Da liegt der Hase im Pfeffer:
Der springende Punkt. Für diese Redewendung gibt es zwei Deutungsarten.
1. Wenn ein Hase in Pfeffersoße angerichtet wird, übertüncht der Pfeffer den Geruch/Geschmack des Hasen und man erkennt nicht mehr, was man vor sich hat.
2. Wenn ein Hase in der Pfeffersoße liegt, ist es für ihn vorbei – dann ist er bereits tot.
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Wenn es mit der Karriere als Fußballer doch nichts wird, könnte er jederzeit Kindergärtner werden, findet Pascal. Seine zwei kleinen Nichten sind offensichtlich auch dieser Meinung – sie freuen sich immer, wenn sie ihn besuchen dürfen und haben bei diesen Besuchen immer viel Spaß.
Heute sind sie auch wieder da. Als er vom Training nach Hause gekommen ist, hat schon seine Schwester mit ihren zwei Mädchen vor seiner Haustüre auf ihn gewartet und seitdem bespaßt er sie. Vorher haben sie gemalt, inzwischen rollen sie auf dem Boden umher und kitzeln sich gegenseitig. Larissa, die größere der beiden, stellt sich dabei schon verdammt gut an, Lana ist noch so klein, dass sie völlig damit zufrieden ist, wenn sie daneben liegen darf.
Zugegebenermaßen hat Pascal etwas Schiss davor, wie das in Zukunft wird. Mit Larissa alleine kommt er noch klar, aber wenn sich dann auch Lana auf ihn stürzt, hat er keine Chance mehr.
„Passi, du Lahmpopo! Du kriegst mich nicht!"
Pascal versucht, sich das Lachen zu verkneifen. Seine Schwester hat ihm ausdrücklich verboten, den Mädchen gegenüber Kraftausdrücke zu verwenden, aus Sorge, dass sie diese aufgreifen. Nun ja, er hat die Kraftausdrücke also abgeschwächt und wie Isabelle es vorhergesehen hat, übernimmt zumindest Larissa das sofort. Er ist damit aus dem Schneider und zudem wahnsinnig gespannt darauf, wie Isa reagiert, wenn Larissa ihr ihren erweiterten Wortschatz präsentiert.
„Ach ja? Nimm' dich in Acht, ich komme!"
Larissas Flucht hinter das Sofa wird durch ein Brabbeln von Lana kommentiert. Kurz bleibt Pascal bei ihr stehen, um ihr ebenfalls die Seiten zu kitzeln. Er erntet ein fast zahnloses Glucksen.
Dann jagt er ihre große Schwester. Wie ein Pfeil schießt sie hinter der Couch hervor, entkommt ihm gerade noch – doch auf der anderen Seite ist Endstation. Pascal packt sie und hebt sie hoch, Larissa kichert und windet sich.
„Gewonnen!"
„Gar nicht!"
„Doch. Oder was willst du jetzt tun?"
„Ich mach' mich jetzt ganz schwer."
Larissa bläst die Wangen auf und presst die Augen ganz fest zusammen. Natürlich merkt Pascal nicht, dass sie schwerer wird, trotzdem tut er ihr den Gefallen und lässt sich ganz theatralisch auf den Boden sinken. Was tut er nicht alles, um Larissa dazu zu bringen, vor Freude zu kreischen?
Sie nutzt die Gelegenheit sofort, um ihn durchzukitzeln. Halbherzig versucht Pascal, sie davon abzuhalten.
In diesem Trubel öffnet sich die Haustüre.
Pascal hebt den Kopf. Von hier aus kann er einigermaßen problemlos in den Gang sehen – sie haben die Wohnzimmertüre offen gelassen.
Es ist Roman. Das ist an und für sich noch nicht überraschend, er wohnt ja auch hier. Allerdings hat er heute Früh angekündigt, dass er den Nachmittag über nicht zuhause sein wird. War für Pascal in Ordnung, er wusste ja, dass er Besuch bekommt.
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Zwei Hasen(jahre)
FanfictionZwei Hasenjahre sind acht Monate. Ein Hasenjahr ist völlig ausreichend, um Pascals Welt auf den Kopf zu stellen. Und schuld daran ist Roman. ~*~*~ Von Freundschaft, Liebe, Eifersucht und Herrn Hase