Zusammen.

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Lesetag #1

///VILU'S SICHT///

„Leon... ich... also...“, nervös spiele ich mit meinen Fingern und suche nach den richtigen Worten. „Hey, Prinzessin. Beruhig dich erst einmal und sieh mich an.“ Leon nimmt meine Hände in seine und drückt mein Kinn mit seinen Fingern hoch. „Der Weltuntergang wird es schon nicht sein.“, grinst er leicht und ich nicke kurz. „Okay. Also... Einige Tage, bevor wir unseren letzten Auftritt hatten, da habe ich eine E-Mail bekommen. Von einer amerikanischen Plattenfirma. Sie wollten, dass ich zu ihnen komme und sich mich anhören. Aber das wäre am selben Tag, wie der Auftritt gewesen. Ich wollte euch nicht alleine lassen. Also habe ich mit Miguel gesprochen und er hat mit dem Mann ausgemacht, dass er zum Auftritt kommt. Dort war er dann auch und gestern war er auch im Studio.“ Ich mache eine kurze Pause, sehe zum See, vor welchem wir sitzen, und dann wieder zu Leon. „Er hat mir einen Plattenvertrag gegeben. Genau genommen einen Dreiplattenvertrag.“, rücke ich dann mit der Sprache raus und sehe in Leons Augen.

Als er nach einer Minute noch immer nichts gesagt hat, nehme ich meine Hände aus seinen, stehe auf und gehe zum See. „Ich wusste es.“, murmele ich und fahre mir durch die Haare. „Was wusstest du?“, ertönt seine Stimme plötzlich und ich spüre seinen Körper knapp hinter meinem. „Dass du mich hassen wirst.“ - „Hey, Vilu.“ Leon dreht mich um und nimmt meine Hände wieder in seine. „Denk das ja nicht. Ich hasse dich doch nicht, Prinzessin. Ich freu mich für dich.“ - „Aber... wieso. Wieso hast du dann nichts gesagt?“ - „Weil ich nicht wusste, was ich hätte sagen sollen. Aber nur weil du einen Plattenvertrag bekommen hast, hasse ich dich doch nicht. Ich liebe dich und würde dich immer unterstützen, okay?“ - „Okay.“, nicke ich und lege meine Arme dann um seinen Bauch. Leon legt seine Arme um mich und gibt mir einen Kuss auf den Haaransatz.

„Wir schaffen das. Zusammen.“, flüstert Leon, während er hinter mir im Gras sitzt. „Ich weiß ja noch gar nicht, ob ich den Vertrag überhaupt unterschreibe, Leon.“ - „Du solltest. Es ist eine große Chance für dich und wir alle werden auch nicht für immer zusammen bleiben. Irgendwann wird jeder von uns seinen eigenen Weg gehen. Außer wir beide, wir gehen unsere Wege zusammen.“ Ich grinse, lehne mich leicht vor, drehe mich um und gebe Leon einen kurzen Kuss. „Ja. Wir gehen unseren Weg zusammen.“, grinse ich danach und lehne mich wieder an ihn.

„Prinzessin? Ich glaub wir müssen zurück. Es ist kurz vor halb drei.“ - „Ich will aber nicht.“ - „Ich würde auch viel lieber hier sitzen bleiben, glaub mir. Aber die Jungs und ich müssen die Instrumente noch auf die Bühne bringen.“ Seufzend sehe ich kurz zu Leon und stehe dann auf. Leon steht ebenfalls auf, nimmt meine Hand und dann gehen wir zusammen zurück ins Studio.

„Auch endlich mal da, Alter?“, ertönt die Stimme von Fede, als wir das Studio betreten. „Hol die Gitarren!“, setzt er noch hinten dran und geht dann in Richtung Bühnenraum. Ich folge Leon und nehme eine der drei Gitarren, Leon die anderen zwei und dann gehen wir ebenfalls zum Bühnenraum. Dort verkabeln Maxi und Diego gerade alles, während die Mädels vor der Bühne stehen und quatschen. Ich gebe meinem Bruder die Gitarre und stelle mich dann zu den Mädels. Ludmi sieht mich fragend an und ich murmle ein „Alles in Ordnung.“ in ihre Richtung.

Um drei ist dann auch Miguel da und stellt sich zu uns. „Tut mir Leid, euch unterbrechen zu müssen, aber Angie und die anderen Lehrer wollen euren Rat. Sie warten im Lehrerzimmer.“, informiert er uns. „Na toll.“, seufze ich und sehe zur kurz zur Bühne. „Vilu, komm. Du kannst Leon jederzeit beim singen zu hören.“, lacht Cami und schiebt mich aus dem Raum.

Wir setzen uns zu Angie, Pablo und Gregorio an den Tisch im Lehrerzimmer. „Hallo, Mädels.“, begrüßt uns Pablo und wir antworten ihm mit einem synchronen „Hallo.“ - „Schön, dass ihr hier seid. Wir hätten ein paar Fragen an euch, im Bezug auf die Show, die wir demnächst hier machen wollen.“ Wir nicken und Pablo zieht einige Blätter aus einem Ordner.

Nach zwei Stunden hatten wir die komplette Show geplant und konnten endlich gehen. „Dann sehen wir uns morgen.“ Angie umarmt uns alle nochmal und dann verlassen wir das Lehrerzimmer. Kaum bin ich aus der Tür, schlingen sich zwei Arme um meine Taille und heben mich hoch. Vor Schock entfährt mir ein spitzer Schrei und ich klammer mich an die Arme desjenigen. „Alles gut, Prinzessin. Ich bin's nur.“, flüstert die Person mir ins Ohr und erkenne sofort Leon's Stimme. „Lass mich runter, Leon.“, bitte ich ihn und er kommt meiner Bitte nach. Meine Füße berühren wieder den Boden, aber Leon lässt mich dennoch nicht los. „Leon, Vilu! Kommt endlich wir wollen essen gehen!“, ruft Diego und sieht nochmal durch die Eingangstür des Studios. „Na, los, Prinzessin. Bevor Diego noch uns isst.“, lacht Leon neben meinem Ohr, gibt mir einen Kuss auf die Wange, legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich mit sich in Richtung Ausgang.

Als Leon und ich, Fede ist mit zu Ludmila gegangen, am späten Abend in Lara und meiner Wohnung ankommen, sitzt diese mit irgendeinem Jungen an unserem Esstisch und vor den beiden liegt eine Menge Bücher. Die beiden scheinen uns nicht zu bemerken, also schleichen wir uns nach oben in mein Zimmer. „Wer war das?“, fragt Leon mich, nachdem ich die Tür geschlossen habe und lässt sich auf mein Bett fallen. „Weiß ich nicht, Leon. Ich habe den Typen auch gerade zum ersten Mal gesehen.“ Ich nehme mir Leon's T-Shirt aus meinem Schrank und gehe damit ins Bad. Dort putze ich mir schnell die Zähne, schminke mich ab und ziehe mich dann um. Während ich das Bad verlasse, binde ich meine Haare noch zu einem Dutt. Leon gibt mir einen Kuss auf die Schläfe und verschwindet dann selber hinter der Badtür. Ich stelle mich an eines der Fenster und sehe auf den beleuchteten Teil Buenos Aires', den ich von hier aus sehen kann.

Währenddessen kommen mir alle Erinnerungen, die ich hier erlebt habe, ins Gedächtnis und ich merke, wie sehr ich diese Stadt vermissen würde, wenn ich den Vertrag annehme. Aber während wir in den USA waren und unsere Auftritte hatten, habe ich auch dort immer mehr wunderschöne Orte entdeckt und ich würde so gerne mehr davon kennen lernen.

„Hör auf drüber nachzudenken, Prinzessin. Wenn du dich entschieden hast, wirst du es wissen und dann solltest du auch nicht zweifeln.“, flüstert Leon hinter mir. „Woher...?“ Ich halte in der Frage inne und drehe mich zu meinem Freund. „Ich kenne dich einfach. Lass uns jetzt schlafen gehen, es ist schon spät.“ Ich nicke, wir gehen beide zum Bett und legen uns dann hin. Leon zieht mich mit dem Rücken an sich und vergräbt sein Gesicht in meinem Nacken. Kurz darauf schlafe ich auch schon ein.

~*~
1148 Wörter

Da bin ich wieder :) Nach einer halben Ewigkeit schaffe ich es auch wieder was hochzuladen und das gleich als Lesetag...

Bis später.

Xx

Leonetta - Haben wir noch eine Chance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt