So. Ich hab die Transferphase verdaut (oder so), bin aus dem Urlaub zurück und endlich wieder mit einem neuen Kapitel da! \o/
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Die kluge Hasenmutter:
Ein armenisches Märchen. Eine Häsin wird im Winter von einem Wolf erwischt, kann ihn jedoch mit dem Versprechen, ihm im Sommer ihre Jungen zu bringen, davon abhalten, sie zu fressen. Als der Sommer kommt und der Wolf die versprochenen Jungen einfordert, befiehlt sie ihren Häschen, Maiskolben ins Maul zu nehmen, wenn sie auf den Wolf zulaufen. Der erkennt die Kolben aus der Ferne nicht und fragt, was sie dort haben. Die Mutter erzählt ihm, dass die Kleinen, seit sie Löwenfett gefressen haben, übermäßig stark sind und jedes Tier, das ihnen begegnet, auffressen. In ihren Mündern tragen sie die Überreste von Wölfen, behauptet sie. Der Wolf verzichtet darauf, ihre Jungen zu fressen.
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Es ist erstaunlich praktisch für ihre Beziehung, dass sie zusammen in einer Mannschaft spielen. Und das liegt nicht nur daran, dass es natürlich echt schön ist, nur dann nicht beieinander zu sein, wenn Spiele anstehen, für die Roman nominiert wurde und Pascal nicht. Durch die Zeit, die sie gemeinsam in Hotels verbracht haben, haben sie sich auf eine ganz andere Art und Weise kennengelernt.
Soll heißen: Pascal weiß nicht, ob er sich einfach so zu Roman ins Badezimmer gesellt hätte, wenn er das nicht schon immer in den Teamhotels gemacht hätte. Man kann ja nicht einfach seinen Freund im Bad stören, rein theoretisch. Dass es bei Roman kein Problem ist, weiß er, weil sie sich vor allem in den Trainingslagern immer das Bad geteilt haben und das echt lustig war.
So hat er also überhaupt keine Hemmungen, sich auf den Toilettendeckel zu setzen, während Roman sich um seine Gesichtsbehaarung kümmert. Augenbrauen zupfen, den Bart dort, wo es nötig ist, kürzen... Muss ja alles seine Ordnung haben.
Auch seinen Freund stört das – wie erwartet – nicht. Pascal glaubt sogar, dass er ziemlich froh darüber ist, bei diesen öden Beschäftigungen etwas Ablenkung zu haben.
Heute gibt es mal etwas Wichtiges zu besprechen. Normalerweise leistet er Roman einfach so Gesellschaft und sie plaudern über alles Mögliche, doch heute hat Pascal ein Wunschthema – eine wichtige Frage.
Als Roman endlich wieder seinen Kopf aus dem Wasserstrahl vom Wasserhahn zieht, ist der passende Moment dafür gekommen, beschließt Pascal.
„Roman, was wünschst du dir zum Geburtstag?"
Roman kann erst einmal nicht antworten. Er vergräbt sein Gesicht in einem Handtuch. Dann dreht er sich zu Pascal um. Seine Stirn ist gerunzelt, er denkt nach.
„Mh... Einen besonderen Wunsch habe ich eigentlich nicht. Ich will, dass das mit uns so weitergeht."
„Tut es sowieso. Das musst du dir nicht extra wünschen."
Pascal reicht ihm die Pinzette, Roman bedankt sich mit einem Nicken und wendet sich wieder dem Spiegel zu.
Er sitzt am richtigen Fleck – hat er ja auch schon ein paar Mal geprobt, er hat sich extra einen Sitzplatz gesucht, von dem aus er Roman im Spiegel beobachten kann. Im Moment bedeutet das, dass er Romans Strahlen sehen kann.
Schon irgendwie merkwürdig bei ihnen. Eigentlich ist ihnen beiden bewusst, dass sie miteinander sehr zufrieden und glücklich sind und trotzdem freuen sie beide sich jedes Mal wie ein Schneekönig, wenn das bestätigt wird.
„Kein anderer Wunsch?"
„Neee. Ich brauche nichts Großes. Meinen größten Wunsch kannst du eh nicht erfüllen."
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Zwei Hasen(jahre)
FanfictionZwei Hasenjahre sind acht Monate. Ein Hasenjahr ist völlig ausreichend, um Pascals Welt auf den Kopf zu stellen. Und schuld daran ist Roman. ~*~*~ Von Freundschaft, Liebe, Eifersucht und Herrn Hase