Das fiese kleine Schreibmonster hat mich mal wieder in seine Höhle gezogen und erst wieder herausgelassen, als ich eine neue Mehrkapitel-FF fertig hatte :( Und da "Etappenweise" dem Ende entgegen geht, ist es wieder Zeit für eine Abstimmung \o/
Diesmal lasse ich die Stürki-Fortsetzung, die ich bei der letzten Abstimmung angekündigt habe, gleich draußen - wie ich im Nachhinein festgestellt habe, verrät sie, wie diese FF hier ausgeht und es kommen einige Andeutungen vor, die ich mir für den Schluss dieser FF aufgehoben habe. Dafür kommt sie aber ohne Wenn und Aber im Anschluss an diese FF hier ♥
Zur Auswahl stehen:
- "Havard": Der Lebensweg von Havard Nielsen.
- eine FF über Marc-André ter Stegen und einen OC
- "Roadtrip": Ein Auto, zwei Männer und... Freiheit. Natur. Straßen.
- "Sandro": Über Sandro-Wagner-Witze und Sandro Wagner himself
- eine ganz druckfrische FF über Nuri Şahin, Shkodran Mustafi, Religion, Glaube und die Liebe.
Was würdet ihr davon als erstes lesen wollen? \o/~*~*~
Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?:Kinderbuch über den kleinen und den großen Hasen, die sich mit allen möglichen Vergleichen zeigen, wie sehr sie sich lieb haben.
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Manchmal hat es seine Vorteile, nicht einschlafen zu können.
Roman schläft. Nach Spielen hat er nie Einschlafprobleme – er weiß genau, wie lange er auf den Beinen bleiben muss, damit das Adrenalin nachlässt, dann legt er sich ins Bett und ist innerhalb von Minuten eingeschlafen. Da weckt ihn auch nichts mehr.
Pascal hat heute nicht gespielt. Sonst wäre es ihm ähnlich gegangen wie seinem Freund. So liegt er neben ihm und...
Heute ist es nicht schlimm. Er hat sich auf seinem Ellbogen abgestürzt und betrachtet Roman – das lenkt von dem nervigen „Ich muss schlafen, kann aber nicht"-Gefühl ab.
Sogar mehr als das. An Schlaf ist gerade gar nicht zu denken, er ist beschäftigt. Beschäftigt mit einer Erkenntnis.
Pascal liebt Roman.
Die erste Verliebtheit ist inzwischen vorbei. Sie hat einem anderen Gefühl Platz gemacht, dem Gefühl, dass der Platz an Romans Seite der Platz ist, an dem er am besten aufgehoben ist. Er weiß, dass er sich auf Roman verlassen kann, sich bei ihm fallen lassen kann, mit ihm Spaß haben kann.
Er weiß, dass er Roman liebt.
Liebe, es ist Liebe. Weil das mit ihnen rund und stimmig ist. Es gibt Uneinigkeiten, aber es gibt auch Lösungen. Er kann mit Roman über ernste Themen reden, darüber, dass er nicht weiß, ob er auf Dauer und/oder in nächster Zeit beim BVB bleiben soll oder lieber zu einem Verein wechseln soll, der ihm eine neue Perspektive bietet, er kann mit Roman lachen, er kann ihm nahe sein, liebt es, ihn zu küssen, ihn anzufassen, ihn so intensiv zu spüren, dass es ihm vorübergehend die Lichter ausknipst.
Er liebt ihn, da ist er sich ganz sicher. Es ist eine unumstößliche Wahrheit.
Aber Pascal traut sich nicht, das zu sagen. Er weiß nicht, ob das noch zu früh wäre.
Sogar das ist im Moment unwichtig. Irgendwann wird er es Roman sagen und bis dahin steht für ihn fest, dass er ihn liebt.
Pascal lächelt. Seine Finger streichen über die Wange des Mannes, den er liebt.
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„Passi?"
„Mh?"
Pascal sieht von seinem Teller auf, um zu seinem Freund hinüber zu sehen. Da bringt der Kellner endlich das Essen und plötzlich will Roman reden... Sie hatten doch vorher schon genug Zeit. Das Essen bei ihrem Lieblingsgriechen ist zwar verdammt gut, aber nicht besonders schnell auf dem Tisch.
Er weiß sofort, dass etwas im Busch ist. Würde Roman nur fragen wollen, ob er seine Olive haben will, hätte er nicht zuerst seinen Namen gesagt – wahrscheinlich hätte er gar nichts gesagt und einfach seine Olive auf seinen Teller geworfen. Und dann noch die Tatsache, dass Roman vorher nicht gefragt hat... Es klingt nicht so, als wäre ihm die Frage jetzt erst eingefallen.
Sehr verdächtig also.
Eine Erklärung bekommt Pascal erst einmal nicht. Roman richtet jetzt, wo er Pascal vom Essen abgelenkt hat, die Aufmerksamkeit wieder auf seinen Teller. Doch schon alleine wie er darin herumstochert, zeigt, dass etwas ist.
Dann reißt er sich scheinbar am Riemen und beschließt, dass es peinlicher wäre, nach diesem Anfang nichts zu sagen, als... das, was auch immer er Pascal mitteilen möchte.
„Hättest du Lust, an Weihnachten mit mir in die Schweiz zu fahren?"
Oh. Das kommt jetzt wirklich überraschend – also für ihn, Roman hat diesen Gedanken offensichtlich schon eine Weile lang hin und her gewälzt, bis er beschlossen hat, ihn zu fragen.
Er kommt nicht dazu, etwas dazu zu sagen. Nicht mal darüber nachdenken kann er, da versucht Roman schon, seine Aussage zu revidieren.
„Also, das ist jetzt so ein ganz unverbindlicher Vorschlag, ich bin dir nicht böse, wenn du nicht willst. Du hast ja deine eigene Familie und willst sie wahrscheinlich besuchen. Aber du wärst herzlich willkommen."
Damit hat sich auch die Frage geklärt, ob Roman das Thema bewusst in einem Restaurant auf den Tisch bringt und warum. Hier kann Pascal ihm nicht einfach so den Mund zuhalten, wenn er anfängt, Stuss zu reden.
Was Roman allerdings nicht mit einkalkuliert hat, ist, dass Pascal sehr viele Wege kennt, ihn zum Schweigen zu bringen. Und einige davon sind sogar öffentlichkeitstauglich.
Sein Freund verstummt augenblicklich, als er ihm gegen die Schienbeine tritt. Die Botschaft ist damit bei ihm angekommen, Pascal kann das erst einmal sacken lassen.
Roman lädt ihn also in die Schweiz ein, zu seiner Familie. Auf die Idee ist er noch gar nicht gekommen – was jedoch nicht heißen soll, dass sie schlecht ist.
Im Gegenteil. Er mag den Gedanken, dass sie in der Winterpause nicht voneinander getrennt sind. Sehr sogar. Wer weiß schon, was danach los ist? Pascal ist beim BVB noch nicht ansatzweise etabliert, er rechnet bei jeder Transferphase damit, dass er den Verein verlassen könnte.
Aber ausgerechnet Weihnachten, das Fest der Familie, in einem anderen Land als seine Familie verbringen...
Okay, er hat ein Fazit. Und das wird er jetzt seinem nervösen Freund mitteilen. Damit der endlich weiter essen kann – sie sind ja hauptsächlich deshalb hier, weil es hier so gut schmeckt.
„Ist auf jeden Fall eine Überlegung wert. Ich wäre gerne in der Winterpause bei dir und ich würde gerne mal mit dir in die Schweiz fahren. Aber Weihnachten..."
Roman nickt heftig, seine Mundwinkel heben sich ein bisschen. Die Sorge ist verpufft, er hat eine angemessene Reaktion bekommen.
„Klar. Ich sage ja, wenn du dich dagegen entscheidest, kann ich das verstehen."
„Wir könnten natürlich auch zu meiner Familie."
Jetzt grinst Roman endlich.
„Da waren wir schon. Darum geht es mir ja – deine Eltern konnten wir ohne große Probleme besuchen, aber bei mir ist das etwas schwieriger, das funktioniert erst in der Winterpause so richtig. Und... Ich will dich meinen Eltern vorstellen. Ich will, dass sie sagen, dass du toll bist – vielleicht auch, dass du so viel besser bist als Yann."
Wenn sie nicht in einem Restaurant sitzen würden, würde er jetzt Roman küssen. Dafür hat er sich einen Kuss verdient. Roman will ihn nicht nur deshalb seinen Eltern vorstellen, weil sich das so gehört, sondern auch, weil er stolz auf ihn ist. Und das zu hören, tut echt gut.
Da sie aber nun mal immer noch bei ihrem Lieblingsgriechen festsitzen, beschränkt er sich darauf, Roman anzulächeln und sein Bein mit seinem Fuß anzustupsen.
„Okay, das ist ein echt gutes Argument, das will ich auch. Bist du dir auch sicher, dass ich besser als Yann bin?"
Fishing for compliments auf ganz niedrigem Niveau, das ist ihm bewusst. Aber das muss sein, wenn sie sonst nichts tun können. Und sein Freund springt zum Glück darauf an und liefert ihm das, was er haben will.
„Um Welten besser."
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Zwei Hasen(jahre)
FanfictionZwei Hasenjahre sind acht Monate. Ein Hasenjahr ist völlig ausreichend, um Pascals Welt auf den Kopf zu stellen. Und schuld daran ist Roman. ~*~*~ Von Freundschaft, Liebe, Eifersucht und Herrn Hase