Teil 37

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Teil 37


Rose


Ich starrte unterbrochen auf die brühende Tasse vor mir. Um mich herum war es laut. Es war lange her, seit ich an einem öffentlichen Platz gewesen war. Der Vorfall auf der Party ließ mich von Orten abschrecken, an denen sich viele Menschen befanden. Ich wäre auch nie hier gewesen, wäre Enzo nicht bei mir. Nachdem ich ihm gestanden hatte, dass ich Karlo besuchen gewesen war, hatte er kein Wort rausgebracht. Stattdessen hatte er vorgeschlagen ins Einkaufszentrum zu gehen. Eigentlich war ich dagegen gewesen, doch ihm zu widersprechen wäre mir nicht fair erschienen. Nun saßen wir in einem Café und tranken Kaffee. Wir hatten wenig miteinander gesprochen und je mehr Zeit verging, desto angespannter wurde die Atmosphäre. Ich blickte von dem schwarzen Getränk auf und sah direkt in Enzo's warme braune Augen. Seine schwarzen Haare waren etwas unordentlich. Er trug oben rum nur ein T-Shirt, weswegen ich das erste Mal seine tätowierten Arme genau betrachten konnte. Er wirkte erschöpft, doch gleichzeitig auch entspannt. Augenblicklich fing er meinen Blick auf.

"Bist du sauer auf mich?" flüsterte ich, nachdem ich die Stille nicht länger aushielt. Seine Miene entspannte sich augenblicklich.

"Nein. Ich will nur nicht, dass du dich alleine in der Nähe von Karlo aufhältst."

Enzo presste die Lippen aufeinander und ballte seine Hand zu einer Faust.

"Er soll dir nie wieder wehtun können aber dafür, darfst du dich nicht in seine Nähe begeben."

Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und nickte langsam. Er legte seine Hand auf meine und drückte sie.

"Du bist alles für mich Rose."

Ich spürte wie mein Magen sich überschlug und ich kaum noch nach Luft schnappen konnte. Mein Puls raste, während ich mich in Enzo's Worten verlor.  Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich reagieren sollte. Jedes mal, wenn ich mich in seiner Nähe befand, legte sich ein Schalter in meinem Kopf um.

Ich setzte die Tasse an meinen Lippen an, um meinen Scham zu überspielen. Enzo lehnte sich mit verschränkten Armen in seinem Stuhl zurück. Grinsend betrachtete er mich.

"Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich das liebe, wenn deine Wangen rot werden und ich dir derart die Sprache verschlage."

Ich verdrehte die Augen und lehnte über dem Tisch zu ihm vor.

"Bilde dir ja nichts ein."

Enzo schielte zur Seite.

"Wie du meinst Bambina."

Meine Mundwinkel zuckten nach oben, während Enzo plötzlich etwas hinter mir fixierte. Ich drehte mich in meinem Stuhl um.

Ben und Milo marschierten in unsere Richtung. 

"Alter, ich dachte schon du seist ausgewandert und jetzt begegne ich dir hier zufällig." begrüßte Ben Enzo und schlug mit seiner Faust gegen seine.

"Die im Boxstudio haben schon gefragt, ob du mit dem trainieren aufhörst." sagte Milo und zog die Augenbrauen zusammen. Enzo setzte sich neben mich, so dass Ben und Milo vor uns Platz nehmen konnten.

"Ich hatte viel um die Ohren." murmelte er und legte den Arm um mich. Ben und Milo sahen gleichzeitig zu Enzo's Hand, die auf meiner Schulter ruhte. Sie tauschten sich wissende Blicke zu, die mehr sagten, als Worte es hätten können.

"Verstehe." antwortete Ben grinsend.

Enzo schüttelte den Kopf.

"Nein nicht so wie ihr denkt. Ich habe mich bei der Polizei wegen der Sache mit Karlo gestellt, bin aber erstmal auf Kaution frei gelassen worden. Ich weiß jedoch nicht wie es weiter gehen wird und es gibt auch noch andere Scheiße, die ich klären muss, aber ihr kennt mich, ich bekomme das hin."

CarelessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt