Careless

Epilog

EPILOG

Rose

Ich wurde noch verrückt. Ich konnte nicht mehr. Das alles wurde viel zu viel.

"Wenn ihr nicht in einer Minute unten seit, so wahr mir Gott helfe..."

Von oben hörte ich schnelle Schritte, die immer lauter wurden. Ein murmeln gefolgt von einem kichern.

Mit verschränkten Armen lehnte ich an dem Türrahmen. Jedesmal das gleiche. Enzo benahm sich mit 29 noch immer so, als wäre er ein kleines Kind. Er war manchmal sogar kindischer, als unsere eigenen Kinder.

Claire und Collin rannten kreischend die Treppen runter. Erst klammerte sich Claire an mein linkes Bein, gefolgt von Collin, der sich an mein rechtes klammerte.

An Enzo's Gesicht klebte eine Maske, die wohl einen Gorilla darstellen sollte. Er nahm sie grinsend ab, als er die letzte Stufe betrat.

"Mama ist sauer auf euch, ihr solltet nicht an ihren Beinen kleben." sagte er schmunzelnd. Ich verdrehte die Augen, obwohl auch meine Mundwinkel ein wenig nach oben zuckten. Ich hätte nie in meinem Leben damit gerechnet irgendwann mal Zwillinge zu bekommen, als mir der Arzt dann erfreut mitteilte, dass mein Ultraschal zwei Herzschläge aufzeigte.

"Wir kommen viel zu spät zu Grace' Geburtstag."

"Damian kommt doch selbst immer zu Spät."

"Aber bestimmt nicht zum Geburtstag seiner Tochter."

"Aber bestimmt nicht zum Geburtstag seiner Tochter." äffte Enzo mir nach. Ich warf ihm einen warnenden Blick zu. Claire und Collin hielten sich beide eine Hand vor den Mund, als sie begannen zu kichern.

Enzo kam auf mich zu und drückte mir erst einen Kuss auf die Wange, dann auf den Mundwinkel und letzten Endes auf den Mund.

Er umfasste mein Gesicht und strich mit seinem Daumen sanft über meine Wange.

Sein Blick war selbst nach all der Zeit noch liebevoll und intensiv. Manchmal wurde ich sogar noch nervös. Genauso, als ich das erste mal in ihn rein rannte. Zurück gedacht kam es mir vor, als ob es in einem anderen Leben gewesen wäre.

"Ihhh." schrie Claire und rannte davon. Collin rannte ihr ohne ein Wort zu sagen hinterher. Grinsend schüttelte ich den Kopf. Enzo sah ihnen hinterher und grinste ebenfalls über beide Ohren. Erneut blickte er auf mich herab.

"Du bist das beste, dass mir je in meinem Leben geschehen ist Rose Mcallen."

Ich haute ihn gegen die Brust.

"Lass das, sonst werde ich am Ende noch ganz rot."

Er lachte auf. Früher dachte ich immer, dass Liebe nach einer bestimmten Zeit verfliegt, doch das tat es nicht. Jeden Morgen, wenn ich aufwachte, blicke ich einen Menschen an, der über mein Herz hütet. Obwohl die Sachen so schwer und kompliziert gelaufen sind, waren wir am Ende noch immer hier. Zusammen.

Ich fiel Enzo um den Hals und drückte mich an ihn.

"Danke, dass du mich so oft gerettet hast." flüsterte ich in sein Ohr.

Sein Griff um mich verstärkte sich.

"Danke, dass du so viel geändert hast, ohne mich zu ändern."