Ich sperrte die Eingangstür auf und sah, dass in der Küche das Licht brennt. Nur hatte ich es nicht brennen lassen. Mit einem großen Schlucken betrat ich die Küche und meine Mutter saß auf einen der vier Lederstühle, aber sah mich nicht an. Ich wusste was mich erwarten würde und auch, dass sie ziemlich wütend war. Das bedeutet wohl Hauserrest.
"Wo warst du?", meint meine Mutter und streift sich eine ihrer blonden Haarstähnen hinters Ohr.
"Ich war nur noch kurz bei...", murmel ich und sah in ihre braunen Augen. Ihr Blick war kalt und durchgehend, was meinem Selbstbewusstsein nicht wirklich weiter half.
"Hör auf irgendwelche Ausreden zu suchen und geh hoch in dein Zimmer!", schimpfte sie und ohne weiter in der Küche zu verweilen rannte ich nach oben. Ich wusste, dass sie mir nicht zuhören würde.
Meine Mutter und ich hatten noch nie diese Mutter-Tochter Beziehung, aber trotzdem erhoffte ich mir manchmal, dass sie mehr Verständniss aufbringen würde. Oder zumindest mir zuhören würde. Aber das würde sie wahrscheinlich nie.
Ich starrte eine Weile meine Decke an und fragte mich, wie es Marie ging. In mir bildete sich diese Angst. Diese Angst, das nächste Opfer des Unbekannten zu sein, Angst jemanden zu verlieren, der mir wichtig ist.
→✿←
Gemeinsam mit Jason betrete ich das Schulgebäude und muss wie jedes Mal, das glückliche normale Mädchen vorspielen. Das Mädchen, dass zuhause in ihre Bücher versinkt und keine Probleme hat. Ich habe mir ein paar Mal überlegt, ob ich Jason einweihen soll. Aber dann würde Roman mir das Leben zur Hölle machen und die Freundschaft zwischen Jason und mir wird wahrscheinlich anders werden.
"Hast du Lust heute gemeinsam Mathe zu lernen?", fragt mich Jason, als wir uns auf unsere Stühle setzen.
Die erste Stunde habe ich Mathe zum Glück gemeinsam mit meinem besten Freund.
"Warum?", frage ich zurück und packe meine Sachen aus.
"Wir haben nächste Woche Klausur.", meinte Jason und ich riss meine Augen auf. 'Mist, das hatte ich völlig vergessen.'
Aber es war ja auch kein Wunder, bei den Ereignissen in letzter Zeit. Wie soll ich mich denn da auch noch auf Schule konzerntieren?
"Was hast du vergessen?", fragte mich eine männliche, raue und finstere Stimme in Gedanken. 'Aber das darf doch nicht wahr sein. '
Wie konnte Roman mich hören? Es sei denn er ist hier. Verdammt. Was will er denn hier? Er geht doch nicht mal auf diese Schule. Obwohl ich mich frage, ob er überhaupt auf eine Schule geht.
"Malia? Alles in Ordnung?", fragte Jason und fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herrum.
"Ähm...ja."
"Ich glaube ich habe eine gute Nachricht für dich, Jungwölfin."
Im nächsten Moment wurde die Tür aufgemacht und mein Mathelehrer, im Schlepptau Roman, trat ein.
Mein Blick lies zum Wünschen übrig. 'Was macht er hier?!'
Grinsend blickte Roman zu mir und zwinkerte mir zu. Als unser Lehrer erklärte, dass er nun auf unsere Schule geht und wie es aussieht in meinem Mathkurs.
"Kennst du den?", frage Jason, der anscheinend Romans Blick auf mir bemerkt hat.
"Flüchtig...", murmelte ich uns sah auf mein Deutschbuch. In der Hoffnung Roman würde wieder verschwinden, aber so war es natürlich nicht.
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Wolfsblut
WerewolfMalia ist anders als alle anderen Mädchen. Nicht nur, weil sie Gruselgeschichten liebt und Wölfe ihre Lieblingstiere sind. Sondern auch, weil Wolfsblut durch ihre Adern fließt. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr ist alles normal für die junge Wölfin. Als s...