Wolfsblut

Roman

Es war wieder Montag, das hieß ich muss zur Schule. Sonst bin ich an sich kein Mensch der die Schule hasst, nur die Leute die darin sind.

Ich konnte bereits ahnen, als ich das Schulgebäude betrat, dass ich heute Roman über den Weg laufen werde. Die letzten Tage bin ich ihm gekonnt aus dem Weg gegangen, aber ewig kann es nicht so weiter gehen.

Mein Weg führt mich zu meinem Spind. Als ich ihn öffne fällt mir eine Karte entgegen, die dann zu Boden fällt. Verwirrt hebe ich sie hoch: 'Um 8 Uhr im alten Chemiesaal -R' steht darauf geschrieben.

In meinem Kopf begann es zu prodeln. Sollte ich dorthin gehen, oder diese Karte ignorieren? Meine Augen schweifen auf die große Uhr im Gang und der Zeiger zeigte auf 5 vor 8. Ohne weiter darüber nachzudenken, ob ich jetzt die Mathe Stunde verpassen würde, ging ich los. Die Treppen nach unten bis hin zu dem alten Chemieraum.

Es wurde letztes Jahr ein neuer Raum gebaut mit besserer Ausstattung, weil sich viele Eltern darüber aufgeregt haben wie dieses Klassenzimmer aussah. Nun ist es nur noch eine Art Abstellkammer und alle chemieschen Sachen sind weg.

Ich drücke die Klinke hinunter, und spüre deutlich wie mein Herz klopft. Im Raum war es dunkel aber ich konnte ihn am Fenster stehen sehen.

"Schließ die Tür.",meinte er barsch und mit einem Schlucken schloss ich sie hinter mir, kurz darauf schaltete ich auch das Licht an.

"Wie konntest du hier rein kommen? Der Raum ist doch sonst immer zugesperrt.", frage ich und verschränke die Arme vor meiner Brust.

Ich bekam keine Antwort, denn stattdessen drückte mich Roman an die kahle Wand. Es war unangenehm kühl doch ich konnte mich nur auf seine Augen konzentrieren. Dieses Blau durchbohrte mich indirekt.

Doch dann treffen seine wunderschön geschwungenen Lippen das zweite Mal auf meine. Verlangend aber doch zurückhaltend. In meinem Bauch explodierte ein Feuerwerk von Gefühlen. Romans Hand findet seinen Weg zu meiner Taille während meine durch sein sanftes Haar fährt. Meine Brust presst sich an seine, während ich befürchte, dass er genau hört wie schnell mein Herz klopft. Dieser Kuss spiegelt soviel Liebe wieder, die ausgerechnet von Roman kommt. Roman der kalte, der niemals seine Gefühle offenbart, zeigt mir gerade was er für mich empfindet und dass macht mich auf eine komische Art und Weise glücklich.

Roman entfernt sich schweratmend von mir und sieht mir tief in die Augen. Seine Lippen sind leicht geschwollen, wahrscheinlich genauso wie meine. Und dann meint er mit einer rauen und leisen Stimme, die auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut verursacht: "Malia, ich hab mich in dich verliebt."