Nära skjuter ingen hare

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Ich habe gehört, ihr wollt, dass die beiden endlich miteinander reden?

:D

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Nära skjuter ingen hare:

schwedische Redewendung. Wörtliche Übersetzung 'Nähe schießt keinen Hasen', Bedeutung 'Knapp daneben ist auch vorbei'

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Okay, Wohnzimmer. Sie gehen Hand in Hand hinüber in besagtes Zimmer, nehmen nebeneinander auf der Couch Platz. Damit sind sie sich zwar ziemlich nah, aber noch längst nicht nah genug, findet Pascal. Er würde jetzt viel lieber einen Haken hinter die ganze Sache machen und sich an Roman kuscheln.

Einen Haken kann er aber erst dann machen, wenn er endlich Bescheid weiß. Und dafür sind sie hier. Roman fängt auch ohne große Umschweife an.

„Also, Erik."

Seine Stirn runzelt sich, er überlegt.

„Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen darf. Aber ich habe dir auch alles andere von ihm erzählt und... es ist wichtiger, dass du alles weißt. Er hat es mir ja auch nicht explizit verboten, darüber zu sprechen."

Roman greift nach seiner Hand, nimmt sie zwischen seine. Die Geste gibt Pascal zumindest ein bisschen Sicherheit.

Und die braucht er. Denn jetzt geht Romans Erzählung so richtig los.

„Also, Erik hat mich angerufen, als ich bei der Nati war. Nach ein paar Tagen, ich weiß nicht mehr genau, wann. Er war total reumütig... Aber resolut. Er hat gesagt, dass er in den Tagen, in denen wir uns nicht gesehen haben, gemerkt hat, dass er mich nicht vermisst. Und halt nicht nur das. Er hatte in der Zeit zwei Männer, die bei ihrer Nationalmannschaft waren, aber nur einen hat er vermisst. Das war eben nicht ich – er hat Marco vermisst. Das ist ihm da klar geworden – und auch, dass er mir nur etwas vorspielen würde und mich ausnutzen würde, wenn das mit uns weitergehen würde. Er hat auch gemeint, dass ich was besseres verdienen würde. War ganz schön anstrengend, das Telefonat, er hat lang und breit davon erzählt, dass es nicht an mir liegt und man hat schon auch gemerkt, dass es ihm leid tut – auch wenn er eine klare Entscheidung getroffen hat. Aber dann..."

Pascals Herz rast, er ist unglaublich nervös. So langsam wird es allerdings zu einer positiven Nervosität.

Erik hat Roman in die Wüste geschickt. Und Roman ist noch lange nicht fertig. Das könnte in eine echt gute Richtung gehen.

„Ich habe ihn unterbrochen und ihm gesagt, dass das absolut okay für mich ist. Weil mir nämlich mein Mitbewohner, der mich einfach so am Flughafen geküsst hat, nicht mehr aus dem Kopf geht."

Das ist der Moment, in dem sein Herz stehen bleibt.

Zumindest fühlt es sich so an. Einen Augenblick später rast es noch schneller als zuvor.

„Ich habe ihm gesagt, dass ich die Hoffnung habe, dass da mehr geht und dass ich schon glaube, dass da mehr geht und dass ich hoffe, dass ich mit dieser Vermutung richtig liege und..."

Roman unterbricht sich selbst, er hebt eine Hand, um sich durch die Haare zu streichen. Mit der anderen umklammert er Pascals Hand.

Dann hat er sich wieder gefangen, wenigstens einigermaßen.

„Ich wollte ihm das auch sagen. Also, zuvor schon – bevor er angerufen hat. Aber es war mir irgendwie unangenehm und ich wusste nicht, wie ich es ihm sagen sollte, also habe ich mich immer wieder davor gedrückt. Auch wegen dir. Ich hatte jeden Abend die Wahl zwischen einem Telefonat mit ihm und mit dir und irgendwie bin ich halt immer bei dir gelandet."

Zwei Hasen(jahre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt