Ruven #3

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"Was hast du mit ihm gemacht?", knurre ich und versuche stark zu klingen, aber bei dem Gedanken, dass Roman irgendwo schwerverletzt liegt und um sein Leben kämpft, entkommt mir eine Träne.

"Nicht weinen.", Ruven kommt mit einem hämischen Grinsen näher und wischt mir die Träne aus dem Gesicht. Erstarrt starre ich ihm in die Augen, um ihm zu vermitteln dass ich keine Angst vor ihm habe. "Deinem Freund geht es gut. Noch."

"Du bist ein Monster! Was willst du von uns?", knurre ich und schupfe ihn zurück, wobei er nicht weit zurück geht. Er ist verdammt stark. Aber mein Blut kocht.

Sein eiskalter Blick durchbohrt mich und ich fühle mich plötzlich klein und machtlos. Ruvens Haltung ist angsteinflösend als wolle er mir jeden Moment den Kopf abreißen. Wieso habe ich nicht einfach meine Klappe gehalten? Muss ich mich immer in Schwierigkeiten bringen?

"Wenn du tust, was ich dir sage wird deinem Freund nichts passieren!", knurrt nun er und seine Augen glühen rot, während die Adern unter seinen Augen heftig Blut pumpen. Aber dann holt er tief Luft und sein Gesicht wird wieder normal. Er nimmt mich unsanft am Arm und schleift mich nach draußen. Dann schupft er mich hinten in seinen Kleinlaster und schließt mit einem Ruck die Schiebetür. Aber nicht ohne mir zuvor mein Handy wegzunehmen. Ich sitze in der Falle. Und das alles nur wegen meiner Neugirde, die ich einfach nicht unter Kontrolle habe. Hätte ich den anderen von meinem Verdacht erzählt, säße ich jetzt wahrscheinlich nicht in dieser Lage. Es ist allein meine Schuld. Meine naive Art die mir das eingebrockt hat. Und als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass ich in dieser Lage bin, ist Roman nun auch noch etwas zugestoßen. Wegen mir. Wenn ihm etwas passieren würde, könnte ich nie wieder ohne Schuldgefühle leben.

WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt