Die blutleere Leiche

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(Oben habe ich ein Bild von Roman als Mensch eingefügt.)

Gemeinsam rannten wir drei in den Wald, da ich noch nicht wusste wie ich mich ohne Hilfe des Mondes verwandeln kann, kam ich erst nach Heiko und Roman an. Die beiden hatten aber deutlich weniger Schmerzen als ich beim verwandeln.

Als ich dort war stand Heiko und Roman, halbnackt in einer Gruppe voller Leute. Alle waren nur mit einer Hose oder T-Shirt bekleidet. Wobei die Mädchen, viel zu lange T-Shirts trugen und die Jungs Jeans.

Schwer atmend stellte ich mich dazu und ignorierte die Blicke der anderen. Roman, der mich sowieso nie beachtet und Heiko sahen beide auf einen Fleck, erst als ich näher kam erkannte ich es. Vor mir lag eine Leiche, vor ekel drehte ich mich um und versuchte nicht sofort hierhin zu kotzen.

"Wer ist das?!", murrte ein blondes Mädchen, das anscheinend sehr von sich selbst überzeugt ist.

"Das ist Malia", antwortete Heiko, würdigte mir aber keines Blickes, da er noch zu sehr mit der Leiche beschäftigt ist.

"Und warum ist sie hier?", meckerte die Blondine weiter.

"Halt die Klappe, Lora.", knurrte Roman und entfernte sich von dem leblosen Körper.

"Blutleer", meinte Heiko und ging ebenfalls einige Schritte weg.

Ich verstand gerade nur Bahnhof. Um mich herrum standen so ca. 10 Menschen die ich nicht kannte. Wobei die blondierte Tussi mich nicht leiden kann. Auf den nassen Waldboden lag eine Leiche, die anscheinend blutleer war. Noch immer kapierte ich nicht was ich hier soll, vorallem bin ich in keinem Rudel.

In der Zeit, als keiner ein Wort sprach sondern alle in ihren Gedanken verdieft waren, blickte ich immer wieder zu Heiko. Als wäre er mein Anker in der Not, als würde er mich aus diesem Fragenchaos herraus holen und als wäre er mein Held.

"Denkt ihr das was ich denke?", meldete sich nach Minuten langem schweigen ein kleiner, etwas dickerer blonder Junge.

"An was denkst du denn?", meint ein schwarzhaariger neben ihm.

"Hm. Habs vergessen.", diese Aussage wurde von dem dunkelhaarigen mit einem Kopfschlag kommentiert.

Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, gehörten die beiden in Heikos Rudel.

"Vielleicht gibt es doch Vampire...", meinte Roman der nun neben mir stand, wobei mich sein Oberkörper aus der Fassung bringt.

Verwirrt sah ich ihn an, während er nur in die Menge sah. Selbstsicher ging er in die Mitte und begann: "Leute. Wenn es wahr sein sollte, dass Vampire existieren, dann müssen wir uns auf etwas gefasst machen.", sein Blick ging über die ganzen Werwölfe und blieb dann bei mir hängen "Und du Jungwölfin solltest dich einem Rudel anschließen, sonst wirst du nicht mehr lang unter uns verweilen."

Ich schluckte und mir wurde bewusst, was er damit meinte, wenn ich mich nicht einem der beiden Rudel anschließe werde ich sterben. Toll.

Selbstbewusst ging ich auf Roman zu, bis ich nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt war. Ich stelle mich direkt vor ihn, sodass mich alle ansahen.

"Na gut. Ich habe mich entschieden. Ich werde einem Rudel beitreten. Aber es wird nicht deins sein, Roman.", meinte ich und bemerkte wie er seine Hände zu Fäusten ballt.

Ein Blick zu Heiko zeigt mir, dass er ein wenig darüber lächelt. Wahrscheinlich gefällt es ihm, dass sein Bruder auch mal zweite Wahl ist.

Langsam gehe ich auf Heiko zu "Ich hoffe doch, das Angebot steht noch." Lächelnd sehe ich ihn an, während er seine weißen, strahlenden Zähne zeigt.

"Klar doch.", meint er und grinst.

Kurz sehe ich zurück und bemerke, dass Roman mit seinem Rudel den Heimweg antritt. Aber nicht ohne mir noch einen letzten, verachteten Blick zuzuwerfen...

WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt