Verwandlung - ohne Vollmond

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"Jungwölfin, pass auf was du sagst.", knurrt Roman, nachdem ich ihn einige Male als Mistkerl, Vollidiot und weiteren Schimpfwörten bezeichnet habe.

Nachdem Heiko mit einer Jacke und Jogginghose wieder kam, haben wir schon begonnen. Nur war ich nicht so ein Naturtalent wie es Roman gerne hätte. Er hat mich dermaßen oft beleidigt, dass mir irgendwann der Kragen geplatzt ist. Was denkt er, wer er ist?

"Halt einfach mal die Klappe.", maule ich und hole tief Luft.

"Was kann ich denn dafür, dass du so dumm bist und dich nicht mal in einen Wolf verwandeln kannst. Was bist du, ein Welpe?", knurrt Roman und seine Augen blitzen vor Wut.

"Wenn du keine Geduld mit mir hast, wieso verschwindest du dann nicht endlich? Keiner braucht dich hier.", murre ich und spüre wie meine Adern pullsieren.

"Gott verdammt. Verwandle dich endlich!", schrie Roman aggressiv.

Aber in diesem Moment begannen sich meine Krallen auszufahren und im nächsten Moment hatte ich wieder diese unvorstellbaren Schmerzen. Immer wieder knackte es. Und danach waren wieder diese unvorstellbaren Schmerzen.

Das ging einige Zeit so bis ich dann als weißer Wolf vor den beiden stand. Um mich herrum meine zerrissenen Klamotten. Wobei ich es schade fand, da mein Lieblings T-Shirt nun kaputt war.

"Geht doch.", murrte Roman und sah verachtend zu mir.

"Nur weiß ich nicht, wie ich das angestellt habe.", knurre ich wütend.

"Wie?", meint Heiko.

"Naja. Roman hat mich angeschrien und dann hat es plötzlich angefangen.", meine ich ebenso überrascht darüber, weil Roman tatsächlich so viel Macht über mich ausüben kann, was ein Problem für mich werden kann.

Verwirrt wechselt Heiko seinen Blick immer wieder zwischen Roman und mir. In seinen Augen erkennt man, dass er genauso wenig Ahnung hat, wie ich. Nur lässt er sich das nicht anmerken, da er vor einem Rudelmitglied keine Schwäche zeigen darf. Aber ich bin doch nicht nur ein Wolf der in sein Rudel gehört, ich bin auch seine Freundin.

→✿←

Das zurückverwandeln war nicht schwer, da ich das ja schon bei meiner ersten Verwandlung gelernt habe.

Als ich wieder ein Mensch war, bin ich blitzschnell in die Klamotten reingesprungen - die mir Heiko gegeben hat - da es mir unangenehm war unter den Blicken der Jungs.

Wir sitzen nun wieder im Wohnzimmer und unterhalten uns nicht wirklich. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich hier noch soll. Aber als es schließlich geklingelt hat, wurde es deutlich interessanter.

Lola stand vor der Tür, ihr Blick war desinteressiert und sie wirkte als hätte sie null Bock.

"Roman?", maulte sie als sie am Türrahmen erscheint.

"Was willst du?", murrte Roman und sah sie nicht an.

"Seit ihr Vorran gekommen?" Im nächsten Moment lässt sie sich auf den Ledersessel fallen.

Beide Lochmänner schüttelten den Kopf und beachteten sie nicht weiter.

Lola war mir seit dem ersten Tag an unsympathisch. Sie hatte etwas an sich, das mir einfach nicht gefiel. Aber vielleicht war es auch nur, weil sie mich sofort blöd angeschnautzt hat.

Ich beschloss nachhause zu gehen, um eine Auseinandersetzung mit Lola zu vermeiden, falls ich mich nicht beherschen kann. In meinem Kopf dreht es sich nur noch um diesen Vampir, der mir fürchterliche Angst macht. Irgendwie will ich keine weiteren Hinweise finden, aus Angst was mich erwarten wird...

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