Kapitel 6

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Am Abend aßen meine Mutter und ich gemeinsam. Das taten wir fast immer. Wir hatten nur noch uns beide und wollten unsere Beziehung gut pflegen.
Ich wusste, dass ich einen Teil ihrer Zuneigung und Aufmerksamkeit verlieren würde, da Jordan und sein Sohn auch Anspruch darauf hatten.
Nach dem Essen ging ich in mein Zimmer und machte mir weiter Gedanken.
Hasste Jax mich wirklich oder war er schüchtern?
Hatte er Berührungsängste oder wollte er bloß nicht von mir berührt werden?
Waren seine Augen so stechend oder kam es mir nur so vor?
Ich bekam eine Benachrichtigung, dass er meine Facebook Freundschaftsanfrage angenommen hatte und mir eine Nachricht auf Whatsapp geschrieben hatte , um zu testen, ob das die richtige Nummer war, wie er schrieb.
Auf seiner Facebook Page landete ich wieder auf das Foto von ihm und dem Mädchen.
Es gab ganz schön viele Fotos von den beiden. Zu zweit oder auch in einer Gruppe. Er lächelte und zog Grimassen mit ihr.
Unter einigen war eine Beschreibung eingefügt.
,,8 wundervolle Monate- mit Elena Genivue"
,,Bald schon ein Jahr mit meinem Baby- mit Jackson Black"
Viele Bilder waren am selben Tag gepostet, höchstens eine Woche abstand. Doch seit ein, zwei Monaten ungefähr gab es keine Fotos.
Vielleicht ist er so distanziert, weil die Beziehung kaputt gegangen ist und er nicht damit klar kommt?
Hoffentlich freunden wir uns an, dann kann er mit mir über seine Probleme reden und ich kann ihm helfen.
Irgendwie machte es mich glücklich.
Diese kleine Hoffnung, dass er vielleicht nicht mich hasste sondern momentan deswegen so drauf war.
Und vielleicht hat er es wirklich nicht so gemeint, dass er mich nicht als Bruder wollte...sondern hat auch genauso viel Angst wie ich vor der Veränderung.
Wieder einmal sah ich auf eins der Fotos, dass das vermutliche Paar, oder auch Ex Paar, zeigte.
Elena Genivue....ich glaube ich hab sie auch mal auf dem Schulhof gesehen aber sie ist auch älter als ich, weshalb sie meistens auch im Oberstufen bereich ist.
Irgendwann aber fuhr ich meinen Laptop runter und packte weiter.
Das Anwesen des Freundes meiner Mutter ist riesig...ist es zu zweit nicht zu groß dort?
Allein würde ich mich in sowas fürchten.
Das Allein sein an sich ist doch auch etwas zum fürchten...
Darüber mach ich mir Gedanken, seit dem sich meine Eltern getrennt haben.
Meine Mutter muss nun bestimmt einsam sein, dacht ich mir, da sie viel weinte, obwohl sie selbst sagte, dass es besser so war.
Das wusste ich auch. Ich war zwar klein, doch ich wusste, dass sie nicht einfach nur gegen eine Tür gelaufen ist.
Ich versuchte meiner Mum zu helfen, ihr das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein ist und ich glaube ich hatte Erfolg.
Wir hatten uns beide und das war mehr als genug die letzten Jahre...
Aber Mum vermisste sicherlich auch, was sie mal mit meinem Vater hatte...
Sie hat das Recht auch mal wieder glücklich zu werden...
Ich allein kann ihr nicht komplett das Gefühl nehmen nicht allein zu sein...
Für ihr Wohl und Glück muss ich mit Jackson klar kommen.

Can't Control Myself(Boy X Boy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt