45. Kapitel

2.3K 79 34
                                    


Hayden P.o.V.:

Ich war wieder in der Realität. Mein Kopf pochte und drohte zu zerplatzen. Was war passiert?

Langsam öffnete ich meine Augen und stellte erschrocken fest, dass ich nicht mehr im Keller, sondern in einem Schlafzimmer bin. Ich würde sogar behaupten, dass es Elias' ist. Wieso liege ich in seinem Bett?

Ich fasste mir an die Stirn und spürte einen stechenden Schmerz im linken Oberarm.

Schmerzerfüllt stöhnte ich auf. 'Fuck! Was ist passiert?!', fragte ich mich. 'Schatz, du bist immer noch bei ihm. Er hat es dir angetan .' 'Was hat er mir angetan?', führte ich ein Selbstgespräch und legte meinen Arm erschöpft wieder ab.

'Sowohl in der Liebe als auch körperlich.', antwortete mein Innerstes. 'Hat er mich...' 'Nein!', unterbrach sie mich schnell. 'Er hat dich verletzt. Verstehst du jetzt?' Entsetzt riss ich nun meine Augen auf und starrte nach links.

Ich sah einen schlafenden Alfred auf dem Stuhl. Wieso ist er hier und schläft nicht irgendwo anders? 'Elias?', meckerte meine innere Stimme und ich klatschte mir innerlich gegen die Stirn. 'Man bin ich blöd!' 'In der Tat.' Genervt verdrehte ich die Augen und versuchte aufzustehen. Misserfolg.

Mit tat alles weh! Mein Rücken, meine Arme, meine Beine. Moment. Meine Beine?

Vorsichtig schlug ich die Decke weg und bekam einen halben Herzinfarkt. Er hatte mir seine Initialen in mein Bein geschnitten. Mir wurde augenblicklich kotzübel und kämpfte damit, meine nicht vorhandene Magenfüllung hinauszubeförden.

Plötzlich schrak Alfred aus seinem Schlaf und stand zugleich auf. Er hetzte zu mir und legte mich vorsichtig wieder hin. Schmerzerfüllt verzog ich das Gesicht und unterdrückte mir einen Schrei, da er gegen meine Wunde gekommen ist.

"Verzeihung Miss!", sagte er traurig und senkte seinen Blick. Ich versuchte ihn so gut es ging anzulächeln. Es sah bestimmt nicht gerade wunderschön aus, aber ich meine, wie sollte ich es denn auch nach so einer Kacke hinbekommen, herzlich zu lächeln?

"I-ist schon okay!", stöhnte ich gequält.

Endlich lag ich wieder in meinem Bett und ließ meinen Kopf ins weiche Kissen fallen.

Langsam schloss ich meine Augen wieder und atmete tief durch. Dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte Alfred: "Wieso?"

Ich könnte mir vorstellen, dass er mich gerade verwirrt anschaute. "Wieso tut er das?", fragte ich erneut und deutete auf meine Arme und Beine.

Ich öffnete meine Augen wieder und sah zu Alfred. Er hatte das Licht gedämmt angemacht und sah mich mitleidig an.

"Alfred? Bekomme ich noch eine Antwort?" Er schwieg weiterhin und betrachtete mich nicht mehr.

Widerwillig schnaubte ich ein Mal laut und drehte meinen Kopf weg.

"Er liebt Sie.", kam es mit mal. Verwirrt drehte ich meinen Kopf wieder zu ihm und schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Er liebt Sie.", wiederholte er. Belustigt schüttelte ich meinen Kopf. "Ha ha. Dass ich nicht lache!", zischte ich lachend und spuckte die Worte förmlich. "Alfred, haben sie eine Frau?" Er schüttelte den Kopf. "Hätten Sie aber eine, würden Sie dann mit ihr das selbe tun, was Elias mit mir tut? Also mich aufschlitzen?" Wieder schüttelte er seinen Kopf. "Na also.", gab ich wütend von mir.

"Aber Miss...", sagte er plötzlich, "Er hat alles eingesehen. Ich sehe ihm seine Reue an! Er war wärend eines Rausches wieder klar im Kopf geworden! Wenn Sie nicht gewesen..." Er stoppte und schluckte hart.

Ich musste ebenfalls schlucken. "Wirklich?", fragte ich Sicherheitshalber nochmal nach. Er nickte.

Mein Herz blieb stehen.
Ganz zu schweigen von meinem Atem. "Bitte... Bitte geben Sie ihm eine Chance. Er hat ein gutes Herz. Er zeigt es nur nicht. Bitte..." Verstehend nickte ich.

Er lächelte mich leicht an. Ich tat es ihm gleich. Liebt Elias mich wirklich? Ich meine, so wirklich-wirklich? Wenn ja, dann hat er aber einiges wieder gutzumachen. Denn lieben tu ich ihn noch nicht. Ich habe Angst. Höllische Angst. Angst um mein Leben.

Ich drehte meinen Kopf wieder zur Seite und schloss meine Augen. Erschöpft schlief ich nach wenigen Minuten ein.

Alfred P.o.V.:

Ich bemerkte wie Miss Black einschlief. Sie sollte Mister Mahone wirklich eine Chance geben. Er ist zwar ein riesen Arsch, jedoch habe ich ihn noch nie, ich betone NOCH NIE, so verliebt und verrückt spielend gesehen. Sie verändert ihn. Sie verändert seine Leidenschaft. Er ändert sich für sie. Er liebt Sie. Für immer.

Ich stand leise auf, schlich hinaus und schloss mucksmäuschenstill die Tür hinter mir. Ich musste dringend nach Mister Mahone schauen. Nicht, dass er irgendwo gekränkt liegt.

Ich lief die Treppen hinunter und stellte erschrocken fest, dass die Terassentür geöffnet war. Eilig lief ich in den Rosengarten und nahm mir eine Taschenlampe. Es war stockdunkel.

Ich entdeckte Mister Mahone nirgends und lief stark schlucken ins Labyrinth. Er hatte es extra für seine Fangspiele erbauen lassen.

Ich kannte mich hier nur zu gut aus und lief geradewegs zur Mitte. Dies ist sein Lieblings Platz. Immer wenn er traurig, wütend oder einfach nur fertig mit der Welt ist, kommt er hier her.

Ist sah ihn schon kurz vor der Mitte und mir blieb mein altes und schwaches Herz stehen. Mit ihm auch mein Körper. Ich erstarrte und musterte Mister Mahone.

Er lag auf dem Boden, wälzte sich hin und her und schlug wild um sich. Diese Phasen hatte er, seitdem er sein erstes Opfer, die zugleich auch die Frau seines Bruders war, getötet hatte. Er sieht sie immer wieder zurück kommen. Sie in ihrem wunderschönen Kleid und den Narben, die die Männer ihr zugelegt hatten. Jedoch kamen diese Phasen nicht mehr seitdem er Hayden bei sich hatte. Wieso denn also jetzt?

Ich sammelte mich wieder und lief eilig auf ihn zu. "Nein! Nein! Ich liebe dich nicht! Nein! Geh!", schrie er immer wieder. Es zerriss mein Herz und ich musste etwas unternehmen, bevor ich unter seinem Leid zerbreche.

Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine Schulter und redete beruhigende Worte auf ihn zu. "Hey... Mister Mahone... Sir... Elias..." Er kniff weiterhin seine Augen zusammen und legte seine Hände schützend vor sein Gesicht. So extrem waren seine Halluzinationen noch nie. Was sieht er?

"Elias... Beruhige dich! Ich bin bei dir! Mirabella ist nicht mehr da! Sie ist tot. Und du bist hier am Leben. Bei mir und Hayden."

Bei dem Namen Hayden schlug er schlagartig seine Augen auf. Beruhigt lächelte ich ihn an. "Sir... Da sind Sie wieder. Willkommen zurück." "Wo ist sie?", raunte er und sah sich panisch um.

Ich half ihm erstmal auf die Beine. "Wen meinen Sie?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen. "Hayden, Alfred. Hayden."

Beruhigt atmete ich aus. "Sie liegt in Eurem Zimmer und schläft." Es schien ihn noch immer etwas zu bedrücken. Sofort lief er los und stieß mich dabei fast um. 'Hä?'

Elias P.o.V.:

Ich musste sofort zu Hayden! Mirabella hat mich wieder besucht und mir gedroht Hayden umzubringen, wenn ich mich weiterhin in sie verliebe und sie nicht sofort TÖTE! Ich habe natürlich widersprochen und mir versucht einzureden, dass es nur eine Halluzination war. Hat wie man sieht nichts gebracht.

Also lief ich nun mit gefühlten 100 km/h durch das Labyrinth, geradewegs in mein Haus, die Treppen hinauf und dann in ihr Zimmer.

Ich atmete heftig aus und hatte das Gefühl gleich umzukippen.

You Can't EscapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt