Keine Liebe die für ewig hält.

244 20 0
                                    

Es war mitten in der Nacht als mein Handy zu läuten begann. Auf dem Display stand "Heiko" weshalb ich sofort abhob und mich fragte, was er so spät noch von mir will.

"Heiko?", raunte ich und fuhr mir ein paar Mal über's Gesicht.

"Malia? Sorry, dass ich so spät noch anrufe aber es ist etwas schreckliches passiert.", begann er und seine Stimme klang betrückt.

"Was ist passiert?", schrie ich schon fast und hielt mir sofort den Mund zu, während ich hoffte, dass meine Mutter immer noch schläft.

"Kannst du vorbei kommen? Wir treffen uns bei der Lichtung im Wald.", meinter er und legte sofort auf. Was war denn los, verdammt?

Blitzschnell hüpfte ich aus meinem Bett und zog mich an. Wenn das morgens nur auch so schnell ginge...

Ich polterte die Treppen nach unten und diesmal war es mir egal ob ich meine Mutter weckte oder nicht.

→✿←

Schweratmend kam ich an der Lichtung an und viel mehr Menschen als ich geplant hatte standen dort. In einem Kreis brannten Kerzen und niemand sprach ein Wort.

Als ich näher kam erkannte ich, dass nicht nur Heikos Rudel sondern auch Romans da war.

Dann hörte ich ein schluchzen und kurz darauf einen Schrei. Kathi und Luca umarmten Marie die bitterlich weinte.

Zögerlich stellte ich mich neben Heiko und sah auf den Waldboden. Es war eine Decke aufgebreitet, mehrere Kerzen und Rosen. Und in der Mitte lag Sascha, Tod und alles voller Blut.

Erschrocken hielt ich mir meine Hand vor den Mund. Das darf doch nicht wahr sein...

Ich blickte zu Marie, die gerade zusammengebrochen war. Sie hört nicht mehr auf zu weinen, und um ehrlich zu sein, ich wüsste nicht wie ich in solch einer Situation reagieren würde.

Aber was verdammt war passiert?

Ich sah zu Roman, der gerade auf den leblosen Körper von Sascha blickte. Wenn man genau hinsah, konnte man sogar eine kleine Träne in seinen Augen erkennen. Roman, der nie seine Gefühle offenbarte.

Langsam hob sich sein Kopf, und seine blauen Augen strahlten in meine. Sie strahlten Angst und Trauer aus. Für einige Sekunden verhackten sich unsere Blicke und keiner von uns beiden sah weg.

"Leute.", begann dann Heiko, und urplötzlich wendeten Roman und ich die Blicke ab, als hätten wir diese Verbindung nicht gespürt.

"Dieser Vorfall ist sehr tragisch. Wir haben ein Rudelmitglied, Freund und Partner verloren.", begann Heiko und nun brannten auch mir Tränen in den Augen, es war so als hätte ich es davor noch nicht realisiert, dass Sascha tod ist. "Seine Verletzungen sind die selben, die das Mädchen hatte. Was bedeutet, dass wir ein großes Problem haben. Weshalb wir unsere Rudel für einige Zeit vereinen, für den Schutz aller."

Selbst Roman, der seinem Bruder sonst immer widersprach, nickte.

Dann ging Heiko mit einen mitfühlenden Blick zu Marie und zog sie in eine lange Umarmung. Man sah ihr an, dass er ihr half. Er strahlt soviel Liebe aus.

→✿←

Noch immer geschockt über das Ereigniss ging ich nachhause. Heiko hatte Marie einige Male gefragt, ob sie den 'Vampir' erkannt hat und uns beschreiben kann wie er aussieht. Aber jedes Mal brach sie in Tränen aus. Es war zu viel für sie. Sie hatte ihre große Liebe verloren, bei der sie dachte, dass er für immer bei ihr bleibt. Es war aber leider keine Liebe die für ewig hält, so wie es in den Märchen erzählt wird...

WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt