44. Kapitel

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Elias P.o.V.:

Mein Herz schlug mir mehr als nur bis zum Hals. Ich ballte unbewusst meine Hände zu Fäusten. Man sah schon deutlich meine Fingerknöchel heraus. Adern stachen hervor und ein Zittern war natürlich auch noch drin!

Ich starrte den Schatten noch immer an. Das merkwürdige ist, dass er sich nicht ein Stückchen bewegt hatte. Irgendetwas ist da doch faul!

Ich entschied mich dazu, mich mit einem Messer zu bewaffnen und hinauszugehen.

Meine Spannung stieg von Schritt zu Schritt immer mehr an. Als ich die Terassentür öffnete sah ich, wie die Gestalt mit einer verdammt heftigen Geschwindigkeit im Garten verschwand.

Ich rannte ihr sofort nach. War bei der Geschwindigkeit leichter gesagt als getan! 'Boah! Warum ist er, bzw. Sie, denn nur so schnell?!', fragte ich mich innerlich. 'Jetzt nimm deine scheiß Füße in deine scheiß Hände und renn ihr hinterher!', schnauzte mein Innerstes mich an. Ich ließ es einfach unkommentiert und legte tatsächlich noch einen Gang zu.

Ich bekam einen Adrenalinrausch, der sich fast in eine Mordlust verwandelte.

Ich kam im Rosen - Labyrinth an. Meinem Lieblings Platz für Fangspiele, wenn ihr wisst, was ich meine.

Ich sah nur noch, wie die Gestalt nach rechts abbog, dann links und wieder links. Dann war sie auch schon weg.

Erstaunt musste ich mich erstmal sammeln. "Wow...", stieß ich nur leise hervor.

Meine Augen weiteten sich. 'Möge das Spiel beginnen!'

Ich rannte sofort los und hatte natürlich so meine Tricks! Ich meine, welcher Mensch würde sich so ein riesiges Labyrinth erbauen lassen und dann noch nicht mal einen Plan davon haben, wie man sich hier zurechtfindet.

Also lief ich mitten in ein "Gebüsch" und siehe da! Es war eine kleine Kammer, ausgestattet mit allem Nötigen für meine Spielchen!

Ich kramte nach der Karte und als ich mir dann die Mitte ausgesucht hatte, um dort nachzuschauen, lief ich auch schon wieder durch das "Gebüsch".

Drei Mal links, zwei Mal rechts, von sechs 'Auswegen' den dritten und dann war ich auch schon da.

Als ich auf den wunderschön bewachsenen Platz schaute, musste ich erstmal schwer schlucken. Die Gestalt saß dort und schien mich zu erwarten?

Wieso? Und warum kennt sie sich noch besser hier drinnen aus als ich? Schließlich habe ich es ja selber erbauen lassen! Wieso also kennt sie sich hier bestens aus?

Ich trat, immer noch das Messer haltend, auf sie langsam zu. Der Mond leuchtete so klar und deutlich direkt über dem mittigen Plätzchen. Wäre Hayden jetzt hier... Beim Gedanken an sie, schlug mir mein Herz noch schneller als eh schon und ich musste unwillkürlich grinsen.

Als ich teilweise scharfe Konturen der Gestalt erkennen konnte, bemerkte ich, dass es eine Frau war! Eine wunderschöne Figur hatte sie. Und dieses Kleid! Wunderschön!

Mein Herz pochte so unglaublich laut

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Mein Herz pochte so unglaublich laut. Meine Atmung hatte schon längst ausgesetzt! Woher kenne ich dieses Kleid?

Ich ging weiter auf die Gestalt zu und ließ nebenbei das Messer fallen. Es klirrte auf dem steinigen Weg.

Die Frau war mit dem Rücken zu mir gedreht, sodass ich ihr Gesicht leider nicht erkennen konnte.

Ich legte sanft meine Hand auf ihre Schulter und sammelte all meinen Mut zusammen. "Wer bist du?", flüsterte ich leise in ihr Ohr.

Ihr Blick blieb weiterhin stur zum Mond hin gerichtet. "Hallo?", hakte ich noch Mal nach.

"Du...", gab sie dann nach einem Moment der Stille von sich. "Ich?", fragte ich verwirrt nach und zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. "Du...", wiederholte sie. Langsam ging es mir ehrlichgesagt auf den Sack! Ich köpfe sie gleich, so schön sie auch sein mag!

"Wieso?", kam es dann urplötzlich von ihr. Verwirrt verzog ich mein Gesicht. "W-Was? Was denn ' Wieso?' ?", stotterte ich.

"Wieso verliebst du dich?", fragte sie deutlicher und ich hörte einen bitteren Unterton. Wer ist sie um Himmels Willen?! Was interessiert sie es, in wen ich mich angeblich 'verliebe'?!

"Wie bitte?! Das geht dich mal gar nichts an!", zischte ich und nahm schnell die Hand von ihr. Sie war mir nicht ganz geheuer!

Plötzlich stand sie auf und ich konnte ihre Knochen durch ihren Rücken sehen. Die Frau war abgemagert!

Sie drehte ihren Kopf zur Seite, sodass sie mich über ihre Schulter ansah.

Ich sah ihren dunklen Weinroten Lippen und musste schmunzeln. Diese wunderschönen vollen Lippen! Diese scharfen Konturen! Dann diese Ozean-farbenen Augen! Wundervoll. Diese langen schwarzen Wimpern und nicht zu vergessen ihre Haare! So schwarz wie Ebenholz! (Schreibt man das so? XD)

Sie drehte sich ganz um und ich taumelte vor Schreck zurück. Dieses Gesicht, diese Narben, diese Muster!

Mirabella! Mein erstes Opfer. Sie hatte sich zwar in mich irgendwie verliebt, aber ich mich nicht in Sie! Sie wollte es nicht akzeptieren und versuchte absichtlich mich zu reizen, damit ich gefallen an ihr bekommen würde. Tja... das hat sie nur davon... Sie ist gestorben.

'MOMENT! Sie ist doch tot???!!', stellte ich schockiert fest.

Langsam schritt sie auf mich zu und grinste dabei teuflisch! Dieses Grinsen macht mir extrem Angst!

'Dir und Angst? Pah! Das ich nicht lache! Dann heiße ich aber Hans-Peter-Jürgen!', lachte mich mein Innerstes aus. 'Dann heißt du eben ab jetzt Hans-Peter-Jürgen! Aber ich habe wirklich Angst!'

Sie kam mir gefährlich nahe, sodass ich reflexartig die Flucht ergriff und den ganzen Weg zurück lief. Na ja... Ich kam leider nur bis zur ersten Ecke, da stand sie plötzlich schon wieder vor mir.

"Sweeety! Komm her!", sang sie gehaucht. Es jagte mir eine Gänsehaut ein. Nicht im positiven Sinne gemeint!

Sie breitete ihre Arme aus und zog ihr mürrisches Gesicht zu einem fetten Grinsen. Ein eiskalter Schauer jagte mir über den Rücken!

"NEIN!DU BIST NICHT ECHT!", schrie ich, um mir nicht gleich in die Hose zu scheißen.

Plötzlich wurde ihre Miene wieder unglaublich finster und sie ballte ihre ausgestreckten Hände zu Fäusten. Ich sah, wie sie wortwörtlich die Nägel ausfuhr.

"Fuck! Das kann doch wohl nicht die Realität sein! Es gibt keine Geister!! ", rief ich erneut und hielt mir meine Arme schützend vor mein Gesicht. Durch einen kleinen Schlitz zwischen meinen Atmen sah ich, dass sie schreiend auf mich zu flog! Wortwörtlich! Sie riss ihren Mund extrem weit auf. ' Sie hat mit Sicherheit keinen Kiefer mehr! Stimmt... den habe ich ihr ja gebrochen...'

Als ich wieder in der Realität war, sah ich, dass sie nur noch einen Schritt von mir entfernt war. 'Shit! Jetzt bist du dran!'

Mein ganzes Leben spielte sich vor meinen Augen ab. Von der Vergewaltigung von meiner damaligen Frau, dann mein erstes Opfer, dann Haydens Begegnung. Danach ihre schreckliche Folter und jetzt zum Schluss noch meine Einsicht.

Wieso?

You Can't EscapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt