Kiss me under the moonlight

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Die Tatsache, dass heute der zweite Vollmond nach meiner Verwandlung ist, macht mich nervös. Zwar nicht mehr so nervös wie der erste aber dennoch. Vorallem habe ich es in letzter Zeit vermieden Nachts rauszugehen, wegen dem Vampir der hier sein Unwesen treibt. Aber heute bleibt mir nichts anderes übrig.

Gemeinsam mit Roman stehe ich an der Lichtung. Zuerst habe ich mich dagegen gestreubt mit Roman hier zu warten bis der Vollmond aufgeht, aber mir blieb auch hier nichts anderes übrig.

Heiko war bei Marie um sie zu beruhigen, weil sie Angst davor hatte raus zu gehen. Und mit den anderen Rudelmitgliedern bin ich noch nicht wirklich warm geworden. Obwohl das bei Roman auch nicht der Fall ist.

"Na Jungwölfin, aufgeregt?", meint Roman und blickt zu mir. Das erste Mal heute, dass er mir in die Augen sieht.

"Ehrlich gesagt schon.", antworte ich und halte seinen blauen Augen stand, die gerade versuchen mein inneres aufzusaugen.

"Aber eines kann ich dir im Vorraus sagen. Wenn der Vampir kommt renne ich weg und überlasse dich dem Blutsauger. Nur damit du nicht hoffst, dass ich genauso den Held spiele wie Sascha, mein Leben ist mir wichtiger als deins Jungwölfin.", er zwinkert mir noch einmal arrogant zu und dreht sich dann wieder um.

Roman ist eines der größten Arschlöcher die mir je unter gekommen sind. Aber was macht ihn so gemein und herzlos? Sein Bruder war das Gegenteil von ihm, aber was war in Romans Vergangenheit passiert, das ihn zu so jemanden gemacht hat?

"Warum bist du so kaltherzig?", frage ich und bereue es nicht diese Frage gestellt zu haben.

Ein selbstgefälliges Lachen kommt aus seiner Kehle und er sieht mich an, kommt ein paar Schritte näher, sodass er nicht so laut reden muss.

"Weil die Welt nicht gerade netter zu mir war.", murrt Roman und seine Augen sind wie ein tiefes unendliches Meer voller Geheimnissen.

"Aber die Menschen, die nur gutes wollen, die schreckst du damit ab.",meine ich. "All die, die auf dich zukommen, blockst du ab. Du bist wie ein Eisberg."

"Und du wie der Klimawandel. Du bringst mich zum schmelzen, Malia.", seine Stimme klingt auf einmal ruhig.

Ich konnte seine Worte gerade nicht einorden. Immer habe ich gedacht, er wäre ein arroganter Mistkerl, der Freude dabei hatte wenn andere leiden. Ich kann mich an keine Diskusion mit ihm erinnern, in der wir uns nicht einmal beleidigt haben oder ich einfach nur wünschte er würde die Klappe halten. Aber, dass ich es bin die seine Mauer langsam bröckeln lässt, hätte ich nie gedacht.

"Ich...aber...", ich bringe einfach keinen vernünftigen Satz über meine Lippen. Meine Zunge ist wie gelähmt von seinen Worten.

Dann aber passierte das, was ich nie für möglich gehalten hätte. Roman tritt näher, sodass ich seinen warmen Atem auf meinem Hals spüren kann. Seine Augen blicken tief in meine und zum allerersten Mal kann ich aus ihnen etwas lesen: Sehnsucht. Er legt seine Hand auf meinen Hals und fährt mit seinem Daumen meine Wangenknochen ab. Und dann treffen seine vollen Lippen auf meine. Mein Kopf ist in diesem Moment wie leergefegt. An alles was ich gerade denken kann ist er. Dieser Kuss ist intensiv und strahlt seine Begierde nach mir aus.

Nach viel zu kurzer Zeit entfernt sich Roman schweratmend von mir und seine Augen haften in meinen. "Tut mir leid, ich musste das gerade tun"

Frohe Weihnachten ;)

WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt