Wolfsblut

Schule mit Roman? Bitte nicht!

Die ganze Mathestunde habe ich Romans Blick auf mir gespürt. Das blöde war, dass dieser Vollidiot nun hinter mir sitzt.

Immer wenn ich etwas nicht verstanden habe, und mich in Gedanken darüber aufgeregt habe, dann hat sich Roman immer eingemischt und sich über mich lustig gemacht.

Und als ich an die Tafel musste, und ich keine Ahnung hatte wie diese Rechnung ging, sagte mir Roman die Lösung. Eigentlich wäre dies eine tolle Sache, aber wenn man Roman kennt nicht. Dieser Mistkerl hat mich alles falsch eingesagt, weshalb sich meine Mitschüler krum lachten und mein Lehrer den Kopf schüttelte.

Nach dieser Stunde flüchtete ich sofort aus der Klasse, da ich keine Sekunde länger mit diesem Idioten in einem Raum verweilen konnte. Selbst Jason habe ich, völlig verwirrt, zurück gelassen.

"Malia!", schrie mir eine Stimme nach, die ich heute eigentlich nicht mehr hören wollte.

"Was willst du?", meine ich ziemlich genervt und drehe mich zu ihm um.

"Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass wir die nächste Stunde auch gemeinsam haben. Ist das nicht toll?", ein arrogantes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.

"Toll. Sag mal, wieso bist du verdammt nochmal hier?", maule ich, während ich weiter den Gang entlang gehe, bis zu meinem Spind.

Roman lehnt sich an meinen Nachbarspind und betrachtet die Schüler die an uns vorbei gehen. Während ich meine Mathe Sachen gegen meine Deutsch Sachen wechsle.

"Wegen den heißen Mädchen hier.", meint er während er einer blondierten Tussi auf den Arsch sieht.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich ihn an.

"Naja, eigentlich bin ich wegen dir hier. Aber bilde dir bloß nicht's darauf ein.", begann er und für eine milli Sekunde war ich glücklich, aber als er den nächsten Satz sagte wechselte meine Stimmung sofort wieder um "Heiko hat mich zu dir geschickt, da du neu bist. Und er nicht will, dass dir etwas zustößt."

"Und warum ist er dann nicht hier?", motze ich und gehe in Richtung Deutschraum.

"Weil er sich um Marie kümmert. Aber wenn du mich fragst ist das viel zu übertrieben.", in Romans Stimme schwang keine Trauer oder sonstiges.

"Verdammt Roman! Sie hat ihre große Liebe verloren!", schrie ich und einige Schüler blickten zu mir.

"Chill. Ich mein ja nur, das Leben geht doch weiter.", achselzuckend betrat Roman vor mir den Deutschraum und hielt mir natürlich nicht, wie es sich gehört die Tür auf. Nein, er lies mich volle Kanne dagegen rennen.

"Du bist einfach so ein kaltherziger Mensch.", maule  ich und lasse mich auf eine Bank weiter hinten fallen. Nur hatte ich nicht bedacht, dass Roman sich direkt neben mich hinsetzt.

Als er meinen Blick bemerkt meint er nur: "Nur falls der Vampir auftaucht." Er zwinkert mir einmal zu, als er sich an die Stuhlehne lehnt, die Füße auf den Tisch legt und seine Augen schließt.

Wie will ich diesen arroganten Mistkerl das restliche Jahr ertragen?