Hasenbütterken

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Da sind wir wieder!

Ausgerechnet jetzt, wo zwei sehr schreibintensive Monate vor der Türe stehen, habe ich beschlossen, mich mal wieder ans Lernen heranzuwagen. Und als wäre das alles nicht genug, habe ich mir vorgenommen, mal etwas schneller hochzuladen... Mal sehen, was daraus wird :D

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Hasenbütterken:

ostwestfälisch; Butterbrote, die von der Arbeit/Schule wieder mit nach Hause genommen und dort gegessen werden – meist überkreuzt, zum Beispiel so, dass der Vater die Brote der Kinder isst und die Kinder die Brote des Vaters.

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Roman lacht. Er legt den Kopf in den Nacken und lacht und klingt dabei so befreit und vor allem glücklich, dass Pascal Gänsehaut bekommt.

„Etwas Kleines, klar. Hast du heute 'Tag des Understatements'? Bis jetzt war alles echt toll – toller, als du es dargestellt hast."

Das geht runter wie Butter. Pascal entspannt sich etwas – doch so ganz verschwindet die Aufregung nicht, da hilft auch Romans Bestätigung nicht.

Okay. Augen zu und durch. Einfach raus damit.

„Steht das Angebot mit Weihnachten in der Schweiz noch?"

Schweigen. Erst wagt Pascal es nicht, seinen Freund anzusehen, dann fällt ihm auf, wie lächerlich das ist und er dreht den Kopf.

Roman sieht ihn mit offenen Mund an. Er hat ihn völlig überrumpelt.

„Du kommst mit?"

Am liebsten würde er jetzt auf ein ausweichendes 'Wenn du willst' zurückgreifen, doch dann fallen ihm Romans Worte von gerade eben ein. Sein Freund hat ihm klar und deutlich mitgeteilt, dass er keinen Grund zur Bescheidenheit oder gar Beschämtheit hat.

„Ja."

Wieder lacht Roman, wieder umarmt er ihn. Und diesmal bleibt es nicht dabei. Er drückt einen Kuss auf Pascals Wange – und noch einen – und noch einen.

„Du machst mich fertig. Das ist mega!"

Nun wird Pascal doch wieder verlegen. So viel Freude, so viel Überschwang... Er kommt sich vor, als hätte er das nicht verdient.

„Meine Schwester will dieses Jahr mit ihrer Familie – also mit ihrem Mann und den Mädchen – feiern. Und meine Eltern haben gesagt, sie würden gerne über Weihnachten Urlaub machen. Ist jetzt nicht so, dass ich-"

Weiter kommt er nicht, Roman hält ihm den Mund zu. Dann dreht er seinen Kopf so zu sich, dass er die Stirn gegen seine lehnen kann.

„Du hast dich dafür entschieden, mit mir Weihnachten zu verbringen. Der Rest ist doch egal. Ich finde es trotzdem super."

Damit nimmt er die Hand von seinem Mund – kurz verharrt sie direkt über seinen Lippen, so, als hätte er die Befürchtung, dass Pascal ihm widerspricht. Es kommen keine Widerworte, also kann Roman seine Hand wieder sinken lassen und Pascals Hand nehmen.

Sein Herz rast, er fühlt sich, als wäre auch für ihn Bescherung. Romans Worte machen ihn echt glücklich.

So glücklich, dass er beschließt, entgegen seiner vorherigen Bescheidenheit doch noch ein bisschen auf den Putz zu hauen.

„Ich habe mit meinen Eltern darüber geredet, weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte. Ich wollte echt gerne mit dir in die Schweiz, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl dabei, nicht mit meiner Familie zu feiern. Sie haben dann gesagt, dass sie sowieso schon überlegt haben, ob sie an Weihnachten nicht einfach das Land verlassen sollen und deshalb habe ich ihnen versprochen, ihnen als Weihnachtsgeschenk einen Flug zu besorgen."

Zwei Hasen(jahre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt