Jänes pake tuult kah

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Hach ja, das Leben eines Fußballfans. Während der Saison wünscht man sich die Sommerpause herbei, in der Sommerpause heult man dann rum, dass die Saison vorbei ist. ICH VERMISSE FUSSBALL. Ob ich den Stress vermisse, weiß ich nicht so recht.

(Na ja, ohne wärs ja langweilig.)

Heute haben wir wieder ein estnisches Sprichwort \o/ Und hey, schon alleine deswegen wars gut, eine Weile lang einen estnischen Spieler in der Mannschaft gehabt zu haben: Nur durch meine durch ihn entstandenen Estland-Connections kam ich darauf, nach estnischen Sprichwörtern zu suchen und das war eine echte Goldgrube :D

Ich hoffe, ihr genießt den Sommer! \o/ (Alternativ könnt ihr euch auch mit mir auf der Suche nach Schatten machen. Zu waaaaarm.)

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Jänes pake tuult kah:

Estnische Redewendung, wörtlich 'der Hase flieht auch vor dem Wind', bedeutet 'sich übermäßig fürchten/Sorgen machen'

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„Überstanden."

Roman lässt sich ganz dramatisch auf die Couch fallen, bleibt kurz wie erschlagen liegen, bevor er sich aufrappelt und sich etwas bequemer hinsetzt. Pascal nimmt etwas undramatischer neben ihm Platz und lehnt sich an Romans Seite. Sofort legt sich sein Arm um ihn.

Ja, überstanden. Gerade eben ist mit Matze der letzte ihrer Besucher gegangen und sie haben endlich wieder ihre Ruhe.

Normalerweise ist es ja ganz nett, etwas mit den Jungs zu unternehmen – auch, sie bei sich zuhause zu haben. Aber heute waren sie arg anhänglich. Erst haben Nuri und Matze das Küchentreffen unterbrochen, um sich darüber zu beschweren, dass sie alleine gelassen wurden – immerhin haben sie nicht ausgeplaudert, dass Pascal schon ziemlich lange weg war. Dann haben ihre Gäste beschlossen, Pizza zu bestellen und haben das gegen den Willen der Gastgeber durchgesetzt.

Bis der letzte ihrer Gäste das Haus verlassen hat, hat es also ziemlich lange gedauert. Jetzt sind sie endlich alleine.

„Die bekommen jetzt Hausverbot bei uns."

Roman lacht und zieht ihn etwas näher an sich.

„Du kleiner Heuchler. Vorhin hast du die ganze Zeit gestrahlt."

Ja, das hat er tatsächlich. Ihm war nicht bewusst, dass das so sehr auffällt, aber sogar er selbst hat gemerkt, dass er die ganze Zeit grinst. Das hat allerdings nicht mit ihren Freunden zu tun, zumindest nicht direkt.

Seit dem belauschten Gespräch ist er irgendwie komisch drauf. Es geht ihm so nahe, dass Roman zu ihm steht – dass Roman glücklich mit ihm ist. Eriks und Romans Gespräch hat ihm noch mal eine Bestätigung geliefert und er hat sie dankend angenommen. Nur alleine deshalb ist er so von der Rolle.

So sehr, dass sogar die Feststellung, dass Roman jetzt niemanden mehr sehen will außer ihn, Bauchkribbeln auslöst.

Er ist gerade echt glücklich. Wegen Roman. Und sein Freund hat es verdient, das zu erfahren.

Aber wie? Er kann ja schlecht sagen, dass er einfach so darauf gekommen ist, dass Roman sich mit ihm und in ihrer Beziehung wohlfühlt. Die einzige Alternative wäre allerdings, von seinem Lauschangriff zu erzählen.

Mh. Diese Entscheidung schiebt er lieber erst einmal. Stattdessen nimmt Pascal Romans Hand in seine und streicht mit den Fingern darüber. Aus dem Augenwinkel sieht er, wie Roman die Augen schließt.

Zwei Hasen(jahre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt