben erwähnt, fing ich bitterlich an zu weinen. Warme Tränen rollten mir ununterbrochen meine Wangen hinunter. "Miss, bitte weinen sie nicht.", er nahm mich in den Arm, was ich wirklich sehr gerne und dankend erwiderte.

"Eine Frage habe ich da aber noch...", verwundert und verwirrt sah ich ihm in die Augen, "Ich... Sie... Sind sie in Sir Elias verliebt?" Mir stieß die Röte extrem schnell in die Wangen und ich wusste wirklich kein Stück, was ich jetzt sagen soll. Aber eine Antwort schwirrte mir direkt im Kopf herum... "Ich..."

You Can't EscapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt