Kapitel Siebzehn - Vergessen

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Ich nahm noch einen tiefen Atemzug der kühlen Winterluft. Es war dunkel. Mariella verschwand in den Tiefen der Dunkelheit. Es war ein schöner Abend gewesen. Ganz unabhängig davon, ob man das hier eher als Onenight-Couple oder eine echte sich entwickelnde Beziehung bezeichnen sollte. Gedankenverloren schloss ich dir Tür hinter mir und ging leicht benebelt durch das Haus. Wie eine Marionette räumte ich etwas auf, ließ die Jalousien herunter und machte mich bettfertig. Dachte immer intensiver nach. Worte, Phrasen, Gefühle. Alles irrte durch mein Gehirn. Rieb aneinander und überhitzte meine Kapazitäten für heute eindeutig. Es wurde laut, dröhnte in meinem Kopf. Ich konnte nicht mehr denken, wollte die Welt ausschalten. Mariella, Diana, Arbeit, Drehbuch, Liebe, Freundschaft, Familie, Stress. Alarmglocken. Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen. Versuchte meine Gedanken zu sortieren, sie wieder in irgendeine Form zu bringen. Ohne Erfolg. Langsam aber sicher schweifte ich von all dem ab. Blickte von oben auf mich herab und fiel in einen tiefen, hoffentlich erholsamen Schlaf.

Am nächsten Morgen ging der ganze Stress wieder von vorne los. Es war Heiligabend. Unheimlich oberflächliche und standardmäßige Textnachrichten verschicken stand an der Tagesordnung. Gleichzeitig wurde ich mit irgendwelchen Weihnachts-Videos bombardiert, die wahrscheinlich lustig und gleichzeitig schön sein sollten. Irgendwann schaltete ich mein Handy aus. Wenn ich schon nicht bei meiner Familie Weihnachten feierte, was auch wirklich keine leichte Entscheidung gewesen war, wollte ich auch keine ausgelassenen  Videos von animierten Katzen, Vögeln oder sonst irgendwelchen gewollt süßen Tieren anschauen müssen. Es klingelte an der Tür. Das konnte ja nur eine sein. Mein Herz machte einen Satz. Komisch, dass ich tatsächlich sehr glücklich war, dass Mariella mich besuchte. Vielleicht war es doch etwas mehr als der nächtliche Wunsch einer Beziehung. Überschwänglich öffnete ich die Haustür und vor mir stand eine ziemlich hilflos scheinende Mariella. Wie selbstverständlich ließ ich sie rein und sie kam ähnlich selbstverständlich auf mich zu und gab mir einen zärtlichen Kuss. Mich erfüllte eine wohlige Wärme, die sich bis in meine Fingerspitzen ausbreitete. "Was ist los?" fragte ich besorgt. Mein Sorge war jedoch ziemlich unberechtigt, denn Mariella grinste mir ins Gesicht und beichtete mir doch tatsächlich, dass sie noch einige Weihnachtsgeschenke für heute Abend besorgen musste. Na gut, dann hatte ich wenigstens etwas zu tun und würde mich nicht wie üblich hier im Haus oder am Strand herumtreiben. Als Mariella mit ihren unheimlich niedlichen Ausführungen abgeschlossen hatte, brachen wir in vertrauensvolles Gelächter aus und ich versprach ihr, dass sie mit meiner Hilfe heute Abend die tollsten Weihnachtsgeschenke verschenken würde. Wir machten uns also auf den Weg und hechteten durch die Stadt. Die Geschäfte hatten schließlich nur noch bis 14 Uhr auf. Wer kam denn auch Heilgabend auf die Idee, noch Geschenke zu besorgen? Zum Glück war es heute ziemlich leer auf den Straßen, aber allein die Menschen, die hier waren, schauten uns sehr blöd an. Wen wundert's? Trotzdem war es ein sehr schöner Tag. Wir hatten Spaß und das war die Hauptsache. Die Anderen waren uns egal, auch wenn ich den Gedanken an unangenehme Schlagzeilen nur schwer verdrängen konnte. 15 Uhr wollte Mariella wieder zu ihrer Familie. Das hieß aber, dass wir uns ziemlich beeilen mussten, um den Zug noch zu schaffen. Wir hatte es gar nicht bemerkt aber ehe wir uns versahen, hatten wir nur noch knappe 5 Minuten, um zum Bahnhof zu laufen. Ohne lange darüber nachzudenken, nahm ich ihre Hand und zog sie durch die Straßen. "Warte! Ich kann dich mehr." lachte Mariella hinter mir und ich wurde etwas langsamer. "Komm schon! Oder willst du Weihnachten auf der Straße feiern?" schnaufte ich und hielt kurz an. Lachend wollten wir unseren Weg fortsetzen, als ein mir völlig unbekannter Mann uns davon abhielt. "Ich kenne sie nicht und wir haben gerade echt keine Zeit." Sagte ich ohne ein Wort seinerseits abzuwarten. Ich fühlte mich gerade wirklich wie eine normale Privatperson. Dachte gar nicht daran, dass er mich vielleicht erkannt haben könnte. Kurios, was so eine Auszeit mit einem machen konnte. Der Mann mittleren Alters jedenfalls, ließ nicht locker.

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Entschuldigt wieder einmal, wie kurz das Kapitel ist. Ich habe es auch nicht Probegelesen und gar nicht überarbeitet, aber ich will die Weihnachtszeit noch mit meiner Familie verbringen. Ganze ohne Kapitel wollte ich euch aber auch nicht stehen lassen, gerade weil ja letzte Woche schon eins ausgefallen ist.
Und ich möchte gerne noch etwas loswerden. Es geht um diese Fanfiction hier. Mir fällt sehr auf, dass ich zwar einige Views und ab und an auch ein paar Stimmen bekomme, aber niemand kommentiert. Mir ging es noch nie um Zahlen und wird es auch nie gehen und ich will auch niemanden dazu nötigen, zu kommentieren. Letztendlich sind es aber die Kommentare, die sehr hilfreich sind, wenn es darum geht, sich in seinem Schreibstil weiter zu entwickeln. Nicht die Zahlen, sondern die Worte dahinter. Davon "lebe" ich als "Schriftstellerin" hier auf Wattpad und ehrliches Feedback ist etwas, das unheimlich viel Motivation gibt. Und ich weiß nicht, ob ich ohne die Kommentare von dieser einen Person jede Woche, immer noch aktiv schreiben würde. Mit ist es egal, ob ihr Kritik übt oder euch einfach über das Kapitel freut. Diese unpersönlichen Zahlen reichen einfach nicht aus, um die Motivation beizubehalten und ihr könnt davon ausgehen, dass ich nicht immer Zeit und Lust zum Schreiben habe. Trotzdem versuche ich, jeden Sonntag ein Kapitel hochzuladen. Ich bitte euch, ab und an mal den einen oder anderen Kommentar zu schreiben. Ich würde mich unheimlich darüber freuen. Schließlich will ich ja auch wissen, wer hinter diesen ganzen Views steckt . Viele liebe Grüße und wunderbare Weihnachten, Julia ✨

Soll ich mal pusten? (Florian David Fitz FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt