...in Spanien.

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Lesetag #2

///VILU'S SICHT///

Als ich am nächsten morgen aufwache, schläft Leon noch. Ich nehme vorsichtig seinen Arm von meiner Taille und stehe dann auf. Leise ziehe ich mir eine Leggins über, öffne den Dutt und gehe dann aus meinem Zimmer nach unten. Die Bücher von Lara und dem Jungen liegen immer noch über den Esstisch verteilt, aber von den Beiden ist keine Spur zu sehen. Ich gehe in die Küche und fange an Frühstück zu machen. Beim Bäcker bestelle ich unterschiedliche Brötchen, die in etwa einer halben Stunde kommen müssten, ich koche Eier und Speck, sowie Kaffee und Tee.

„Morgen.“, murmelt meine Stiefschwester und lässt sich an die Kücheninsel fallen. „Zu lange gelernt, gestern?“, grinse ich und stelle dann eine halbe Tasse Kaffee, sowie eine Tasse Tee vor sie. Lara hat noch nie so gerne Kaffee getrunken, aber vor einiger Zeit hat sie damit angefangen morgens eine halbe Tasse zu trinken, damit sie während ihrer Vorlesungen oder beim lernen nicht einschläft. „Wir schreiben morgen unsere Jahresabschlussprüfung.“, meint sie nur, trinkt einen Schluck vom Kaffee und verzieht kurz darauf das Gesicht. „Und wer war dein Lernpartner?“ - „Aaron?“, murmelt sie und es hört sich eher an, wie eine Frage. „Übrigens ist er noch hier. Also sag bitte nichts peinliches.“ - „Wieso sollte ich?“ - „Vilu. Bitte.“ - „Jaja. Leon und ich müssen später sowieso wieder ins Studio. Dann seid ihr uns los.“, lache ich und kurz darauf klingelt es. Ich gehe zur Tür und öffne sie. Davor steht der Liefermann vom Bäcker. Ich gebe ihm das Geld, woraufhin er mir die Brötchentüten gibt.

„Ich gehe mal Leon wecken.“, informiere ich Lara und gehe dann nach oben. Anscheinend bin ich aber schon zu spät, denn Leon steht am Fenster und telefoniert. Leise schließe ich die Tür, gehe zu Leon und umarme ihn von hinten. Leon lächelt mich kurz an und konzentriert sich dann wieder auf das Telefonat. „Maxi! Hör auf mich voll zu labern. Ich hör dir schon seid mindestens drei Minuten nicht mehr zu. Du rufst jetzt die anderen an und sagst ihnen, dass sie ins Studio kommen sollen und Vilu und ich machen uns auch fertig und kommen dann.“, regt Leon sich auf, wartet dann kurz und legt letztendlich auf. Ich löse meine Arme, Leon dreht sich um und küsst mich kurz. „Morgen, Prinzessin.“, murmelt er an meinen Lippen und lächelt leicht. Grinsend schubse ich ihn leicht nach hinten und gehe wieder zur Tür. „Mach dich fertig und komm dann runter. Frühstück ist fertig.“ Damit gehe ich wieder nach unten.

Ich hatte mich vorhin schon umgezogen und geschminkt, sodass ich das jetzt nicht mehr machen brauchte. Neben Lara saß jetzt auch dieser Aaron an der Kücheninsel und sah nicht gerade ausgeschlafen aus, jedenfalls nach seinen Haare zu urteilen. „Guten morgen.“, lächle ich und er dreht sich zu mir um. „Morgen.“, murmelt er dann mit einer rauen Stimme.

Lara hatte, während ich oben war, schon den Tisch gedeckt. Also nahm ich die letzten beiden leeren Tassen und stelle sie vor die Kaffeemaschine. Dann nehme ich noch zwei Gläser aus dem Schrank und fülle sie mit dem Orangensaft aus dem Kühlschrank. Als ich Schritte auf der Treppe höre, fülle ich die Tassen mit Kaffee und stelle sie dann auf den Tisch, ehe Leon schon durch den Türrahmen kommt.

„Aaron das ist Leon. Leon Aaron.“, stellt Lara die beiden vor, als Leon sich neben mich setzt und sieht Leon mit einem warnenden Blick an. „Hi.“, antwortet Leon nur grinsend und nimmt sich dann eines der Brötchen.

Als Leon und ich im Studio ankommen, sind schon relativ viele Schüler da. Einige stehen auf dem Hof, andere im Flur und wieder andere haben sich auf die verschiedenen Räume verteilt. Leon und ich gehen in den Bühnenraum, wo unsere Freunde schon alle auf der Bühne verteilt sitzen. „Ach, haben unsere Turteltauben sich auch mal dazu bequemt herzukommen?“, meckert Maxi sofort drauf los und Leon schiebt mich lachend zur Bühne, wo wir uns direkt zu den anderen setzen.

„Jetzt fang schon an zu erzählen, Maxi.“, drängelt Cami, als Leon und ich uns endlich gesetzt haben. „Na gut. Mich hat heute morgen jemand angerufen. Jemand von einer der besten Musikproduktionsfirmen in Spanien.“, fängt er an und sieht kurz zu Naty, die ihm leicht zu nickt. „Sie haben mir ein Angebot gemacht. Und zwar kann ich schon in drei Monaten anfangen dort zu arbeiten.“, rückt er mit der Bombe raus und sieht uns alle nacheinander an. Ich sehe ebenfalls einmal durch die Runde und bemerke dabei den Blick meiner blonden Freundin auf mir. Ich erwidere ihren Blick, der mir soviel sagen soll, wie 'Jetzt wäre der beste Zeitpunkt.'. Kurz sehe ich auch zu meinem Bruder und dann zu Leon. Dieser scheint zu merken, worüber ich nachdenke, verschränkt unsere Hände miteinander und lächelt mich leicht an.

„Ich glaub... Ich sollte euch auch was sagen.“, unterbreche ich die Stille, die herrscht seit Maxi die Bombe platzen lassen hat und diese Stille, sowie die Blicke, der andere, die gerade auf mir liegen, machen es mir nicht gerade leichter. „Der Mann, der letztens hier war... der war auch bei unserem letzten Konzert. Und vorgestern hat er mir ein Plattenvertrag gegeben. Für die USA.“, sage ich so schnell es geht und sehe dann auf Leon und meine verschränkten Hände. „Mir hat er auch ein Plattenvertrag gegeben. Für Italien.“, seufzt Fede dann und erwidert mein Blick, der auf ihm liegt. „Dann bedeutet das wohl irgendwie, dass wir alle jetzt unsere eigenen Wege gehen.“, spricht Fran meinen und Leon's Gedanken von gestern aus und die anderen nicken zustimmend.

„Leute! Kommt ihr bitte von der Bühne? Wir wollen anfangen, die Songs auszuwählen.“, unterbricht Miguel die Stille, wir stehen alle nacheinander auf und setzen uns dann im Bühnenraum verteilt hin. Ich gehe noch kurz zu Miguel, sage ihm, dass alle Bescheid wissen und setze mich dann neben Leon auf den Stuhl.

Den ganzen Vormittag hören wir uns verschiedene Songs an, die alle etwas besonderes haben. Maxi hat ganz am Anfang eine Kamera aufgestellt, sodass wir uns später die Songs nochmal anhören können, um uns leichter zu entscheiden. Obwohl ich glaube, dass das auch mit den Videos nicht leichter wird. Gegen um eins machen wir endlich eine Pause.

„Okay. Wir treffen uns halb drei wieder hier und dann geht es weiter. Leon? Kommst du mal bitte kurz mit?“, Miguel sieht Leon an, der nach kurzem Zögern nickt. Unser Manager geht schon vor in Richtung Lehrerzimmer, während Leon mich nochmal fragend ansieht. „Es wird schon nichts schlimmes sein.“, grinse ich und gebe ihm einen kurzen Kuss. „Ich warte im Musikraum 2.“, schnell gebe ich ihm noch einen Kuss auf die Wange und verschwinde dann grinsend. Natürlich ist es nichts schlimmes, worüber Miguel mit Leon reden will.

Im Musikraum nehme ich meine Noten aus meiner Tasche und stelle mich damit hinter das Keyboard. Die ganze Zeit arbeite ich an meinem Solo, ändere was, füge was hinzu oder nehme etwas raus. Solange, bis mir plötzlich ein paar Zettel vor die Nase gehalten werden. „Wusstest du davon?“

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1159 Wörter

Weiter geht's :) Ich hoffe ich schaffe es, dass die Kapitel jetzt im 2 Stunden Takt kommen... Falls nicht, tut es mir Leid...

Xx

Leonetta - Haben wir noch eine Chance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt