Es ist schon einige Zeit her, dass ich ein Kapitel hochgeladen habe. Ich will hier keine großen Reden schwingen, aber die Schule hat mir eine Weile lang sehr viel Zeit und vor allem Motivation genommen. Jetzt habe ich aber Ferien und endlich wieder richtig Lust gehabt, ein Kapitel zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch.
Hier kurz, was vorher passiert ist: Florian hatte einen Dreh, bei dem er Diana küssen musste und gemerkt hat, dass er ncoh sehr starke Gefühle zu ihr hat. Daraufhin hat er per SMS mit Mariella Schluss gemacht. Sie reagiert jetzt. Viel Spaß beim Lesen.
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Feste Partnerschaft oder gute Freunde? Eine Frage, die ich mir wahrscheinlich hätte früher stellen sollen. Denn jetzt war es für beides zu spät.
"Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich dazu jetzt sagen soll. Wenn du weißt, dass du alles kaputt machst, warum tust du es dann? Ich kann nicht verstehen, wie von einem Moment zum nächsten alles zerstört werden kann. Aber herzlichen Glückwunsch! Du hast es geschafft. Ich bin tottraurig aber gleichzeitig auch stinksauer. Sicher bin ich froh, dass du mir nichts vormachen willst, aber dafür ist es verdammt nochmal zu spät. Du hast mir die ganze Zeit etwas vorgemacht. Du hast gewusst, dass deine Gefühle für mich nicht einmal halb so groß werden konnten, wie die für Diana. Wen wundert's? Wir kennen uns ja auch nicht einmal halb so lange wie ihr euch. Ich werde morgen meine restlichen Sachen abholen und dir den Schlüssel dalassen. Dann kannst du sehen, wo du ohne mich landest. Kannst ja versuchen, sie von Arne loszulösen. Dabei wünsche ich dir viel Glück. Das wirst du gebrauchen können. Aber du bist ja sowieso feige wie die liebe Sünde."
Ich legte eine kurze Pause ein, um etwas herunter zu kommen. Ich wollte nicht zu abwertend werden. Hinter der Maske des Internets konnte man immer viel mehr Mut aufbringen als in der Wirklichkeit. Ich dachte kurz darüber nach, was ich sagen würde, wenn Florian mir leibhaftig gegenübersitzen würde. Ich kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass ich den Mund nicht einen Millimeter aufbekommen würde und schrieb weiter. Ein völlig unstrukturiertes Durcheinander.
"Aber ich will dir hier nicht vorkauen, was du selbst schon beschrieben hast. Schön, dass du selbst erkannt hast, dass du es ordentlich verbockt hast. Aber genauso toll ist es, dass du dich meiner Kraft bedienen konntest. Dann hatte das ganze wenigstens ein positives Ergebnis. Ich habe die ganze Zeit gewusst, dass in deinen Gedanken und deinem Herzen immer noch Diana eine große Rolle spielte. Viel zu groß, um eine Beziehung für uns beide möglich zu machen. Also bitte, hör auf, dich für das Offensichtliche zu entschuldigen und dich um Kopf und Kragen zu reden. Wir sind uns einig. Jeder von uns zieht einen eigenen Schlussstrich. Der eine mag kräftiger sein als der andere, aber sie schließen ein sehr krummes und schiefes Kapitel meines Lebens etwas wackelig ab. Immerhin."
Oh ja, das war es. So einen zittrigen Schlussstrich hatte ich in meinem ganzen, kurzen Leben noch nicht gesehen. Aber auf irgendeine Weise war ich froh, dass das alles jetzt vorbei war. Auch wenn es schrecklich wehtat, musste ich mir eingestehen, dass diese Beziehung keine Chance mehr hatte. Sie noch nie gehabt hatte. Ich musste ein paar tiefe Atemzüge nehmen, um die Tränen zu unterdrückten, die sich ihren Weg aus meinen Augen bahnten.
"Ich wünsche dir noch ein schönes Leben. Mit oder ohne Schwierigkeiten. Liebevolle Zweisamkeit oder einsam. Mach etwas draus. Ich habe wirklich versucht, zu glauben, dass wir das schaffen können. Dass ich dich weit genug von Diana wegziehen kann und glücklich werde. Aber ich bin jung und naiv. Dumm, kurz gesagt. Das konnte gar nicht funktionieren. Aber hinterher ist man immer schlauer, oder?"
Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange, als ich auf den kleinen Sende-Button klickte. Mir fiel ein Stein vom Herzen und gleichzeitig spannte sich jeder Muskel meines Körpers zur Härte eines Felsbrockens an. War ich zu weit gegangen? Hatte ich mich zu viel getraut? Ich war mir nicht sicher und wahrscheinlich würde ich es auch nie wieder sein. Sollte ich mir überhaupt noch über Florian Gedanken machen? Ob er wohl noch an mich dachte? Oder war er schon wieder mit dem nächsten Groupie in der Kiste? Gott, ich war viel zu aufgebracht, um auch nur irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Ich brauchte jetzt jemanden, der mir zur Seite stand. Der das vertrat, was ich gerade getan hatte und mich herunterkühlte. Auf eine Temperatur, bei der ich nicht mehr im Gedankenchaos überkochte. Ich hatte Formulierungen benutzt, die ich sonst nie verwenden würde. Einfach nur, um meine eigentliche Betroffenheit zu kaschieren. Ich sehnte mich nach Sicherheit, Harmonie und danach, dass wieder alles so war wie vor dem Dreh. Warum hatte ich ihm überhaupt zu diesem blöden Job geraten? Ich verstrickte mich wieder in ein Gedankenkonstrukt und verhedderte mich in einem engen Netz von Sorgen und Trauer. Jeder Blick auf mein Handy erinnerte mich daran, was hier gerade passierte. Ein letztes Mal nahm ich es in die Hand und schrieb meiner besten Freundin, dass ich gerade ein echter Notfall war und dringend den Liebeskummer-Notdienst brauchte. Leila war übrigens bei der Presse und wusste deshalb etwas über die Welt der Stars bescheid. Schon kurz nach der Schule hatte sie die Stelle bekommen und mich seitdem mit einigen High-Society-Facts versorgt. Dass es aber einmal so weit kommen würde, hatte auch sie beim besten Willen nicht vorhersagen können. Florians Antwort würde ich heute nicht mehr verkraften; ich schaltete deshalb das Handy aus und legte es unter meine Bettdecke. Weit genug weg, um es halbwegs aus meinen Gedanken verschwinden zu lassen.
Ich starrte an die Wand. Stellte mir Linien vor, die nicht da waren. Sah sein Gesicht und wie er mich aus seinen unschuldigen Augen ansah. Dabei merkte ich nicht wirklich, wie mein Gesicht von Tränen überströmt wurde und ich verkrampft dasaß. Und starrte. Und weinte. Und saß. Und verharrte. Ich hatte nicht lange warten müssen - oder konnte es nicht mehr einschätzen -, bis meine beste Freundin vor mir auf meinem Bett saß und mir mit ihrer puren Anwesenheit unheimlich viel Kraft schenkte. Die Kraft, die ich an Florian verloren hatte. Leilas Augen fixierten meinen Mund, während ich ihr alles erzählte. Schon damals, als das alles mit Florian anfing, hatte ich ihr jedes einzelne Detail vorgekaut. Wir hatten gemeinsam geträumt und uns die wunderbarsten Bilder ausgemalt. Und jetzt musste sie mir wieder beistehen. Aber die Stimmung war gekippt. Wir saßen nicht mehr freudig und aufgeregt auf meinem Bett, wild gestikulierend und kreischend. Vielmehr hing ich wie ein Regentropfen in meinem zerknautschten Kopfkissen und wartete darauf, dass Sofia mich wieder als eine hoffnungsvollen Wolke in den Himmel emporhob. Ich musste einige Pausen machen, um kräftig durchzuatmen... und weitereTränen herunterzuschlucken, um ehrlich zu sein. Mit mäßigem Erfolg, um es ganz richtig zu sagen.
Aber am Ende des Tages hatte ich alles aus mir herausgepresst, hatte mit angesehen, wie sich Leila furchtbar aufgeregt hatte und war dann unter Tränen in ihren Armen eingeschlafen. Das war es, wofür gute Freunde da waren. Sie hielten dich in schlechten Zeiten und versuchten daraus gute zu machen. Aber um ehrlich zu sein: Heute hätten sich die schlechten Zeiten wirklich mal einen Tag frei nehmen können.
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Soll ich mal pusten? (Florian David Fitz FF)
FanfictionBist du schon mal durch eine Stadt gelaufen, in der Hoffnung du würdest eine Person treffen? Du suchst nach jemand ganz bestimmten, dessen Leben du meinst in- und auswendig zu kennen, der dich aber vielleicht noch nie gesehen hat, der nicht einmal v...