Teil 24

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Teil 24

Enzo

„Mum und Dad wollen dieses Jahr Weihnachten nur klein feiern. Sprich Ever, du und ich." sagte Damian aus der Küche. Ich suchte im Fernseher nach etwas interessantem, doch da war einfach nichts. Mich interessierten nämlich weder die dämlichen Kardashian's, noch eine Reportage über Flamingos.

„Ich komme nicht mit." antwortete ich gerade, als Damian mit einer Flasche Bier in der Hand ins Wohnzimmer trat. Er verzog das Gesicht.

„Was redest du das für einen Mist? Natürlich kommst du mit." sagte er und nahm neben mir Platz.

Genervt seufzte ich auf.

„Wenn ich keinen Bock habe, dann komme ich auch nicht, fertig. Ich will Weihnachten nicht in diesem beschissenen Haus feiern."

„Weißt du wie sehr du unsere Eltern mit deinem Scheiß Verhalten verletzt? Ich dachte du würdest dich bessern, jetzt wo du dieses Mädchen kennengelernt hast."

Augenblicklich suchte ich seinen Blick.

„Erwähn sie ja nicht wieder."

Damian schien so, als wäre ihm ein Licht aufgegangen. Ich sah, wie er sich ein grinsen verdrückte, was mich umso aggressiver machte.

„Nun wird mir alles klar. Ihr habt streit oder? Das erklärt auch deine miese Laune."

Gerade als ich barsch antworten wollte, klingelte es an der Tür. Im nächsten Moment sprang Damian von der Couch und eilte zur Tür. Ich verdrehte die Augen, als Ever's Stimme erklang. Sie quiekte auf. Damian kam mit Ever auf der Schulter zurück ins Wohnzimmer.

„Du bist so ein Idiot Damian." schimpfte sie und schlug gegen seinen Rücken.

„Ich liebe dich auch Baby." antwortete er. Damian ließ sich mit ihr wieder auf dem Sofa nieder. Ever zog ihre Kleidung zurecht. Ihre Wangen begannen zu glühen, als sie mich erblickte.

„Hey Enzo." begrüßte sie mich. Ich nickte ihr nur zu. Ich konnte Damian leiden. Ich konnte Ever leiden. Doch ich konnte Ever und Damian zusammen nicht ertragen. Jedesmal benahmen sie sich wie frisch verliebte und es wollte einfach kein Ende nehmen.

„Ich habe auf dem Weg Rose gesehen. Sie joggt wie eine Wilde um den Sportplatz, obwohl es eiskalt draußen ist."

Als Ever Rose' Namen erwähnte, erhielt sie meine komplette Aufmerksamkeit. Rose war joggen, bei diesem Wetter, zu der Uhrzeit? Na gut, es war nicht sonderlich spät, doch es war stockdunkel draußen.

„War sie allein?"

Ever schüttelte den Kopf. Eine Gänsehaut überkam mich. Alex war bei ihr. Der Bastard hatte freie Bahn, nachdem ich es all für allemal verhauen hatte.

„Verdammte Scheiße!" fluchte ich, obwohl ich es nicht laut aussprechen wollte. Fragend sahen mich Ever und mein Bruder an. Ich fuhr mit den Händen über mein Gesicht und erhob mich.

„Ich muss zu ihr." sagte ich eher zu mir, als zu ihnen. In der Garderobe stieg ich in meine Stiefel und zog mir anschließend meine schwarze Winterjacke über. Wortlos verließ ich das Zimmer und machte mich auf den Weg zum Sportplatz.

Seit vier Tagen hatten Rose und ich kein Wort miteinander gesprochen und ich hatte es gut ausgehalten. Klar fiel es mir nicht einfach, doch das war das beste für sie. Jedoch war sie mit Alex und der war sicher nicht besser für sie.

Erst dachte ich darüber nach mein Auto zu nehmen, entschied mich dann anders. Zu Fuß war ich schneller. Es war zwar erst 18:00 Uhr, doch der Himmel war schwarz. Rose war ganz allein mit Alex am Sportplatz. Er könnte Gott weiß was mit ihr machen. Meine Schritte beschleunigten sich.

CarelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt